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Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2

Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
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Dieses Mal blieb er mit dem Oberkörper stecken.Tanis schob nach.
    »Leg dich flach hin!« befahl der Halb-Elf.
    Caramon brach mit einem Stöhnen wie ein nasser Sack zusammen. Er wand sich durch die Röhre, sein Schild vor sich. Sein Brustpanzer schurrte an der Metallröhre mit einem so widerwärtig knirschenden Geräusch, daß Tanis die Zähne zusammenbeißen mußte.
    Er selbst glitt mit den Füßen voran in die Öffnung und begann durch den fauligen Schleim zu rutschen. Er schaute noch einmal zu Sturm, der als letzter folgte.
    »Das Normale hat aufgehört, als wir Tika in die Küche vom Wirtshaus ›Zur letzten Bleibe‹ folgten«, sagte er.
    »Das ist nur allzu wahr«, stimmte ihm der Ritter seufzend bei.
     
    Tolpan, verzaubert durch die wunderbare neue Erfahrung des Tunnelrutschens, sah plötzlich dunkle Gestalten am anderen Ende. Er suchte nach einem Halt und verhielt.
    »Raistlin!« flüsterte der Kender. »Irgend etwas kommt da am anderen Ende der Röhre!«
    »Was denn?« begann der Magier zu fragen, aber die faule, feuchte Luft erzeugte einen Hustenanfall. Er schnappte nach Luft und leuchtete mit dem Stab, um etwas erkennen zu können.
    Bupu sah auf und schnaubte verächtlich. »Gulp-Pulpher!« murrte sie. Sie hob die Hand und rief: »Geht zurück! Geht zurück !«
    »Wir gehen hoch – Aufzug fahren! Große Herren böse!« gellte einer.
    »Wir gehen unten. Sehen Großbulp!« gab Bupu wichtigtuerisch zurück.
    Daraufhin traten die Gossenzwerge murrend und fluchend zurück.
    Aber Raistlin konnte sich einen Moment nicht bewegen. Er griff hustend an seine Brust, der Klang echote beunruhigend in
der Stille der engen Röhre. Bupu sah ihn besorgt an, dann schob sie ihre kleine Hand in ihren Beutel, suchte eine Zeitlang und hielt dann einen Gegenstand ans Licht. Sie blinzelte ihn an, seufzte und schüttelte den Kopf. »Das nicht, was ich will!«
    Tolpan, der den aufblitzenden farbenprächtigen Brillanten erblickte, kroch näher. »Was ist das?« fragte er, obwohl er es bereits wußte. Auch Raistlin starrte mit aufgerissenen, glänzenden Augen auf den Gegenstand.
    Bupu zuckte die Schultern. »Schöner Stein«, sagte sie uninteressiert und suchte weiter in ihrer Tasche.
    »Ein Edelstein!« zischte Raistlin.
    Bupu strahlte ihn an. »Du magst?« fragte sie Raistlin.
    »Sehr gern!« Der Magier keuchte.
    »Du behalten.« Bupu legte den Juwel in seine Hand. Dann holte sie mit einem triumphierenden Aufschrei hervor, was sie eigentlich gesucht hatte. Tolpan, der noch näher kam, um das neue Wunder zu sehen, zog sich voller Ekel zurück. Es war eine tote – sehr tote – Echse. Um den steifen Hals der Echse war ein abgekautes Lederband geschlungen. Bupu hielt sie Raistlin entgegen.
    »Du um Hals«, sagte sie. »Gegen Husten.«
    Der Magier, der an weit unangenehmere Dinge gewöhnt war, lächelte Bupu an und bedankte sich, aber lehnte die Kur ab und versicherte ihr, daß sein Husten sich schon sehr gebessert hätte. Sie sah ihn zweifelnd an, aber es schien ihm tatsächlich besserzugehen – der Hustenanfall war vorüber. Nach einem Moment zuckte sie die Achseln und verstaute die Echse wieder im Sack. Raistlin untersuchte fachkundig den Edelstein. Dann blickte er Tolpan kalt an. Der Kender seufzte und setzte seinen Weg durch die Röhre fort. Raistlin ließ den Stein in eine seiner geheimen Taschen gleiten, die in seinem Gewand eingenäht waren.
    Als sie auf eine Nebenröhre stießen, sah Tolpan fragend zur Zwergin. Bupu wies zögernd nach Süden, in die neue Röhre. »Es ist stei ...«, keuchte er, als er nach unten rutschte. Er versuchte, den Fall zu verlangsamen, aber der Schleim war zu glitschig.
Caramons Fluch von hinten ließ den Kender erkennen, daß seine Gefährten das gleiche Problem hatten. Plötzlich erblickte Tolpan ein Licht vor sich. Offenbar endete der Tunnel – aber wo? Tolpan hatte die lebhafte Vision, aus einer Höhe von dreihundert Metern ins Nichts hinauszuplatzen. Das Licht wurde heller, und Tolpan schoß mit einem leisen Schrei aus der Röhre.
    Raistlin fiel aus der Röhre und fast auf Bupu. Der Magier sah sich um und dachte einen Moment, er wäre in ein Feuer gestolpert. Riesige Schwaden weißer Wolken wirbelten im Raum auf. Raistlin begann zu husten und nach Luft zu schnappen.
    »Wa ...?« Flint kam als nächster und fiel auf Hände und Knie. Er spähte durch die Wolke. »Gift?« Er kroch keuchend zum Magier hinüber. Raistlin schüttelte den Kopf, weil er nicht antworten konnte. Bupu drückte

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