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Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2

Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
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Legende wird dieses Schwert nur durch mich zerbrechen«, sagte er. »Das ist alles, was übriggeblieben ist von meines Vaters ...«
    Plötzlich wurde er von Tolpan unterbrochen, der nicht zugehört hatte. »Wer sind diese Leute?« fragte der Kender im schrillen Flüsterton.
    Tanis sah auf, als die zwei Barbaren an ihrem Tisch vorbeigingen und auf freie Stühle zusteuerten, die im Schatten eines Winkels neben der Feuerstelle standen. Solch einen riesigen Mann hatte Tanis noch nie zuvor gesehen. Caramon mit seinen zwei Metern würde ihm nur bis zu den Schultern reichen.Aber Caramons Brustkorb war wahrscheinlich doppelt so breit und seine Arme dreimal so dick. Obwohl der Mann in Felle gekleidet war, wie es bei barbarischen Stammesangehörigen üblich war, konnte man erkennen, daß er für seine Größe sehr mager war. Sein zwar dunkelhäutiges Gesicht hatte die Blässe eines Kranken.
    Seine Begleiterin – die Frau, vor der sich Sturm verbeugt hatte – war in einen Fellumhang und eine Kapuze eingemummt, so daß es schwierig war, mehr über sie zu sagen.Weder sie noch ihr Gefährte schauten beim Vorbeigehen zu Sturm.
Die Frau hielt einen schlichten Stab in der Hand, der nach Barbarenart mit Federn geschmückt war. Der Mann trug einen abgetragenen Rucksack mit sich. Sie ließen sich in ihren Fellen auf den Stühlen nieder und unterhielten sich leise.
    »Ich traf sie außerhalb der Stadt, auf der Straße herumirrend«, sagte Sturm. »Die Frau schien völlig erschöpft zu sein, dem Mann schien es nicht besserzugehen. Ich brachte sie hierher und sagte ihnen, daß sie etwas zu essen und Unterkunft für die Nacht bekommen könnten. Es sind stolze Leute, und sie hätten meine Hilfe abgelehnt, glaube ich, aber sie hatten sich verlaufen, waren müde und« – Sturm senkte seine Stimme – »in diesen Tagen trifft man auf Dinge in den Straßen, denen man besser nicht in der Dunkelheit begegnet.«
    »Wir trafen heute einige, die nach einem Stab fragten«, erzählte Tanis grimmig. Er beschrieb ihre Begegnung mit Truppführer Toede.
    Sturm schüttelte den Kopf, obgleich er bei der Schilderung des Kampfs lächeln mußte. »Eine Wache der Sucher befragte mich auch über einen Stab«, sagte er. »Blauer Kristall, nicht wahr?«
    Caramon nickte und legte seine Hand auf den schmächtigen Arm seines Bruders. »Einer dieser schleimigen Wachleute hielt uns auf«, erzählte der Kämpfer. »Sie wollten Raistlins Stab enteignen, einfach so – ›für weitere Untersuchungen‹, sagten sie. Ich bin mit meinem Schwert auf sie losgegangen, und sie haben es sich dann anders überlegt.«
    Raistlin löste seinen Arm aus der Berührung seines Bruders, ein spöttisches Lächeln auf seinen Lippen.
    »Was wäre passiert, wenn sie deinen Stab genommen hätten ?« fragte Tanis Raistlin.
    Der Magier sah ihn aus den Schatten seiner Kapuze an, seine goldenen Augen glänzten. »Sie wären eines fürchterlichen Todes gestorben«, flüsterte der Magier, »und nicht durch meines Bruders Schwert!«
    Den Halb-Elf fröstelte es. Die sanft gesprochenen Worte des Magiers waren erschreckender als das prahlerische Benehmen
seines Bruders. »Ich frage mich, was so bedeutend ist an diesem blauen Kristallstab, daß Goblins töten würden, um ihn zu bekommen«, grübelte Tanis.
    »Es gibt noch schlimmere Gerüchte«, sagte Sturm ruhig. »Im Norden sammeln sich Soldaten. Armeen aus fremdartigen Kreaturen – nicht menschlich. Man munkelt von Krieg.«
    »Aber was? Wer?« fragte Tanis. »Ich habe das gleiche gehört.«
    »Und ich auch«, fügte Caramon hinzu. »In der Tat habe ich gehört ...«
    Während die Unterhaltung weitergeführt wurde, gähnte Tolpan und wandte sich ab. Leicht gelangweilt blickte sich der Kender im Wirtshaus nach einem neuen Zeitvertreib um. Seine Augen gingen zu dem alten Mann, der dem Kind am Feuer immer noch Geschichten erzählte. Seine Zuhörerschaft hatte sich vergrößert  – um die beiden Barbaren, stellte Tolpan fest. Dann sackte ihm der Kiefer runter.
    Die Frau hatte ihre Kapuze zurückgeworfen, und der Schein des Feuers beleuchtete ihr Gesicht und ihre Haare. Der Kender sah sie bewundernd an. Das Gesicht der Frau war wie das einer Marmorstatue – klassisch, rein, kalt.
    Aber es war ihr Haar, das die Aufmerksamkeit des Kenders fesselte. Tolpan hatte niemals zuvor solche Haare gesehen, erst recht nicht bei den Menschen der Ebenen, die normalerweise dunkelhaarig und dunkelhäutig waren. Kein Juwelier mit seinen Gold- und

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