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Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4

Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
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Dann befolgte er fast wütend ihre Anweisung.
    »Halt die Fackel hierher...«, befahl sie und führte seine Hand, so daß das Licht direkt auf sie fiel. »Jetzt schau auf meinen Schatten an der Wand«, sagte sie zitternd.
    In der Grabstätte war es still, nur die flackernde Fackel machte Geräusche. Silvaras Schatten wurde an der kalten Steinwand lebendig. Die Gefährten starrten darauf, und einen Augenblick lang konnte keiner ein Wort herausbringen.
    Der Schatten, den Silvara auf die Wand warf, war nicht der Schatten einer jungen Elfe.
    Es war der Schatten eines Drachen.
    »Du bist ein Drache!« sagte Laurana schockiert und ungläubig. Sie legte ihre Hand ans Schwert, aber Theros hielt sie zurück.
    »Nein!« sagte er plötzlich. »Ich erinnere mich. Dieser alte Mann...« Er sah auf seinen Arm. »Ich erinnere mich jetzt. Er kam früher in das Wirtshaus Zur letzten Bleibe! Er war nur anders gekleidet. Er war kein Magier, aber er war es! Ich schwöre es! Er erzählte den Kindern Geschichten. Geschichten über gute Drachen. Goldene Drachen und...«
    »Silberne Drachen«, ergänzte Silvara, auf Theros blickend. »Ich bin ein silberner Drache. Meine Schwester war der Silberdrache, den Huma liebte und der mit ihm zusammen in der letzten großen Schlacht kämpfte...«
    »Nein!« Gilthanas warf die Fackel auf den Boden. Sie lag flackernd zu seinen Füßen; dann trampelte er wütend auf sie ein und löschte sie. Silvara beobachtete ihn mit traurigen Augen, streckte ihre Hand aus, um ihn zu trösten.

     
    Gilthanas wich vor ihrer Berührung zurück, starrte sie entsetzt an.
    Silvara senkte langsam ihre Hand. Sie seufzte und nickte. »Ich verstehe«, murmelte sie. »Es tut mir leid.«
    Gilthanas begann zu beben, wurde dann vom Schmerz überwältigt. Theros legte seine starken Arme um ihn und führte ihn zu einer Bank.
    »Es geht schon wieder«, murmelte Gilthanas. »Laß mich nur ein wenig in Ruhe, laß mich nachdenken. Das ist Wahnsinn! Ein Alptraum! Der Drache!« Er schloß fest seine Augen, als ob er den Anblick für immer auslöschen wollte. »Ein Drache...«, flüsterte er gebrochen.Theros streichelte ihn sanft, dann ging er zu den anderen zurück.
    »Wo sind denn die anderen guten Drachen?« fragte Theros. »Der alte Mann sagte, daß es viele geben würde. Silberne Drachen, goldene Drachen...«
    »Es gibt viele von uns«, antwortete Silvara widerstrebend.
    »Wie der silberne Drache, den wir in Eismauer gesehen haben!« sagte Laurana. »Es war ein guter Drache. Wenn es so viele von euch gibt, dann tut euch doch zusammen! Helft uns, gegen die bösen Drachen zu kämpfen!«
    »Nein!« schrie Silvara heftig. Ihre blauen Augen flackerten auf, und Laurana wich einen Schritt vor ihrem Zorn zurück.
    »Warum nicht?«
    »Das kann ich nicht sagen.« Silvaras Hände zuckten nervös.
    »Es hat etwas mit dem Eid zu tun!« bohrte Laurana weiter. »Oder nicht? Der Eid, den du gebrochen hast. Und die Bestrafung, nach der du Fizban gefragt hast...«
    »Ich kann darüber nicht reden!« Silvara sprach leise und leidenschaftlich. »Was ich getan habe, ist schlimm genug.Aber ich mußte etwas unternehmen! Ich konnte nicht länger in dieser Welt leben und das Leiden Unschuldiger mit ansehen! Ich dachte, daß ich vielleicht helfen könnte, darum nahm ich die Elfengestalt an und tat, was ich konnte. Ich habe lange gearbeitet, versucht, die Elfen dazu zu bringen, sich zu verbünden. Ich hielt sie vom Krieg ab, aber es wurde immer schlimmer. Dann
seid ihr gekommen, und ich sah, daß ihr in großer Gefahr wart, eine Gefahr, die sich keiner von euch vorstellen kann. Denn ihr hattet bei euch...«, ihre Stimme versagte.
    »Die Kugel der Drachen!« sagte Laurana plötzlich.
    »Ja.« Silvara ballte ihre Fäuste. »Da wußte ich, daß ich eine Entscheidung treffen mußte. Ihr hattet die Kugel, aber auch die Lanze. Die Lanze und die Kugel kamen zu mir! Beides zusammen! Ich dachte, es wäre ein Zeichen, aber ich wußte nicht recht, was ich tun sollte. Ich entschied, die Kugel hierher und sie für immer in Sicherheit zu bringen. Als wir dann zusammen reisten, wurde mir klar, daß die Ritter das niemals zulassen würden. Es würde Ärger geben.Als sich eine Gelegenheit ergab, schickte ich sie weg.« Ihre Schultern sackten zusammen. »Das war offenbar die falsche Entscheidung. Aber woher sollte ich das wissen?«
    »Warum?« fragte Theros streng. »Was ist mit der Kugel? Ist sie böse? Hast du die Ritter in ihren Untergang geschickt?«
    »Großes Böses«,

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