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Die Chronik der Drachenlanze 5 + 6

Die Chronik der Drachenlanze 5 + 6

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 5 + 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
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viele Schmerzen erlitten  – den Schmerz des Vorurteils, den Schmerz des Verlustes, den Schmerz von Messern, Pfeilen, Schwertern. Aber diesen Schmerz glaubte er nicht ertragen zu können. Der Vorwurf des Verrats in ihren Augen führte direkt in seine Seele.
    »Bitte, ihr müßt mir glauben...« Was für einen Unsinn sage ich da, dachte er wütend. Warum sollten sie mir glauben! Ich habe nichts anderes getan als sie angelogen, seitdem ich zurückgekehrt bin. »Nun gut«, fing er noch einmal an, »ich weiß, ihr habt keinen Grund, mir zu glauben, aber hört mir zumindest zu! Ich bin durch Treibgut gelaufen, als mich eine Elfe angriff. Sie hat mich in diesem Aufzug gesehen«, Tanis zeigte auf seine Drachenrüstung, »und dachte, ich wäre ein Drachenoffizier. Kitiara hat mir das Leben gerettet, dann erkannte sie mich. Sie dachte, ich wäre in die Drachenarmee eingetreten! Was sollte ich sagen? Sie...«, Tanis schluckte und wischte sich über sein Gesicht, »sie nahm mich mit in ihre Herberge und... und...« Er würgte, konnte nicht weitersprechen.
    »Und du hast vier Tage und Nächte in liebevoller Umarmung
mit einer Drachenfürstin verbracht!« sagte Caramon, seine Stimme wurde vor Wut lauter. Er taumelte auf die Füße und zeigte anschuldigend auf Tanis. »Dann hast du nach vier Tagen ein wenig Ruhe gebraucht! Du hast dich also an uns erinnert und bist zurückgekommen, um sicherzugehen, daß wir immer noch auf dich warten! Und das haben wir! Wie eine Herde gutgläubiger Lämmer...«
    »Na gut, ich war mit Kitiara zusammen!« schrie Tanis plötzlich wütend. »Ja, ich habe sie geliebt! Ich erwarte nicht, daß einer von euch das versteht! Aber ich habe euch niemals verraten! Das schwöre ich bei den Göttern! Als sie nach Solamnia aufbrach, war das die erste Gelegenheit zu entkommen, und die habe ich genutzt. Ein Drakonier ist mir gefolgt, offensichtlich auf Kits Befehl hin. Ich bin vielleicht ein Narr. Aber ich bin kein Verräter!«
    »Pah!« Raistlin spuckte aus.
    »Hör mir zu, Magier!« knurrte Tanis. »Wenn ich euch verraten hätte, warum war sie so entsetzt, euch zu sehen – ihre Brüder! Wenn ich euch verraten hätte, warum habe ich dann nicht einfach ein paar Drakonier zum Gasthaus geschickt, um euch zu holen? Das hätte ich jederzeit tun können. Ich hätte sie auch zu Berem schicken können. Er ist es nämlich, den sie will. Er ist derjenige, den die Drakonier in Treibgut suchten! Ich wußte, daß er auf diesem Schiff war. Kitiara bot mir die Herrschaft über Krynn an, wenn ich es ihr sagen würde. So wichtig ist er für sie. Ich hätte Kit nur zu ihm zu führen brauchen, und die Königin der Finsternis hätte mich fürstlich belohnt!«
    »Erzähl mir nicht, daß du das nicht in Erwägung gezogen hast!« zischte Raistlin.
    Tanis öffnete den Mund, schwieg dann aber. Er wußte, daß seine Schuld in seinem Gesicht genauso sichtbar war wie der Bart, den kein Elf haben konnte. Er würgte, dann legte er eine Hand über die Augen, um ihre Gesichter nicht zu sehen. »Ich... ich habe sie geliebt«, sagte er mit gebrochener Stimme. »All die Jahre. Ich habe mich geweigert, zu sehen, was sie war. Und selbst als ich es erkannte, konnte ich nicht anders. Du liebst«,
seine Augen richteten sich auf Flußwind, »und du«, er wandte sich an Caramon. Das Schiff schlenkerte wieder. Tanis hielt sich am Schreibtisch fest, als das Deck unter seinen Füßen zu kippen schien. »Was hättet ihr getan? Fünf Jahre lang war sie in meinen Träumen!« Er hielt inne. Sie waren still. Caramons Gesicht war ungewöhnlich nachdenklich. Flußwinds Augen waren auf Goldmond gerichtet.
    »Als sie gegangen war«, fuhr Tanis fort, seine Stimme klang weich und schmerzerfüllt, »lag ich in ihrem Bett und haßte mich selbst. Ihr haßt mich vielleicht jetzt, aber ihr könnt mich nicht so hassen, wie ich mich verabscheut und gehaßt habe! Ich dachte an Laurana und...«
    Tanis schwieg und hob seinen Kopf. Noch beim Sprechen war ihm die veränderte Bewegung des Schiffes aufgefallen. Die anderen blickten sich auch um. Man mußte kein erfahrener Seemann sein, um zu bemerken, daß sie nicht länger wild herumschlingerten. Jetzt bewegten sie sich in einer weichen, nach vorn gerichteten Bewegung, einer irgendwie unheilvollen Bewegung, weil sie so unnatürlich war. Bevor sich jemand fragen konnte, was das zu bedeuten hatte, zersplitterte ein Klopfen fast die Kabinentür.
    »Maquesta sagt, ihr sollt hochkommen!« schrie Koraf heiser.
    Tanis warf seinen

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