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Die Chronik der Verborgenen 01 - Geliebte Blutrose

Die Chronik der Verborgenen 01 - Geliebte Blutrose

Titel: Die Chronik der Verborgenen 01 - Geliebte Blutrose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renate Blieberger
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lernen dich zu beherrschen, du benimmst dich manchmal immer noch wie ein Teenie.“ „Warum auch nicht? Schließlich behandelt ihr mich ja alle so“, werfe ich im schnippisch hin, nur im letzten Moment halte ich mich zurück ihm auch noch die Zunge rauszustrecken, meine Teenie Tarnung ist mir wohl zu sehr in Fleisch und Blut übergegangen. Ich versuche meine Beherrschung wieder zu finden und begnüge mich damit ihn wütend anzufunkeln. Er seufzt gequält auf, „Cherie, ich weiß das Leben ist nicht leicht für dich, aber ich halte dich nicht für einen Teenie, nicht im Geringsten“, „Oh ich verstehe, dann benimmst du dich wie ein Dad, weil ich so dämlich bin, oder was?“ „Lassen wir das, ich habe Neuigkeiten, die dich auf andere Gedanken bringen werden. Dominic hat zwar deinen Jäger noch immer nicht gefunden, aber ihm ist jemand aufgefallen, ein Junge so um die fünfzehn, er hält sich seit Tagen immer bei Einbruch der Dämmerung bis in die frühen Morgenstunden am vereinbarten Treffpunkt auf. Ich denke er könnte ein Bote deines Jägers sein.“ Mein Verdruss ist sofort wie weggeblasen, „dann muss ich dort hin, er wird eine mögliche Nachricht nur mir übergeben“, „da gebe ich dir leider recht, aber ich warte in einiger Entfernung, und falls er Ärger machen sollte, greife ich ein, sofort.“ Meine Hochstimmung bekommt einen leichten Dämpfer und ich runzle ärgerlich die Stirn, „Maurice ich bin kein Baby, Eric hat mich mit dem Kreuz damals überrascht, das passiert mir nicht noch mal.“ „Dennoch, ich lasse nicht zu, dass du unnötig in Gefahr gerätst“. „Warum um alles in der Welt musst du von allen New Yorker Vampiren gerade mich so bemuttern?“, fauche ich ihn an. Inzwischen wird offenbar auch der gute Maurice wütend, denn seine sonst so vollen sinnlichen Lippen sind zu einem engen Strich aufeinander gepresst, und seine sonst so melodische Stimme klingt hart, als er zurückfaucht: „Weil ich es ver...“, er bricht ab und fährt einen Moment später ruhiger fort: „Wir haben jetzt wirklich keine Zeit zu streiten. Ich komme mit und damit basta“, „Nichts und basta, was wolltest du gerade sagen?“ „Vergiss es, es ist nicht wichtig.“ Von wegen nicht wichtig, ihm wäre aus Wut beinahe etwas herausgerutscht was ich nicht wissen soll, aber ehe ich ihn ausquetschen kann, dreht er sich einfach um und lässt mich stehen, ohne sich mir zuzuwenden fügt er noch hinzu: „Wir gehen in einer Stunde, sieh zu dass du fertig bist.“ Ich schnappe vor Empörung nach Luft, das ist ja wohl …, ich hasse diese alten Vampire, wirklich, nun ja nicht wirklich, aber sie nerven tierisch.

    Natürlich habe ich keine Stunde gebraucht, um fertig zu werden, also stehe ich bereits ungeduldig im Hausflur, als Maurice endlich kommt. Sein Anblick lässt mich vor Überraschung nach Luft schnappen, der sonst so elegante Franzose, sieht aus wie einer der verlotterten Penner aus dem Park. Er trägt einen zerrissenen, schmutzigen Mantel und einen zerknautschten Hut, den er tief ins Gesicht gezogen hat. „Jetzt sieh mich nicht so an, in meinem normalen Aufzug würde ich deinem Boten ja wohl sofort auffallen“, schnaubt er. Ich kann nicht anders, ich muss lachen, der ärgerliche Blick den er mir daraufhin zuwirft, löst erst recht einen Lachkrampf aus. Nur mühsam bekomme ich mich unter Kontrolle, „tut mir leid, aber ich hätte nie gedacht, dich mal in solchen Klamotten zu sehen.“ Seine Antwort besteht nur aus einem beleidigten Blick, „komm endlich, ich will aus diesen furchtbaren Lumpen so schnell wie möglich wieder raus.“ Immer noch schmunzelnd folge ich ihm, die Straße ist hier am Stadtrand um diese nächtliche Zeit wie ausgestorben, also können wir unbesorgt unsere Vampirgeschwindigkeit nutzen, um zum Park zu kommen. An der letzten Biegung vor dem Treffpunkt bleibt Maurice stehen, er murmelt: „Pass bloß auf dich auf, bei dem kleinsten Verdacht kommst du sofort zurück, oder rufst um Hilfe, hast du mich verstanden?“ „Ach Maurice, jetzt entspann dich doch mal, es wird nichts passieren“, „versprich es Rose“, „ist ja schon gut, ich verspreche es“. Ich lege die verbleibende Strecke wie ein normaler Mensch zurück, um den Boten nicht zu erschrecken. Ich sehe ihn sofort, als ich um die Biegung komme, es ist ein Junge, ich schätze ihn so um die fünfzehn, mit seinem zu dünnen Körper, dem verwuschelten blonden Haar, den absichtlich zu weiten Klamotten und dem trotzigen Blick, erkenne

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