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Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2

Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
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den Kopf drehen. Seine Zunge war zu dick, um zu sprechen. Er konnte Raistlins Schmerzensschreie hören. Er konnte Verminaard lachen und Lobesworte auf die Dunkle Königin rufen hören. Und er konnte nur verzweifelt zusehen, wie der Drachenfürst mit erhobener Keule auf Sturm zuschritt, um dem Leben des Ritters ein Ende zu bereiten.
    »Baravais, Kharas!« sagte Verminaard auf solamnisch. Er hob die Keule in einer gräßlichen Nachäffung des Rittergrußes, dann zielte er auf den Kopf des Ritters. Er wußte, daß dieserTod das Schlimmste für einen Ritter war – dem Feind auf Gedeih und Verderb ausgeliefert.
    Plötzlich faßte eine Hand Verminaards Handgelenk. Erstaunt starrte er auf die Hand. Es war die einer Frau. Er spürte
eine Macht, die seiner entsprach, eine Heiligkeit, die seinerVerruchtheit entsprach. Bei ihrer Berührung schwankte Verminaards Konzentration, seine Anrufung der Dunklen Königin versagte.
    Und da geschah es, daß die Dunkle Königin aufsah und ein strahlender Gott, in eine weiße, glänzende Rüstung gekleidet, auf der Bildfläche ihrer Pläne erschien. Sie war nicht in der Lage, diesen Gott zu bekämpfen, sie hatte seine Wiederkehr nicht erwartet, und so floh sie, um ihre Möglichkeiten neu zu überdenken und ihren Schlachtplan zu ändern, da sie zum ersten Mal Aussicht auf eine Niederlage hatte. Die Königin der Finsternis verschwand und überließ ihren Kleriker seinem Schicksal.
    Sturm spürte, wie der Zauber ihn verließ; seine Muskeln gehorchten ihm wieder. Er sah Verminaard seine Wut auf Goldmond richten – er war im Begriff, auf sie einzuschlagen. Der Ritter stürmte nach vorn, sah auch Tanis sich erheben, das Elfenschwert blitzte im Sonnenlicht.
    Beide Männer rannten auf Goldmond zu, aber Flußwind war schon bei ihr. Der Barbar schob sie aus dem Weg, und auf seinen Schwertarm traf die Keule des Klerikers, die Goldmonds Kopf zerschmettern sollte. Flußwind hörte den Kleriker: »Mitternacht!« rufen, und seine Sicht wurde von der gleichen unheilvollen Schwärze verdunkelt, die auch Caramon überrascht hatte.
    Aber der Que-Shu-Krieger, der damit gerechnet hatte, geriet nicht in Panik. Flußwind konnte immer noch seinen Feind hören. Er ignorierte den Schmerz seiner Verletzung und nahm das Schwert in die linke Hand und stach in die Richtung des lauten Atmens seines Feindes. Die Klinge traf auf die mächtige Waffe des Drachenfürsten und wurde ihm aus der Hand gerissen. Flußwind tastete nach seinem Dolch, obwohl er wußte, daß es sinnlos war, daß der Tod sicher war.
    In diesem Moment merkte Verminaard, daß er allein war, seiner geistigen Unterstützung beraubt. Er spürte, wie die kalte Knochenhand der Verzweiflung ihn umklammerte, und er rief
zu seiner Dunklen Königin. Aber sie hatte sich von ihm abgewandt, in ihren eigenen Kampf vertieft.
    Verminaard begann, hinter seiner Drachenmaske zu schwitzen. Er verfluchte sie, da der Helm ihn zu ersticken schien; er konnte kaum noch atmen. Zu spät erkannte er, daß sie für den Nahkampf ungeeignet war – die Maske schränkte sein Gesichtsfeld ein. Er sah den Barbaren blind und verletzt vor sich – er konnte ihn töten. Aber in der Nähe waren noch zwei andere Krieger. Der Ritter und der Halb-Elf hatten sich aus seinem Zauber befreit und rückten näher. Er konnte sie hören. Er drehte sich um und sah den Halb-Elf auf sich zulaufen, die Elfenklinge glänzte.Aber wo war der Ritter?Verminaard drehte sich um, wich zurück und schwang die Keule, um sie fernzuhalten, während er mit der anderen Hand versuchte, den Drachenhelm vom Kopf zu reißen.
    Zu spät. Gerade als sich Verminaards Hand um das Visier schloß, durchbohrte die magische Klinge Kith-Kanans seine Rüstung und glitt durch seinen Rücken. Der Drachenfürst schrie auf und wirbelte zornerfüllt herum – nur um in das Schwert des solamnischen Ritters zu laufen. Die uralte Klinge von Sturms Vater drang in seine Eingeweide.Verminaard fiel auf die Knie. Immer noch versuchte er, seinen Helm zu lösen – er konnte nicht atmen, er konnte nichts sehen. Dann spürte er ein anderes Schwert – und es wurde dunkel um ihn.
    Hoch über Verminaard hörte die sterbende Matafleur, geschwächt vom starken Blutverlust und den vielen Wunden, die Stimmen ihrer Kinder, die zu ihr riefen. Sie war verwirrt und desorientiert: Pyros schien von allen Seiten gleichzeitig anzugreifen. Dann war der rote Drache vor ihr an einer Gebirgswand. Matafleur sah ihre Chance. Sie würde ihre Kinder

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