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Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2

Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
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über die Klippe geschoben und gedacht, wir wären tot.« Gilthanas hielt inne und räusperte sich. »Druiden in den Wäldern kümmerten sich um meine Verletzungen. Von ihnen erfuhr ich, daß die meisten meiner Kämpfer noch lebten und gefangengenommen worden waren. Ich verließ die Druiden und folgte den Spuren der Drakoarmee und kam schließlich nach Solace.«
    Gilthanas stockte. Sein Gesicht glitzerte vom Schweiß, und seine Hände zuckten nervös.Wieder räusperte er sich, versuchte zu sprechen, es gelang ihm nicht. Sein Vater beobachtete ihn mit wachsender Sorge.
    Dann sprach Gilthanas wieder. »Solace ist zerstört.«
    Die Zuhörer stöhnten auf.
    »Die mächtigen Vallenholzbäume sind gefällt und verbrannt  – es stehen nur noch wenige.«
    Die Elfen jammerten und weinten vor Abscheu und Wut. Die Stimme der Sonnen hielt seine Hand hoch. »Das sind furchtbare Nachrichten«, sagte er ernst. »Wir trauern um das Vergehen der Bäume, die selbst für unser Verstehen alt sind. Aber fahre fort – was ist mit unseren Leuten?«
    »Ich fand meine Männer mitten auf dem Marktplatz an Pfähle gefesselt, zusammen mit den Menschen, die uns geholfen haben«, sagte Gilthanas mit gebrochener Stimme. »Sie waren von Drakonierwachen umgeben. Ich hoffte, sie in der Nacht befreien zu können. Dann...« Jetzt brach seine Stimme völlig, und er senkte seinen Kopf, bis sein älterer Bruder zu ihm trat und eine Hand auf seine Schulter legte. Gilthanas richtete sich wieder auf. »Ein roter Drache erschien am Himmel ...«
    Von den versammelten Elfen kamen entsetzte und erschreckte Aufschreie. Die Stimme der Sonnen schüttelte kummervoll den Kopf.
    »Ja, Stimme der Sonnen«, sagte Gilthanas, und seine Stimme wurde laut, unnatürlich laut und kreischend. »Es ist wahr. Diese Ungeheuer sind nach Krynn zurückgekehrt. Der rote Drache kreiste über Solace, und alle, die ihn sahen, flohen vor
Entsetzen. Er flog niedriger und niedriger und landete auf dem Marktplatz. Sein riesiger, glänzender roter Reptilienkörper füllte den ganzen Platz, seine Flügel verbreiteten Zerstörung, sein Schwanz riß Bäume aus. Gelbe Fänge glitzerten, grüner Speichel troff aus seinem Rachen, seine riesigen Klauen krallten sich in den Boden... und auf seinem Rücken saß ein Mensch.
    Stabil gebaut, war er in die schwarze Robe eines Klerikers der Königin der Finsternis gekleidet. Ein schwarzgoldener Umhang flatterte um ihn. Sein Gesicht war hinter einer abscheulichen, gehörnten Maske in Schwarz und Gold, in Anlehnung an das Gesicht eines Drachen, verborgen. Die Drachenleute fielen vor Verehrung auf die Knie, als der Drache landete. Die Goblins und Hobgoblins und die verrufenen Menschen, die sich den Drachenleuten angeschlossen hatten, verkrochen sich vor Angst; viele rannten fort. Nur das Beispiel meiner Leute gab mir den Mut auszuharren.«
    Jetzt schien Gilthanas geradezu erpicht darauf zu sein, die Geschichte zu Ende zu erzählen. »Einige der an die Pfähle gefesselten Menschen wurden verrückt vor Angst und schrien erbärmlich. Aber meine Krieger blieben ruhig und trotzig, obwohl alle gleichermaßen von der Drachenangst gepackt waren. Der Drachenreiter schien darüber nicht erfreut zu sein. Er starrte sie an, und dann sprach er mit einer Stimme, die aus den Tiefen des Abgrundes kam. Seine Worte sind immer noch in meinem Kopf eingebrannt.
    ›Ich bin Verminaard, Drachenfürst aus dem Norden. Ich habe gekämpft, um dieses Land und diese Leute von dem falschen Glauben, der von jenen, die sich Sucher nennen, verbreitet wird, zu befreien. Viele sind zu mir gekommen, um für mich zu arbeiten, glücklich, der großen Sache der Drachenfürsten dienen zu können. Ich habe ihnen Gnade erwiesen und sie mit den Segnungen, die meine Göttin mir gewährt hat, ausgezeichnet. Ich verfüge über Zaubersprüche der Heilkunst wie kein anderer in diesem Land, und von daher wißt ihr, daß ich ein Vertreter der wahren Götter bin. Aber ihr Menschen, die ihr jetzt vor
mir steht, habt mich herausgefordert. Ihr habt euch entschieden, mich zu bekämpfen, und darum wird eure Bestrafung als Beispiel für all jene dienen, die sich für Torheit und nicht für Weisheit entscheiden.‹
    Dann wandte er sich an die Elfen und sagte: ›Durch diesen Akt gebe ich,Verminaard, zu verstehen, daß ich eure Rasse völlig ausrotten werde, wie es meine Göttin bestimmt hat. Menschen kann man ihre Fehler klarmachen, aber Elfen – niemals!‹ Die Stimme des Mannes wurde lauter, bis sie die

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