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Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4

Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
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Feuerklinge nicht in der Lage, Zeugen zu bringen. Und auch Derek Kronenhüter ist nicht in der Lage, Zeugen für seine Aussage zu bringen. Darum haben wir uns auf folgende, etwas abweichende Vorgehensweise geeinigt.«
    Sturm stand verwirrt vor Gunther. Was geschah jetzt? Er warf den anderen beiden Rittern einen Blick zu. Fürst Alfred gab sich keine Mühe, seinen Ärger zu verbergen. Es war offensichtlich, daß Gunther diese ›Einigung‹ hart erkämpft hatte.
    »Es ist das Urteil des Kapitels«, fuhr Fürst Gunther fort, »daß dieser junge Mann, Sturm Feuerklinge, in den niedrigsten Orden der Ritter – den Orden der Krone – aufgenommen wird – bei meiner Ehre...«
    Ein allgemeines erstauntes Aufkeuchen erfolgte.
    »Und daß er weiterhin als Kommandoritter der Armee eingesetzt
wird, die bald nach Palanthas aufbrechen wird. Wie der Maßstab vorschreibt, muß das Oberkommando aus Repräsentanten aller Orden bestehen. Also wird Derek Kronenhüter der Oberste Kommandant sein und den Orden der Rose vertreten. Fürst Alfred Merkenin wird den Orden des Schwerts vertreten, und Sturm Feuerklinge wird – bei meiner Ehre – als Kommandant für den Orden der Krone handeln.«
    In dem gelähmten Schweigen spürte Sturm Tränen über seine Wangen laufen, aber jetzt brauchte er sie nicht länger zu verbergen. Hinter sich hörte er jemanden aufstehen, und ein Schwert klirrte. Derek stolzierte wütend aus dem Saal, gefolgt von seinen Anhängern. Es gab auch Applaus. Sturm sah durch seine Tränen, daß über die Hälfte der anwesenden Ritter – insbesondere die jungen Ritter, die Ritter, die unter seinem Kommando stehen würden – Beifall klatschten. Sturm spürte tief in seiner Seele einen Schmerz. Obwohl er seinen Sieg davongetragen hatte, war er doch entsetzt, was aus der Ritterschaft geworden war – zerfallen in Gruppen von machthungrigen Männern, nur noch eine korrupte Schale einer einst ehrenhaften Bruderschaft.
    »Meine Glückwünsche, Feuerklinge«, sagte Fürst Alfred steif. »Ich hoffe, dir ist klar, was Fürst Gunther für dich getan hat.«
    »Das weiß ich, mein Fürst«, sagte Sturm und verbeugte sich, »und ich schwöre beim Schwert meines Vaters« – er legte seine Hand darauf –, »daß ich mich seines Vertrauens würdig erweisen werde.«
    »Kümmere dich darum, junger Mann«, erwiderte Fürst Alfred und verließ den Saal. Der jüngere Fürst, Michael, begleitete ihn, ohne ein Wort an Sturm gerichtet zu haben.
    Aber die jungen Ritter kamen nach vorn und gratulierten ihm begeistert. Sie tranken Wein auf seine Gesundheit und wären für ein Saufgelage noch geblieben, wenn Gunther sie nicht weggeschickt hätte.
    Als die zwei allein im Saal waren, lächelte Fürst Gunther Sturm breit an und schüttelte seine Hand. Der junge Ritter erwiderte
den Händedruck herzlich, aber er lächelte nicht. Der Schmerz war noch zu tief.
    Dann nahm Sturm langsam und sorgfältig die schwarzen Rosen von seinem Schwert ab. Er legte sie auf den Tisch und ließ die Klinge in die Scheide an seiner Seite gleiten. Er wollte die Rosen beiseite schieben, hielt dann inne, hob eine auf und schob sie in seinen Gürtel.
    »Ich muß Euch danken, mein Fürst«, begann Sturm mit bebender Stimme.
    »Du hast mir nicht zu danken, Sohn«, sagte Fürst Gunther. Er blickte sich im Saal um und erbebte. »Laß uns von hier verschwinden und irgendwo hingehen, wo es warm ist. Glühwein?«
    Die zwei Ritter gingen hinaus in die Steinkorridore von Gunthers uraltem Schloß. Die Stimmen der jungen Ritter waren noch zu hören, Pferdehufe klapperten über Pflasterstein, einige sangen ein Kriegslied.
    »Ich muß Euch danken, mein Fürst«, sagte Sturm noch einmal mit fester Stimme. »Ihr seid ein großes Risiko eingegangen. Ich hoffe, ich werde mich dessen würdig erweisen...«
    »Risiko! Unsinn, mein Junge.« Gunther führte Sturm in einen kleinen Raum, der für das nahende Weihnachtsfest geschmückt war – rote Winterrosen, Eisvogelfedern und winzige goldene Kronen. Ein Feuer flackerte anheimelnd.Auf Gunthers Befehl brachten Diener zwei Krüge mit dampfender Flüssigkeit, die einen warmen würzigen Duft verströmte. »Viele Male hat dein Vater seinen Schild über mich gehalten und stand mir beschützend bei, wenn ich unten lag.«
    »Und Ihr habt das gleiche für ihn getan«, sagte Sturm. »Ihr schuldet ihm nichts. Mit Eurer Ehre für mich zu bürgen bedeutet, daß Ihr leiden werdet, wenn ich versage. Man würde Euch Eures Ranges, Eures Titels und

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