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Die Chronik der Drachenlanze 5 + 6

Die Chronik der Drachenlanze 5 + 6

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 5 + 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
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wurde bewußt, daß sie vor Schmerz und vor Wut und vor Enttäuschung schluchzte.
    »Nicht doch, Tika!« sagte Tolpan, eilte zu ihr und tätschelte ihre Hand. »Es ist ein einfaches Schloß. Ich bringe uns hier in Null Komma nichts heraus. Wein nicht, Tika. Ich brauche nur einen kleinen Moment, aber du solltest für diese Drakonier bereit sein, falls sie kommen. Halt sie einfach beschäftigt ...«

    »In Ordnung«, sagte Tika und schluckte die Tränen hinunter. Eilig wischte sie mit dem Handrücken über die Nase, dann drehte sie sich mit dem Schwert in der Hand in den Korridor, während sich Tolpan wieder dem Schloß widmete.
    Es war ein einfaches, ein sehr einfaches Schloß, sah er mit Zufriedenheit, mit solch einer simplen Falle kombiniert. Er fragte sich, warum sie sich überhaupt solche Umstände gemacht hatten.
    Fragte sich, warum sie sich überhaupt solche Umstände gemacht hatten ... Einfaches Schloß ... simple Falle ... Die Worte klangen in ihm nach. Vertraute Worte! Er hatte sie schon einmal zuvor gedacht ... Erstaunt sah er zu den Türen hoch und stellte fest, daß er hier schon einmal gewesen war! Aber nein, das war unmöglich.
    Wütend schüttelte Tolpan den Kopf und suchte in einem Beutel nach dem Werkzeug. Dann hielt er inne. Kalte Angst ergriff den Kender und schüttelte ihn, wie ein Hund eine Ratte schüttelt.
    Der Traum!
    Das waren die Türen, die er in dem Silvanesti-Traum gesehen hatte! Das war das Schloß gewesen. Das einfache, so einfache Schloß mit der simplen Falle! Und Tika hatte hinter ihm gestanden, kämpfend ... sterbend ...
    »Sie kommen, Tolpan!« rief Tika und schloß ihre schwitzenden Hände fester um das Schwert. Sie warf ihm einen Blick über die Schulter zu. »Was machst du denn? Worauf wartest du?«
    Tolpan konnte nicht antworten. Er konnte die Drakonier jetzt hören, sie lachten mit ihren groben Stimmen, nahmen sich Zeit, ihre Opfer zu erreichen, da sie wußten, daß sie nicht entkommen konnten. Sie bogen um die Ecke, und Tolpan hörte, daß ihr Lachen noch lauter wurde, als sie Tika mit dem Schwert sahen.
    »Ich ... ich glaube, ich schaffe es nicht, Tika!« wimmerte Tolpan, entsetzt auf das Schloß starrend.
    »Tolpan«, sagte Tika schnell und grimmig, trat zurück, um
mit ihm zu reden, ohne die Feinde aus den Augen zu lassen, »wir können nicht zulassen, daß sie uns gefangennehmen! Sie wissen über Berem Bescheid! Sie werden versuchen, uns zum Reden zu bringen, was wir über ihn wissen, Tolpan! Und du weißt, was sie mit uns machen, um uns zum Reden zu bringen ...«
    »Du hast recht!« sagte Tolpan kläglich. »Ich versuche es.«
    Du hast den Mut, auf diesem Weg zu gehen ..., hatte Fizban gesagt. Er holte tief Luft und zog einen dünnen Draht aus dem Beutel. Trotz allem, sagte er streng zu seinen zitternden Händen, für einen Kender ist der Tod doch das größte aller Abenteuer. Und dann ist Flint dort draußen, ganz allein.Wahrscheinlich in alle möglichen Probleme verstrickt ... Seine Hände waren jetzt ganz ruhig.Tolpan schob den Draht sorgfältig in das Schloß und machte sich an die Arbeit.
    Plötzlich hörte er hinter sich rohes Gebrüll; er hörte Tika schreien und Stahl gegen Stahl schlagen.
    Tolpan wagte einen schnellen Blick. Tika hatte niemals die Schwertkunst erlernt, aber sie war eine erfahrene Wirtshausraufboldin. Sie hackte und schlitzte mit der Klinge, trat und stieß und biß und schlug. Die Wut und Heftigkeit ihres Angriffs ließ die Drakonier ein Stück zurückweichen. Alle waren verletzt und bluteten; einer krümmte sich in seinem grünen Blut auf dem Boden, sein Arm hing herab.
    Aber sie wird sie nicht mehr lange aufhalten können.Tolpan wandte sich wieder seiner Arbeit zu, aber jetzt zitterten seine Hände, das Werkzeug entglitt ihm. Der Trick bestand darin, das Schloß zu sprengen, ohne daß die Falle zuschnappte. Er konnte die Falle sehen – eine winzige Nadel, die von einer gewundenen Sprungfeder gehalten wurde.
    Hör auf, befahl er sich.War das für einen Kender eine Art zu handeln? Er führte den Draht wieder sorgfältig ein, seine Hände waren wieder ruhig. Plötzlich, als er es fast geschafft hatte, wurde er angestoßen.
    »He«, rief er gereizt zu Tika und drehte sich um. »Paß ein bißchen auf ...« Er hielt inne. Der Traum! Er hatte genau dieselben
Worte gesagt. Und wie in dem Traum sah er Tika zu seinen Füßen liegen, Blut floß in ihren roten Locken.
    »Nein!« kreischte Tolpan vor Wut. Der Draht rutschte, seine Hand traf das

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