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Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4

Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
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Schrei hielt ihn zurück. Raistlin blickte auf seinen Zwillingsbruder, nur seine goldenen Augen waren unter seiner schwarzen Kapuze sichtbar.
    »Wie ist es, wenn man schwach und ängstlich ist, mein Bruder?« fragte er sanft. Dann drehte sich Raistlin um und betrat den Eingang, in dem Tika und Tolpan tot lagen. Raistlin stieg über den Leichnam des Kenders und verschwand in der Dunkelheit.

     
    Sturm,Tanis und Kitiara erreichten den Turm und fanden einen Körper davor auf dem Gras liegend. Untote Elfen waren dabei, ihn kreischend und gellend zu umzingeln.
    »Caramon!« schrie Tanis verzweifelt.
    »Und wo ist sein Bruder?« fragte Sturm mit einem Seitenblick auf Kitiara. »Ließ ihn sterbend zurück, ohne Zweifel.«
    Tanis schüttelte den Kopf, als sie dem Krieger zur Hilfe eilten. Sturm und Kitiara hielten die Elfen mit ihren Schwertern zurück, während Tanis neben dem Krieger niederkniete.
    Caramon öffnete die Augen, und sein glasiger Blick traf Tanis, erkannte ihn kaum durch den blutigen Schleier. Er versuchte verzweifelt, zu sprechen.
    »Beschütz Raistlin, Tanis...« Caramon würgte an seinem Blut. »Denn ich bin jetzt nicht mehr da. Paß auf ihn auf.«
    »Auf Raistlin aufpassen?« wiederholte Tanis wütend. »Er hat dich hier sterbend zurückgelassen!«Tanis hielt Caramon in seinen Armen.
    Caramon schloß erschöpft seine Augen »Nein, du irrst dich, Tanis. Ich habe ihn weggeschickt...« Der Kopf des Kriegers sackte nach vorn.
    Die Schatten der Nacht schlossen sich um sie. Die Elfen waren verschwunden. Sturm und Kit traten neben den toten Krieger.
    »Was hat er dir erzählt?« fragte Sturm barsch.
    »Armer Caramon«, flüsterte Kitiara und beugte sich über ihn. »Irgendwie habe ich immer vermutet, daß es so enden würde.« Einen Moment schwieg sie, dann sprach sie weiter. »So ist mein kleiner Raistlin also wahrhaftig mächtig geworden«, sinnierte sie eher zu sich.
    »Auf Kosten von Caramon!«
    Kitiara sah zu Tanis hoch, als ob seine Sicht der Dinge sie erstaunte. Dann zuckte sie die Schultern und blickte noch einmal auf Caramon, der in einer Lache seines eigenen Blutes lag. »Armes Kind«, sagte sie leise.
    Sturm bedeckte Caramons Körper mit seinem Umhang, dann suchten sie den Eingang zum Turm.

    »Tanis...«, sagte Sturm und wies in eine bestimmte Richtung.
    »O nein. Nicht Tolpan«, murmelte Tanis. »Und Tika.«
    Der Leichnam des Kenders lag direkt im Eingang, seine kleinen Glieder im Todeskampf verrenkt. Neben ihm lag das Schankmädchen, die roten Locken mit Blut verklebt. Tanis kniete nieder. Einer der Beutel des Kenders hatte sich während seines Todeskampfes geöffnet, sein Inhalt lag verstreut herum. Tanis erblickte etwas Goldenes. Er griff danach und hob einen Elfenring auf, zu Efeublättern geformt. Tränen schossen ihm in die Augen, er sah nichts mehr und vergrub sein Gesicht in seinen Händen.
    »Wir können hier nichts mehr machen, Tanis.« Sturm legte seine Hand auf die Schulter seines Freundes. »Wir müssen weitergehen und dem ein Ende bereiten. Und wenn es meine letzte Tat sein soll, aber ich werde Raistlin töten.«
    Der Tod ist nur im Bewußtsein. Es ist ein Traum, sagte sich Tanis. Aber es waren Raistlins Worte, die er wiederholte, und er hatte gesehen, was aus dem Magier geworden war.
    Ich werde aufwachen, dachte er, und meinen ganzen Willen aufbringen, zu glauben, daß das ein Traum ist.Aber als er seine Augen öffnete, lag der Leichnam des Kenders immer noch vor ihm auf dem Boden.
    Den Ring fest in seiner Hand, folgte Tanis Kit und Sturm in einen feuchten, verschlammten Marmorkorridor. Gemälde hingen in goldenen Rahmen an den Marmorwänden. Hohe Glasfenster ließen ein scheußliches, gespenstisches Licht hinein. Der Korridor mußte wohl einst wunderschön gewesen sein, aber jetzt erschienen selbst die Gemälde an den Wänden verzerrt, zeigten Schreckensvisionen des Todes. Als die drei weitergingen, nahmen sie allmählich ein leuchtend grünes Licht gewahr, das von einem Zimmer am Ende des Korridors ausging.
    Sie konnten das Böse dieses grünen Lichtes spüren, das auf ihre Gesichter wie die Wärme einer verderbten Sonne einschlug.
    »Das Zentrum des Bösen«, sagte Tanis. Wut erfüllte sein
Herz – Wut, Trauer und der brennende Wunsch nach Rache. Er wollte nach vorn rennen, aber die grün gefärbte Luft schien ihn nach unten zu drücken, hielt ihn zurück, bis jeder Schritt eine Anstrengung darstellte.
    Neben ihm taumelte Kitiara. Tanis legte seinen Arm um sie, obwohl er selbst

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