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Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4

Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
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war warm, sein Atem ging regelmäßig. Raistlin legte sich erleichtert auf den Boden. Zumindest war er nicht allein, wo immer er auch war.
    Aber wo war er? Raistlin rief sich die letzten entsetzlichen Momente ins Gedächtnis. Er erinnerte sich: Ein Balken splitterte, Tanis schleuderte Laurana von sich weg, er hatte einen Zauber geworfen, den letzten, zu dem er noch Kraft gehabt hatte. Die Magie fuhr durch seinen Körper, schuf um ihn und die, die in seiner Nähe standen, einen Kreis, der sie vor anderen
Gegenständen schützte. Caramon war über ihn gefallen, das Gebäude war um sie eingestürzt, und ein fallendes Gefühl.
    Fallen...
    Ah, Raistlin verstand. Sie mußten durch den Boden in den Keller gestürzt sein. Er tastete auf dem Steinboden herum und stellte dabei fest, daß er völlig durchnäßt war. Schließlich fand er das, was er gesucht hatte – den Zauberstab. Sein Kristall war unversehrt: Nur Drachenfeuer konnte den Stab, den er von Par-Salian im Turm der Erzmagier erhalten hatte, zerstören.
    »Shirak«, befahl Raistlin, und der Stab leuchtete auf. Er setzte sich auf und blickte sich um. Ja, er hatte recht gehabt. Sie befanden sich im Keller des Wirtshauses. Der Inhalt zerbrochener Weinflaschen war überall auf den Boden geflossen. Bierschläuche waren aufgeplatzt. Er hatte nicht nur in Wasser gelegen.
    Der Magier ließ das Licht über den Boden gleiten. Dort lagen Tanis, Flußwind, Goldmond, Tika, alle neben Caramon. Sie schienen in Ordnung zu sein. Um sie herum überall Schutt. Eine Hälfte des Balkens neigte sich leicht durch den Schutt. Raistlin lächelte. Ein guter Zauberspruch. Einmal mehr standen sie in seiner Schuld.
    Wenn wir nicht vor Kälte umkommen, fiel ihm bitter ein. Sein Körper war so mitgenommen, daß er kaum den Stab halten konnte. Er begann zu husten. Es würde seinen Tod bedeuten. Sie mußten hier herauskommen.
    »Tanis«, rief er und schüttelte den Halb-Elfen.
    Tanis lag zusammengekauert am äußersten Rand von Raistlins magischem Schutzkreis. Er murmelte etwas und bewegte sich. Raistlin schüttelte ihn wieder. Der Halb-Elf schrie auf, bedeckte instinktiv seinen Kopf mit den Armen.
    »Tanis, du bist in Sicherheit«, flüsterte Raistlin hustend. »Wach auf.«
    »Was?« Tanis setzte sich kerzengerade auf, starrte um sich. »Wo...« Dann erinnerte er sich. »Laurana?«
    »Weg.« Raistlin zuckte die Schultern. »Du hast sie aus dem Gefahrenbereich geschleudert...«

    »Ja . . .«, sagte Tanis und sank zurück. »Und ich hörte dich Worte sagen, magische . . .«
    »Darum wurden wir nicht zerschmettert.« Raistlin zog zitternd seine nasse Robe enger um seinen Körper, während Tanis weiter um sich starrte, als wäre er auf den Mond gefallen.
    »Wo im Namen des Abgrundes . . .«
    »Wir sind im Keller des Wirtshauses«, unterbrach ihn der Magier. »Der Boden gab nach, und wir sind in den Keller gefallen.«
    Tanis sah auf. »Bei allen Göttern«, flüsterte er erschrocken.
    »Ja«, sagte Raistlin und folgte Tanis’ Blick. »Wir sind lebendig begraben.«
    Unter den Ruinen des Wirtshauses zum Roten Drachen besprachen die Gefährten ihre Lage. Sie war nicht gerade hoffnungsvoll. Goldmond behandelte ihre Verletzungen, die dank Raistlins Zauber nicht ernst waren. Aber sie hatten keine Vorstellung, wie lange sie ohnmächtig gewesen waren oder was über ihnen passiert war.Am schlimmsten war, sie wußten nicht, wie sie aus dem Keller hinauskommen sollten.
    Caramon versuchte vorsichtig, einige Steine über ihren Köpfen zu bewegen, aber alles begann zu krachen und zu ächzen. Raistlin erinnerte ihn scharf daran, daß er über keine Kraft für weitere Zaubersprüche verfügte, und Tanis bat den Krieger müde, es zu vergessen. Sie saßen im Wasser, das immer höher stieg.
    Wie Flußwind bemerkte, schien es nur eine Frage der Zeit zu sein, was sie zuerst töten würde: der Mangel an Luft, die Kälte, das völlige Zusammenbrechen des Wirtshauses oder das Wasser.
    »Wir könnten um Hilfe rufen«, schlug Tika vor, die versuchte, fest zu klingen.
    »Dann kannst du die Drakonier gleich auch auf die Liste setzen«, schnappte Raistlin. »Denn das sind wahrscheinlich die einzigen Kreaturen, die dich hören werden.«
    Tika errötete und strich sich mit der Hand über die Augen. Caramon warf seinem Bruder einen vorwurfsvollen Blick zu,
dann legte er seinen Arm um Tika und drückte sie an sich. Raistlin schenkte ihnen einen angewiderten Blick.
    »Ich höre überhaupt nichts von oben«, sagte Tanis verwirrt.

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