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Die Chronik der Hürnin (Das Alte Reich)

Die Chronik der Hürnin (Das Alte Reich)

Titel: Die Chronik der Hürnin (Das Alte Reich) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sebastian Keller
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daran, um was es bei dem Streit ging. Grem hatte ebenfalls versucht seinem Herrn beizustehen und hatte dabei versagt. Mit seinem Feuer hatte er den Wurm verbrennen wollen, aber er hatte ihn verfehlt. Und dann war der Angreifer zu nahe heran um es ein zweites Mal zu versuchen ohne dabei gleichzeitig die beiden jungen Hürnin zu verletzen.
    Mit einem Mal wurde mir bewusst, dass es für beide Seiten nicht immer einfach war den Pakt zu erfüllen. Das hatte auch Erichs Reaktion gezeigt. Er würde lernen müssen sich an meine Anwesenheit in seinem Körper zu gewöhnen, sonst würde ich bald nicht mehr in der Lage sein, ihm in brenzligen Situationen wie diesen zu helfen. Er konnte nicht verhindern, dass ich die Kontrolle über seinen Körper bekam, aber er konnte es mir erschweren und das würden kostbare Zeit kosten.
    Grem hingegen musste lernen seine Kraft besser zu kontrollieren um nicht mehr Schaden anzurichten, als seinem Herrn zu nutzen. Ohne Zweifel hätte sich sein Dämonenfeuer verheerend auf den Wurm ausgewirkt, wenn er ihn damit erwischt hätte, aber er hatte nur den Gang damit in Brand gesteckt.
    Zitternd schleppten sich Erich und Brogu zurück nach oben, von wo ihnen auch schon Beatrix entgegen eilte, die den Kampflärm und die Schreie gehört haben musste.
    „ Was ist passiert? Wo wart ihr?“, fragte sie mit schreckgeweiteten Augen, während sie hektisch das Blut von Erichs Armen wischte und ihn auf Verletzungen untersuchte.
    „ Mir fehlt nichts, aber ich glaube Brogu hat sich den Arm gebrochen.“ „Es war ein Leichenwurm. Mindestens dreimal so lang wie normal.“, antworteten die beiden gleichzeitig und Beatrix hob gebieterisch die Hände, um sie zum Schweigen zu bringen.
    „ Ein Leichenwurm? Lebt er noch? Wo beim Jochbein wart ihr?“
    „ Unten bei den Pförtnern. Der Wurm ist tot. Auf dem Rückweg hat er auf uns gewartet.“
    Beatrix sah die beiden Jungen unter zusammengezogenen Brauen heraus an. Feiner Schweiß stand auf ihrer Stirn.
    „Wie ist das mit deinem Arm passiert? Bist du gestürzt?“
    Brogu schüttelte den Kopf. „Nein, es war der Leichenwurm. Er hat mit seinem Schwanz nach mir geschlagen.“
    „Er hat mit seinem Schwanz …?“ Beatrix glaubte ihm anscheinend nicht und wandte ihren Blick wieder Erich zu, der eilig die Augen hob und sich auf das zu konzentrieren versuchte, was Beatrix sagte.
    „ Wie groß war dieser Wurm?“
    „ Ich weiß es nicht genau, aber er war um einiges länger als ich.“
    Beatrix krempelte Brogus Ärmel hoch um seinen Arm genauer zu untersuchen, auf dem sich inzwischen ein hässlicher Bluterguss gebildet hatte. Brogu verzog sein Gesicht, als sie mit den Fingern über die Stelle strich.
    „Erzähl keinen Unsinn. Leichenwürmer können nicht so groß werden. Lass deinen Arm von Sepatrik untersuchen und komm dann wieder her. Vielleicht hast du Glück und er ist nur angeknackst. Und du Erich gehst besser zu deinem Meister. Das wird ein Nachspiel haben!“
    Die beiden Jungen nickten eingeschüchtert und machten sich mit noch immer zitternden Knien auf den Weg hinauf in die Stadt, während Beatrix sich eine Fackel und einen kurzen Speer aus einer Halterung neben dem Eingang zu den Katakomben nahm, um selbst einen Blick auf den Leichenwurm zu werfen. Ich fragte mich, ob es klug war allein hinunterzugehen. Was, wenn es noch mehr von diesen Ungeheuern gab?
    Die Nachricht vom Angriff in den Katakomben verbreitete sich in Windeseile. Beatrix hatte den schnell verwesenden Körper noch am gleichen Tag ans Tageslicht gebracht und ganz Hornhus schien einen Blick auf den Leichenwurm werfen zu wollen. Die beiden Jungen, wurden derweil zu Bern und vor den Rat zitiert, um diesen Vorfall in allen Einzelheiten zu beschreiben. Auch ich wurde von Berns Dämon Arog ins Kreuzverhör genommen. Ich hätte mir gewünscht, dass unser erstes Gespräch unter angenehmeren Umständen stattgefunden hätte. Aber vielleicht konnte ich ja auch so etwas aus ihm herausbekommen, auch wenn er von Beginn an klar machte, wer hier die Fragen stellte. Zumindest nahm er mich war und das war schon etwas wert.
    Besonders die Statue interessierte ihn.
    „ Sie leuchtet noch immer schwach. “, sagte er nachdenklich. „ Weißt du, was das bedeutet? “
    „ Nein. Kannst du mir mehr darüber sagen? “
    Arog knurrte nur, anstatt zu antworten.
    „ Hast du sonst mit jemandem über die Statuen gesprochen? “, wollte er wissen.
    „ Nein, mit wem auch? Es spricht ja kein anderer Horndämon mit mir! “
    Arog

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