Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2

Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
Vom Netzwerk:
tödlichen Stille durchzogen. Den Gefährten wurde bewußt, daß die Tiere und Vögel des Waldes aus dem Land verschwunden waren und ein leeres, drohendes Schweigen hinterlassen hatten. Alle fühlten sich äußerst unbehaglich, außer vielleicht Tolpan, spähten ständig über ihre Schultern oder zogen beim kleinsten Schatten ihre Schwerter.
    Sturm hatte darauf bestanden, die Nachhut zu bilden, aber er fiel zurück, als der Schmerz in seinem Kopf wieder zunahm. Ihm wurde schwindelig und übel. Er verlor jedes Gefühl dafür, wo er war und was er tat. Er wußte nur, daß er weiterlaufen mußte, einen Fuß vor den anderen setzen und sich vorwärts bewegen wie einer von Tolpans Automaten.

    Wie war denn Tolpans Geschichte noch mal? Sturm versuchte, sich zwischen zwei Schmerzwellen zu erinnern. Diese Automaten dienten einem Zauberer, der einen Dämonen herbeigerufen hatte, damit er die Kender forttragen sollte. Bestimmt war es genau wie all die anderen Geschichten des Kenders. Sturm setzte einen Fuß vor den anderen. Unsinn.Wie die Geschichten des alten Mannes – des alten Mannes im Wirtshaus. Geschichten vom weißen Hirsch und uralten Göttern von Paladin. Geschichten von Huma. Sturm drückte seine Hände gegen die pochenden Schläfen ... Huma ...
    Als Junge hatte Sturm Geschichten über Huma verschlungen. Seine Mutter – Tochter eines Ritters von Solamnia und selbst mit einem Ritter verheiratet – hatte nur diese Geschichten gekannt und sie ihrem Sohn erzählt. Sturms Gedanken gingen zu seiner Mutter, seine Schmerzen ließen ihn an ihre liebevolle Pflege denken, wenn er krank oder verletzt war. Sturms Vater hatte sein Weib und seinen Sohn ins Exil geschickt, weil der Junge – der einzige Nachkomme – eine Zielscheibe für jene darstellte, die die Ritter von Solamnia für immer aus dem Antlitz von Krynn verbannen wollten. Sturm und seine Mutter hatten in Solace Zuflucht gefunden. Der Junge hatte schnell Freundschaften geschlossen, insbesondere mit einem anderen Knaben, Caramon, der seine Interessen an Kampfesdingen teilte. Aber für Sturms stolze Mutter waren alle Leute in Solace unter ihrer Würde. Und als das Fieber sie verzehrte, starb sie einsam, nur ihr Sohn war bei ihr. Vor ihrem Tod hatte Sturm ihr versprechen müssen, seinen Vater aufzusuchen – aber er bezweifelte allmählich, daß dieser noch lebte.
    Nach dem Tod seiner Mutter entwickelte sich der junge Mann unter Tanis’ und Flints Anleitung zu einem erfahrenen Kämpfer. Die beiden nahmen sich Sturms an, so wie sie sich insgeheim auch Caramons und Raistlins angenommen hatten. Zusammen mit Tolpan, und gelegentlich mit Kitiara, der wilden und wunderschönen Halbschwester der Zwillinge, begleiteten Sturm und seine Freunde Flint, der als Metallschmied arbeitete, auf seinen Reisen durch die Länder von Abanasinia.

    Vor fünf Jahren jedoch hatten sich die Gefährten entschlossen, sich zu trennen, um Gerüchten nachzugehen, nach denen sich das Böse im Lande vermehrt haben sollte. Sie legten einen Eid ab, nach Ablauf von fünf Jahren im Wirtshaus Zur letzten Bleibe wieder zusammenzukommen.
    Sturm war in den Norden nach Solamnia gereist, entschlossen, seinen Vater und sein Erbe zu suchen. Er fand nichts und entkam nur knapp dem Tod – mit dem Schwert und der Rüstung seines Vaters. Die Reise in seine Heimat war ein qualvolles Erlebnis gewesen. Sturm hatte gewußt, daß die Ritter in Schmach und Schande lebten, aber er war erschrocken gewesen zu sehen, wie tief ihre Verbitterung ging. Huma, Lichtbringer, Ritter von Solamnia, hatte vor Jahren, während des Zeitalters der Träume, die Finsternis verdrängt. Darauf folgte das Zeitalter der Allmacht. Dann kam die Umwälzung, als die Götter die Menschen verließen – wie es landläufig hieß. Die Menschen hatten sich hilfesuchend an die Ritter gewandt – so wie sie sich in der Vergangenheit an Huma gewandt hatten.Aber Huma war lange tot. Und die Ritter konnten nur hilflos zusehen, wie der Schrecken vom Himmel herabregnete und Krynn in zwei Hälften spaltete. Die Menschen hatten um Hilfe geschrien, aber die Ritter konnten nichts tun, und die Menschen hatten ihnen das nie vergessen. Sturm hatte vor der zerstörten Burg seiner Familie gestanden und geschworen, die Ehre der Ritter von Solamnia wiederherzustellen – auch wenn es ihn sein Leben kosten würde.
    Aber wie sollte er diesen Haufen von Kreaturen bekämpfen, fragte er sich verzweifelt. DerWeg verschwamm vor seinen Augen. Er stolperte, fing sich

Weitere Kostenlose Bücher