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Die Chronik der Drachenlanze 5 + 6

Die Chronik der Drachenlanze 5 + 6

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 5 + 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
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mich.«
    Tanis würgte wütend, schluckte seine Worte hinunter. Was sie sagte, traf zu. Sturm würde es verstehen.
    Kitiara betrachtete schweigend einige Zeit Tanis’ Gesicht. Dann setzte sie ihr Glas ab.
    »Was ist mit meinen Brüdern?« fragte sie. »Wo . . .«
    »Warum bringst du mich nicht zum Verhör in deine Verliese?« knurrte Tanis. Er erhob sich aus dem Stuhl und begann in dem luxuriös eingerichteten Zimmer auf und ab zu schreiten.

    Kitiara lächelte, es war ein nach innen gerichtetes, nachdenkliches Lächeln. »Ja«, sagte sie. »Ich könnte dich hier verhören. Und du würdest reden, lieber Tanis. Du würdest mir alles erzählen, was ich hören will, und dann würdest du betteln, noch mehr erzählen zu dürfen. Unsere Folterknechte sind nicht nur Spezialisten in der Kunst der Folter, sie sind auch ihrem Beruf leidenschaftlich zugetan.« Kitiara stand langsam auf und ging zu Tanis. In einer Hand hielt sie ihr Weinglas, ihre andere legte sie auf seine Brust und fuhr mit der Handfläche zu seiner Schulter. »Aber dies ist kein Verhör. Sagen wir lieber, eine Schwester sorgt sich um ihre Familie.Wo sind meine Brüder?«
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Tanis. Er packte ihre Hand beim Gelenk. »Sie sind beide im Blutmeer verschwunden . . .«
    »Mit dem Hüter des grünen Juwels?«
    »Mit dem Hüter des grünen Juwels.«
    »Und wie hast du überlebt?«
    »Meer-Elfen haben mich gerettet.«
    »Dann hätten sie die anderen auch retten können?«
    »Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Ich bin trotz allem ein Elf. Die anderen waren menschlich.«
    Kitiara starrte Tanis lange an. Er hielt immer noch ihr Handgelenk fest. Unter ihrem durchdringenden Blick schlossen sich seine Finger unbewußt fester um das Gelenk.
    »Du tust mir weh . . .«, flüsterte Kit. »Warum bist du gekommen, Tanis? Um Laurana zu befreien ...allein? Selbst du wärst nicht so töricht . . .«
    »Nein«, unterbrach Tanis sie, während sein Griff um Kitiaras Arm fester wurde. »Ich bin hier, um einen Handel abzuschließen. Nimm mich. Laß sie laufen.«
    Kitiara riß die Augen auf. Dann warf sie plötzlich ihren Kopf zurück und lachte. Mit einer schnellen Bewegung riß sie sich aus Tanis’ Griff los und ging zu dem Tisch, um ihr Weinglas aufzufüllen.
    Sie grinste ihn über ihre Schulter an. »Nun, Tanis«, sagte sie und lachte wieder, »was bedeutest du mir, daß ich auf diesen Handel eingehen sollte?«

    Tanis spürte, wie er rot wurde. Immer noch grinsend fuhr Kitiara fort.
    »Ich habe ihren Goldenen General gefangengenommen, Tanis. Ich habe ihnen ihren Glücksbringer weggenommen, ihre wunderschöne Elfenkriegerin. Sie war kein schlechter General, was das betrifft. Sie hat ihnen die Drachenlanzen gebracht und ihnen gezeigt, wie man mit ihnen kämpft. Ihr Bruder brachte die guten Drachen zurück, aber alle haben ihr das zugeschrieben. Sie vereinigte die Ritter wieder, als sie schon längst zersplittert und verfeindet waren. Und du willst, daß ich sie eintausche gegen . . .«, Kitiara zeigte verächtlich auf ihn, »einen Halb-Elfen, der in Begleitung von Kendern, Barbaren und Zwergen durch die Landschaft zieht!«
    Kitiara lachte wieder, sie lachte so heftig, daß sie sich hinsetzen und die Tränen aus den Augen wischen mußte. »Wirklich, Tanis, du hast eine hohe Meinung von dir.Warum, glaubst du, sollte ich dich zurücknehmen? Aus Liebe?«
    In Kits Stimme war eine winzige Veränderung wahrnehmbar, ihr Lachen wirkte gezwungen. Sie runzelte plötzlich die Stirn und drehte das Weinglas in ihrer Hand.
    Tanis antwortete nicht. Er konnte nur vor ihr stehen, seine Haut brannte wie Feuer von ihrem Hohn. Kitiara starrte ihn an, dann senkte sie ihren Blick.
    »Nehmen wir an, ich lasse mich darauf ein«, fragte sie mit kalter Stimme, ihre Augen waren auf das Glas in ihrer Hand gerichtet. »Was könntest du mir als Ersatz bieten?«
    Tanis holte tief Luft. »Der Kommandant deiner Soldaten ist tot«, sagte er. Er versuchte, gleichgültig zu klingen. »Das weiß ich. Tolpan sagte mir, daß er ihn getötet hätte. Ich würde seinen Platz einnehmen.«
    »Du würdest ... in der Drachenarmee dienen?« Kits Augen weiteten sich vor echtem Erstaunen.
    »Ja.« Tanis biß die Zähne zusammen. Seine Stimme klang bitter. »Wir haben sowieso verloren. Ich habe eure Fliegenden Zitadellen gesehen.Wir können nicht gewinnen, auch wenn die guten Drachen bleiben. Und sie werden es nicht – die Leute
werden sie zurückschicken. Die Leute haben ihnen sowieso nie getraut,

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