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Die Chronik der Drachenlanze 5 + 6

Die Chronik der Drachenlanze 5 + 6

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 5 + 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
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schließlich ließ Caramon sie voller Entsetzen und Mitleid in Ruhe. Er lief weiter den Korridor entlang,
der ihn immer tiefer nach unten führte. Er sah sich um und fragte sich verzweifelt, wo er den verrückten Mann finden konnte. Sein einziger Trost war, daß von diesem Korridor kein anderer abzweigte. Berem mußte also diesen Weg genommen haben. Aber wo steckte er dann?
    Caramon spähte in die Zellen, stolperte in die Ecken und hätte beinahe einen Hobgoblinwächter nicht bemerkt, der sich auf ihn stürzte. Gereizt schwang er sein Schwert, über die Unterbrechung verärgert, und schlug den Kopf der Kreatur ab und setzte bereits seinen Weg fort, bevor der Körper auf den Steinboden aufschlug.
    Dann seufzte er erleichtert auf. Als er eine Treppe hinuntereilte, wäre er beinahe auf den Körper eines anderen toten Hobgoblins getreten. Sein Hals war von starken Händen erwürgt worden. Berem war also hier gewesen, und das vor nicht allzu langer Zeit, denn der Körper war noch warm.
    In der Gewißheit, auf der Spur des Mannes zu sein, begann Caramon zu laufen. Die Gefangenen in den Zellen nahm er gar nicht mehr wahr. Ihre Stimmen, die um Freiheit bettelten, hallten in seinen Ohren wider.
    Wenn ich sie freilasse, hätte ich eine Armee, dachte Caramon plötzlich. Er spielte mit dem Gedanken, die Zellentüren zu öffnen, als er auf einmal ein schreckliches Heulen und Schreien hörte.
    Berems Brüllen erkennend, stürzte Caramon weiter. Die Zellen endeten, der Korridor verengte sich zu einem Tunnel, der sich tief in den Boden schnitt. Fackeln schimmerten an den Wänden, aber es waren wenige, und sie waren in großen Abständen aufgestellt. Caramon lief weiter, das Brüllen kam immer näher. Der Krieger versuchte sich zu beeilen, aber der Boden war glitschig und schleimig, die Luft wurde noch dumpfer und schwerer von der Feuchtigkeit, je tiefer er in den Tunnel lief. Um nicht auszurutschen und zu fallen, mußte er langsamer gehen. Die Schreie wurden lauter. Der Tunnel wurde heller  – er näherte sich offenbar seinem Ende.
    Und dann sah er Berem. Zwei Drakonier schlugen auf ihn
ein, ihre Schwerter glänzten im Fackellicht. Berem wehrte sie mit bloßen Händen ab. Das Licht des grünen Edelsteins ließ den kleinen Raum in einer unheimlichen Helligkeit erstrahlen.
    Nur Berems Wahnsinn gab ihm die Kraft, sie so lange abzuwehren. Blut strömte aus einer Schnittwunde über sein Gesicht. Als Caramon ihm zu Hilfe sprang und im Schleim ausrutschte, ergriff Berem mit einer Hand die Schwertklinge eines Drakoniers, gerade als die Spitze seine Brust berührte. Der Stahl drang in sein Fleisch, aber er nahm den Schmerz nicht wahr. Blut floß über seine Hände, als er die Klinge drehte und den Drakonier mit einem Ruck nach hinten schob. Dann taumelte er, japste nach Luft. Der andere Drakonier näherte sich.
    Da die Wachen nur auf ihr Opfer achteten, bemerkten sie Caramon nicht. Er sprang aus dem Tunnel und dachte nur daran, die Kreaturen nicht zu erstechen, um sein Schwert nicht zu verlieren. Er packte eine Wache mit seinen riesigen Händen und drehte ihr den Kopf um, bis das Genick brach. Dann ließ er den Körper fallen und begegnete dem Sprung des anderen Drakoniers mit einer schnellen Bewegung der Handkante gegen die Kehle der Kreatur. Sie fiel zurück.
    »Berem, ist alles in Ordnung?« Caramon drehte sich um und wollte Berem helfen, als er plötzlich einen stechenden Schmerz in seiner Seite spürte.
    Vor Schmerz aufkeuchend, taumelte er herum und sah auf einen Drakonier. Offenbar hatte er sich in den Schatten versteckt gehalten, vielleicht hatte er Caramon kommen gehört. Sein Schwerthieb hätte töten sollen, aber er war in Eile ausgeführt worden und an Caramons Kettenrüstung abgeglitten. Caramon stolperte zurück, um sein Schwert zu suchen und Zeit zu gewinnen.
    Aber der Drakonier hatte nicht vor, ihm Zeit zu lassen. Er hob erneut seine Klinge und sprang auf Caramon zu.
    Eine Bewegung, grünes Licht blitzte auf, und der Drakonier fiel tot vor Caramons Füße.
    »Berem!« keuchte Caramon und preßte seine Hand auf seine Seite. »Danke! Wie ...«

    Aber Berem starrte nur Caramon an, schien ihn nicht wiederzuerkennen. Doch dann nickte er langsam, drehte sich um und wollte weiterlaufen.
    »Warte!« rief Caramon. Er biß die Zähne vor Schmerzen zusammen, sprang über die Körper der Drakonier und eilte Berem hinterher. Er ergriff ihn am Arm und hielt ihn an. »Warte, verdammt!« wiederholte er.
    Die plötzliche Bewegung forderte

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