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Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4

Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
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fühlen, besonders einer von ihnen.«
    Alhanas blasses Gesicht errötete. »Vielleicht«, brachte sie mühsam hervor. »Ich kann es nicht versprechen. Ich habe viele
Dinge über mich gelernt. Aber es wird noch eine Zeit dauern, bis diese Dinge ein Teil von mir sind.« Sie schüttelte seufzend den Kopf. »Vielleicht werde ich mich nie daran gewöhnen können.«
    »Etwa zu lernen, einen Menschen zu lieben?«
    Alhana hob ihren Kopf, sie sah Tanis direkt in die Augen. »Würde er glücklich sein, Tanis? Weit weg von seiner Heimat, denn ich muß nach Silvanesti zurückkehren? Und könnte ich glücklich sein in dem Wissen, ihm beim Altern und Sterben zusehen zu müssen, während ich immer jung sein werde?«
    »Ich stelle mir die gleichen Fragen, Alhana«, sagte Tanis und dachte mit Schmerz an die Entscheidung, die er in bezug auf Kitiara getroffen hatte. »Wenn wir die Liebe ablehnen, die uns geschenkt wird, wenn wir uns weigern, Liebe zu geben, weil wir den Schmerz des Verlustes fürchten, dann wird unser Leben leer sein und unser Verlust noch größer.«
    »Als wir uns kennenlernten, fragte ich mich, warum diese Leute dir folgen, Tanis Halb-Elf«, sagte Alhana leise. »Jetzt verstehe ich es. Ich werde an deine Worte denken. Leb wohl, bis die Reise deines Lebens endet.«
    »Leb wohl, Alhana«, antwortete Tanis und nahm die Hand, die sie ihm entgegenstreckte. Er wußte nichts mehr zu sagen, so drehte er sich um und verließ sie.
    Aber er konnte nicht anders, als sich zu fragen, wenn er denn so verdammt weise war, warum sich sein Leben dann in solch einem Durcheinander befand.
     
    Tanis traf seine Gefährten am Rande des Waldes. Einen Moment lang standen sie da, widerstrebend, den Wald von Silvanesti zu betreten. Obwohl sie wußten, daß das Böse verschwunden war, mißfiel ihnen der Gedanke, tagelang durch die entstellten Bäume zu wandern. Aber ihnen blieb nichts anderes übrig. Und sie alle verspürten wieder jene Dringlichkeit, die sie auch bis hierher getrieben hatte. Die Zeit rann durch das Stundenglas, und sie wußten, sie konnten nicht warten, bis der Sand durchgelaufen war, obwohl sie den Grund nicht kannten.

    »Komm, mein Bruder«, sagte Raistlin schließlich. Der Magier führte sie in den Wald, der Zauberstab warf beim Gehen sein blasses Licht. Caramon folgte mit einem Seufzen. Einer nach dem anderen kam hinterher. Tanis drehte sich noch einmal um.
    Heute abend würden sie nicht die Monde sehen. Das Land war mit einer tiefen Dunkelheit bedeckt, als ob es Loracs Tod betrauern würde. Alhana stand im Eingang zum Sternenturm. Nur ihr Gesicht war in den Schatten sichtbar, wie der Geist des Silbermondes. Tanis sah flüchtig eine Bewegung. Sie hob ihre Hand, und ein reines, weißes Licht blitzte kurz auf – der Sternenjuwel. Und dann war sie verschwunden.

Die Flucht aus Eismauer

    D er alte Zwerg war todkrank.
    S eine Glieder versagten ihm ihren Dienst. Seine Eingeweide und sein Magen waren wie Schlangen ineinander verknäult. Wellen der Übelkeit brachen sich in ihm. Nicht einmal seinen Kopf konnte er von seinem Lager heben. Er starrte nach oben zur Öllampe, die sich über seinem Kopf langsam hin- und herbewegte. Das Licht der Lampe schien dunkler zu werden. Das ist es, dachte der Zwerg. Das Ende. Die Dunkelheit kriecht über meine Augen...
    Er hörte neben sich ein Geräusch, ein Quietschen von Holzplanken,
als ob sich jemand sehr leise zu ihm stehlen wollte. Trotz seiner Schwäche schaffte es Flint, seinen Kopf zu wenden.
    »Wer ist da?« krächzte er.
    »Tolpan«, wisperte eine besorgte Stimme. Flint seufzte und streckte seine knorrige Hand aus. Tolpans Hand näherte sich seiner.
    »Ah, Bursche. Ich bin froh, daß du rechtzeitig kommst, um mir Lebewohl zu sagen«, sagte der Zwerg geschwächt. »Ich liege im Sterben, Bursche. Ich gehe zu Reorx...«
    »Was?« fragte Tolpan und kam näher.
    »Reorx«, wiederholte der Zwerg gereizt. »Ich gehe in die Arme von Reorx.«
    »Nein, das stimmt nicht«, widersprach Tolpan. »Wir gehen nach Sankrist. Sofern du nicht ein Wirtshaus meinst. Ich werde Sturm fragen. Die Arme des Reorx. Hmmmm...«
    »Reorx, der Gott der Zwerge, du Tölpel!« fluchte Flint.
    »Oh«, sagte Tolpan nach einem Moment. »Der Reorx.«
    »Hör mir zu, Bursche«, sagte Flint ruhiger, entschlossen, keine schlechten Gefühle zu hinterlassen. »Ich will, daß du meinen Helm bekommst. Den Helm, den du mir in Xak Tsaroth gegeben hast, mit der Greifmähne.«
    »Wirklich?« fragte Tolpan beeindruckt. »Das

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