Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Chronik der Drachenlanze 5 + 6

Die Chronik der Drachenlanze 5 + 6

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 5 + 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
Vom Netzwerk:
Silvana und ich beobachteten eingeschüchtert, wie ein dunkelgekleideter Kleriker ein glänzendes goldenes Drachenei hervorholte und auf den widerlichen Altar legte. Die schwanzgekleideten Magier und die dunklen Kleriker faßten sich an den Händen und begannen zu singen. Die Worte brannten sich in den Geist. Silvara und ich umklammerten uns, fürchteten, von dem Bösen in den Wahnsinn getrieben zu werden, das wir zwar spüren konnten, aber nicht verstanden.
    Und dann... verdunkelte sich das goldene Ei auf dem Altar. Es färbte sich in ein entsetzliches Grün, und dann wurde es schwarz. Silvana begann zu zittern.
    Das schwarze Ei auf dem Altar zerbrach . . . und eine larvenähnliche Kreatur kam aus der Schale hervor. Es war ekelhaft und entsetzlich anzusehen, und bei dem Anblick mußte ich mich erbrechen. Mein einziger Gedanke war, diesem Entsetzen zu entfliehen, aber Silvara wurde klar, was da passierte, und sie weigerte sich zu gehen. Zusammen beobachteten wir,
wie die schleimbedeckte Haut der Larve aufplatzte und wie aus ihrem Körper die Schreckensgestalten von . . . Drakoniern schlüpften.«
    Dieser Schilderung folgt ein tiefes Keuchen. Gilthanas’ Kopf fällt in seine Hände. Er kann nicht mehr sprechen. Laurana legt ihre Arme um ihn, tröstet ihn. Schließlich holt er schaudernd Luft.
    »Silvara und ich . . . wurden fast entdeckt. Wir flüchteten aus Sanction, wiederum half man uns, und reisten mehr tot als lebendig auf Wegen, die weder Menschen noch Elfen bekannt sind, zum uralten Zufluchtsort der guten Drachen.«
    Gilthanas seufzt. Friede kehrt in sein Gesicht ein.
    »Verglichen mit dem Entsetzen, das wir erlitten hatten, war dies eine süße Rast nach einer Nacht fiebriger Alpträume. Es war schwierig, sich vorzustellen, bei aller Schönheit des Platzes, daß das Wirklichkeit war, was wir gesehen hatten. Und als Silvara den Drachen erzählte, was mit ihren Eiern passierte, weigerten sie sich anfangs, es zu glauben. Einige beschuldigten Silvara, daß sie diese Geschichte erfunden hätte, um ihre Hilfe zu gewinnen. Aber tief in ihren Herzen wußten alle, daß sie die Wahrheit gesprochen hatte, und so gaben sie schließlich zu, daß man sie getäuscht hatte und daß der Schwur nicht länger bindend war.
    Die guten Drachen sind uns nun zu Hilfe gekommen. Sie fliegen in alle Teile des Landes und bieten ihre Hilfe an. Sie sind zum Monument des Drachen zurückgekehrt, um beim Schmieden der Drachenlanzen zu helfen, so wie sie vor langer Zeit Huma zu Hilfe gekommen sind. Und sie haben die größeren Lanzen mitgebracht, die an den Drachen selbst befestigt werden können, so wie wir es auf den Gemälden gesehen haben. Jetzt können wir mit den Drachen in die Schlacht reiten und die Drachenfürsten in der Luft herausfordern.«
    Gilthanas fügt noch einige unwichtigere Einzelheiten hinzu, die ich hier nicht aufzeichne. Dann führt seine Schwester ihn aus der Bibliothek in den Palast, wo er und Silvara sich ausruhen sollen, falls sie dazu in der Lage sind. Ich fürchte, es wird
lange dauern, bis das Entsetzen sie verläßt, falls das je der Fall sein wird. So wie es Schönes auf der Welt gibt, so kann es sein, daß ihre Liebe in die Dunkelheit fallen wird, die ihre widerlichen Flügel über Krynn ausbreitet.
     
    Hier endet die Schrift des Astinus von Palanthas über den Schwur der Drachen. Eine Fußnote zeigt auf, daß weitere Einzelheiten über die Reise von Gilthanas und Silvara nach Sanction, ihre dortigen Abenteuer und die tragische Geschichte ihrer Liebe von Astinus zu einem späteren Zeitpunkt aufgezeichnet wurden und in späteren Bänden seiner Chroniken nachgelesen werden können.
     
    Laurana schrieb noch spät in der Nacht ihre Befehle für den nächsten Tag auf. Erst ein Tag war seit der Ankunft von Gilthanas und den silbernen Drachen verstrichen, aber ihre Schlachtpläne gegen den Feind nahmen bereits Gestalt an. Innerhalb von wenigen Tagen würde sie Drachenscharen mit Reitern anführen und die neuen Drachenlanzen in der Schlacht einsetzen.
    Sie hoffte, zuerst Burg Vingaard zu erobern und die dortigen Gefangenen und Sklaven zu befreien. Dann plante sie, in den Süden und Osten vorzustoßen und die Drachenarmeen vor sich her zu schieben. Schließlich würde sie die Drakos zwischen dem Hammer ihrer Truppen und dem Amboß der Dargaard-Berge, die Solamnia von der Ostwildnis trennten, fangen. Wenn sie Kalaman und den Hafen zurückerobern konnte, könnte sie die Versorgungslinien abschneiden, die für die

Weitere Kostenlose Bücher