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Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4

Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
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entsetzliche Stille.
    »Wir müssen hier weg«, sagte er langsam, ohne sich zu bewegen. Er sah Elistan an, der auf die Ruine starrte, das Gesicht leichenblaß. »Die anderen?«
    »Sie waren alle im Haus«, antwortete Elistan mit zitternder Stimme. »Und der Halb-Elf . . .«
    »Tanis?«
    »Ja. Er war durch die Hintertür gekommen, kurz bevor der Drache das Wirtshaus zerstörte. Sie waren alle zusammen. Ich stand im Eingang. Tanis sah den Balken brechen. Er warf Laurana nach draußen, ich konnte sie auffangen, als die Decke auf sie niederstürzte. Es besteht keine Möglichkeit, daß sie...«
    »Das glaube ich nicht!« sagte Flint heftig und sprang in den Schutt. Sturm packte ihn und zog ihn zurück.
    »Wo ist Tolpan?« fragte der Ritter den Zwerg.
    Das Gesicht des Zwerges wurde vor Trauer und Sorge grau. »Steckt unter einem Balken«, sagte er. Er riß wild an seinen Haaren, dabei fiel ihm der Helm herunter. »Ich muß zu ihm zurück. Aber ich kann sie hier nicht lassen... Caramon . . .« Der Zwerg begann zu weinen, Tränen strömten in seinen Bart.
»Dieser riesige, dämliche Ochse! Ich brauche ihn. Er kann mir das doch nicht antun! Und Tanis !« Der Zwerg fluchte. »Verdammt, ich brauche sie!«
    Sturm legte seine Hand auf Flints Schulter. »Geh zu Tolpan zurück. Er braucht dich jetzt. Ich höre Drakonier in den Straßen. Wir. . .«
    Laurana schrie auf, ein angstvoller, erbarmungswürdiger Schrei, der Sturm wie ein Speer durchbohrte. Er drehte sich um und konnte sie gerade noch festhalten, als sie in den Schutt laufen wollte.
    »Laurana!« schrie er. »Versteh doch! Versteh doch!« Er schüttelte sie. »Nichts könnte das überleben!«
    »Woher willst du das wissen!« schrie sie ihn wütend an und befreite sich aus seinem Griff.Auf Händen und Knien versuchte sie, einen Stein anzuheben. »Tanis!« schrie sie. Der Stein war aber so schwer, daß sie ihn nur wenige Millimeter bewegen konnte.
    Sturm beobachtete sie verzweifelt, hilflos. Dann – Hörner! Immer näher kamen sie, Hunderte,Tausende von Hörnern. Die Armee zog ein. Er sah Elistan an, der verstehend nickte. Beide Männer eilten zu Laurana.
    »Meine Liebe«, begann Elistan sanft, »du kannst nichts für sie tun. Die Lebenden brauchen dich. Dein Bruder ist verletzt und auch der Kender. Die Drakonier marschieren ein. Entweder wir fliehen jetzt und bekämpfen weiter diese schrecklichen Ungeheuer, oder wir verlieren unser Leben in sinnloser Trauer. Tanis hat sein Leben für dich hingegeben, Laurana. Laß es kein sinnloses Opfer sein.«
    Laurana starrte ihn an, ihr Gesicht war vom Ruß und Schmutz schwarz, mit Streifen von Tränen und Blut. Sie hörte die Hörner, sie hörte Gilthanas rufen, sie hörte Flint schreien, daß Tolpan im Sterben lag, sie hörte Elistans Worte. Und dann begann es zu regnen.
    Der Regen lief über ihr Gesicht und kühlte ihre fiebrige Haut.
    »Hilf mir, Sturm«, flüsterte sie. Er legte seinen Arm um sie. Sie stand benommen auf und taumelte.

    »Laurana!« rief ihr Bruder. Elistan hatte recht. Die Lebenden brauchten sie. Sie mußte zu ihm gehen. Obwohl sie sich lieber auf die Steine gelegt hätte, sie mußte gehen.Tanis hätte auch so gehandelt. Man brauchte sie. Sie mußte weitermachen.
    »Leb wohl,Tanis«, flüsterte sie.
    Der Regen wurde stärker, floß herab, als weinten die Götter um Tarsis, die Schöne.
     
    Wasser tröpfelte auf seinen Kopf. Es war irritierend, kalt. Raistlin versuchte sich vom Wasser wegzurollen.Aber er konnte sich nicht bewegen. Ein schweres Gewicht drückte auf ihn. Panik stieg in ihm auf, und verzweifelt versuchte er, sich zu befreien. Mit der Furcht kehrte auch sein Bewußtsein zurück. Und mit dem Wissen verschwand die Panik. Raistlin hatte wieder die Kontrolle über sich, und so wie er es gelernt hatte, zwang er sich, sich zu entspannen und die Situation zu durchdenken.
    Er konnte nichts sehen. Es war zu dunkel, so daß er sich auf seine anderen Sinne konzentrieren mußte. Zuerst mußte er diese Last wegbekommen.Vorsichtig bewegte er seine Arme. Er spürte keinen Schmerz, anscheinend war nichts gebrochen. Er tastete weiter und berührte einen Körper. Caramon, seine Rüstung, sein Geruch. Er seufzte. Er hätte es wissen müssen. Er mußte seine ganze Kraft aufwenden, um seinen Bruder beiseite zu schieben und unter ihm hervorzukriechen.
    Der Magier konnte nun leichter atmen und wischte das Wasser aus seinem Gesicht. Er tastete nach dem Hals seines Bruders und fühlte den Puls. Er schlug normal, sein Körper

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