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Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2

Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
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Topfwandung.
    Während Tanis sich an der Kette hinabließ, beobachtete er den wilden Kampf unter sich. »Warte hier!« schnauzte er Tolpan an. Dann löste er sich von der Kette, ließ sich fallen und landete mitten im Gewühl. Tolpan, enttäuscht, aber gehorsam, hielt sich mit einer Hand an der Kette fest, während er in seinen Beutel faßte und einen Stein hervorzog, bereit, ihn fallen zu lassen  – auf den Kopf eines Feindes, wie er hoffte.
    Im Kampfesgetümmel begann der Topf immer stärker zu schaukeln. Und während sie tiefer und tiefer sanken, stieg der andere Topf mit schreienden und fluchenden Drakoniern immer höher.
    Flußwind, der mit den Gossenzwergen am Loch stand, konnte durch den Dunst fast nichts erkennen. Er hörte jedoch Schläge und Flüche und Stöhnen aus dem Topf mit seinen Freunden. Dann stieg aus dem Nebel der andere Topf hoch, in dem mit gezogenen Schwertern Drakonier standen und mit offenen Mäulern zu ihm hochstarrten. Ihre langen roten Zungen hechelten erwartungsvoll. In wenigen Augenblicken würden er, Goldmond, Raistlin und fünfzehn Gossenzwerge zwanzig kampfeslustigen Drakoniern gegenüberstehen!
    Flußwind wirbelte herum, stolperte über einen Gossenzwerg, gewann sein Gleichgewicht wieder und rannte zum Aufzugmechanismus. Irgendwie mußte er den Topf aufhalten. Das Rad drehte sich langsam mit quietschender Kette. Flußwind überlegte, die Kette mit seinen bloßen Händen zu packen. Etwas Rotes schob ihn beiseite. Raistlin beobachtete das Rad einen Moment, bestimmte den Drehpunkt, dann stopfte er den Stab des Magus zwischen Rad und Boden. Der Stab erzitterte einen Moment, und Flußwind hielt den Atem an, vor Furcht, er würde brechen.Aber er hielt! Der Mechanismus kam zum Halten.

    »Flußwind!« schrie Goldmond vom Loch. Der Barbar rannte zurück, Raistlin folgte ihm auf dem Fuße. Die Gossenzwerge am Loch hatten eine wunderbare Zeit und genossen in vollen Zügen eines der interessantesten Ereignisse ihres Lebens. Nur Bupu hielt sich ständig dicht hinter Raistlin und grabschte nach seiner Robe, wann immer es möglich war.
    »Khark-umat!« Flußwind schnappte nach Luft, als er nach unten in den Dunst starrte.
    Caramon hatte einen Drakonier aus dem Topf geworfen. Die Kreatur fiel mit einem Kreischen in den Nebel. Der Krieger hatte Klauenabdrücke im Gesicht und eine Schwertwunde am rechten Arm. Sturm, Tanis und Flint kämpften immer noch gegen den zweiten Drakonier, der sich wie ein Wahnsinniger verteidigte. Als schließlich klar wurde, daß Schläge nichts ausrichteten, stach Tanis mit dem Dolch zu. Die Kreatur sank auf den Topfboden und verwandelte sich sofort zu Stein,Tanis’Waffe in ihrem Körper.
    Plötzlich kam der Topf mit einem Ruck zum Halten, und seine Insassen stürzten übereinander.
    »Guckt mal! Nachbarn!« gellte Tolpan und ließ sich von der Kette fallen. Tanis sah zum anderen Topf mit den Drakoniern, der nur etwa sechs Meter von ihnen entfernt war. Die bis zu den Zähnen bewaffneten Drakonier bereiteten sich gerade auf ein Umsteigemanöver vor. Zwei kletterten zum Rand des Topfes, bereit, die dunstverhangene Tiefe zu überspringen. Caramon lehnte sich über den Rand und schwang sein Schwert wild und fürchterlich, um den ersten Versuch zu vereiteln. Er verfehlte den Angreifer, und sein kraftvoller Schwerthieb brachte den Topf an seiner Kette zum Rotieren.
    Caramon verlor das Gleichgewicht und stürzte nach vorn, sein Gewicht brachte den Topf in gefährliche Schräglage. Sturm bekam Caramon am Kragen zu fassen und zog ihn zurück, wodurch der Topf erneut wie wild zu schaukeln begann. Tanis rutschte aus und landete mit Händen und Knien auf dem Boden, wo er entdeckte, daß der versteinerte Drakonier zu Staub zerfallen war und er so seinen Dolch wiederbekam.

    »Da kommen sie!« gellte Flint, während er Tanis auf die Beine zog.
    Ein Drakonier war losgesprungen und hielt sich mit seinen Klauen am Rand des Topfes fest.Wieder kippte der Topf gefährlich.
    »Geh rüber!« Tanis schob Caramon zur anderen Seite und hoffte, daß durch den schweren Krieger das Gleichgewicht wiederhergestellt würde. Sturm schlug auf die Hände des Drakoniers ein, damit dieser den Topf losließ. Inzwischen flog ein anderer Drakonier herüber, der die Entfernung besser eingeschätzt hatte und direkt neben Sturm im Topf landete.
    »Beweg dich nicht!« schrie Tanis Caramon zu, als der Krieger instinktiv in den Kampf eingreifen wollte und den Topf damit erneut zum Schaukeln brachte. Der große

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