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Die Chronik des Eisernen Druiden 1: Die Hetzjagd (German Edition)

Die Chronik des Eisernen Druiden 1: Die Hetzjagd (German Edition)

Titel: Die Chronik des Eisernen Druiden 1: Die Hetzjagd (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Hearne
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wedelte frustriert mit den Händen. Ich wollte nicht vom eigentlichen Thema abkommen. »Das Wort ist zu stark vorbelastet, und ich hätte es nicht verwenden sollen. Der eigentliche Punkt ist, dass Ihr Umgang mit Dämonen und schwarzer Magie es mir schwermacht, Ihnen zu vertrauen, und mich zögern lässt, Ihnen zu helfen. Ich hoffe, Sie verzeihen mir meine Offenheit, aber ich ziehe es vor, die Dinge direkt anzusprechen.«
    Laksha schenkte mir ein schmales Lächeln und nickte knapp. »Ich respektiere das sogar sehr. Auch ich ziehe es vor, offen zu reden. Lassen sie mich daher eines klarstellen: Ich hätte Granuailes Körper durchaus mit Gewalt nehmen können, so wie ich es in der Vergangenheit getan habe. Es wäre in gewisser Hinsicht sogar leichter für mich gewesen. Und wenn ich wollte, könnte ich sie jederzeit verlassen und in den Körper von irgendjemand anderem auf der Straße oder hier an der Bar springen. Aber ich will mich nicht länger so verhalten. Deshalb habe ich sie um ihre Erlaubnis gebeten, ihren Körper eine Weile mit ihr teilen zu dürfen, und sie hat eingewilligt. Deshalb versuche ich meine Halskette auch durch Zusammenarbeit zum beiderseitigen Nutzen zurückzuerhalten, nicht durch aggressives und selbstsüchtiges Vorgehen. Inzwischen versuche ich die Welt durch meine Fähigkeiten zu bereichern, anstatt Chaos und Zerstörung zu verbreiten.«
    »Wirklich? Und was wird aus Radomila, wenn ich Ihnen helfe?«
    »Karma. Irgendwann holt es jeden ein.«
    Ich ließ das unkommentiert. »Wie wollen Sie einen neuen Körper zum Bewohnen finden?«
    »Granuaile hat vorgeschlagen, dass wir eine Klinik aufsuchen, in der dauerhaft komatöse oder hirntote Patienten liegen. Also Körper, die noch leben, aber bereits von ihrer Seele verlassen wurden. Vielleicht kann ich einen davon verwenden und das Gehirn wieder in Gang setzen. Ich habe im Lauf der Jahre viel über das Gehirn gelernt.«
    Mein Handy piepte und ich schaltete es aus. »Und was, wenn immer noch Seelen an diese Körper gebunden sind, wie schwach auch immer?«
    »Dann würde ich diese Seelen fragen, ob ich ihnen helfen soll, ins Bewusstsein zurückzukehren. Es wird sicher viele geben, die das wünschen. Sofern es in meiner Macht steht, werde ich ihnen helfen und anschließend zu Granuaile zurückkehren und es woanders versuchen. Früher oder später werde ich einen Körper ohne Seele finden, oder eine Seele, die weiterziehen möchte. Dann kann ich diesen Körper besetzen, ohne meine eigene Seele weiter zu beflecken.«
    »Also sieht die nähere Zukunft für Sie folgendermaßen aus – bitte korrigieren Sie mich, wenn ich falschliege: Ich willige ein, Granuaile zu unterrichten, und helfe Ihnen dabei, dass Radomila vom Karma ereilt wird. Anschließend gehen Sie mit Ihrer wiedergewonnenen Halskette in eine Klinik und suchen sich einen neuen Körper, den Sie bewohnen können. So weit richtig?«
    »Das ist korrekt.«
    »Also, ich habe nicht den Eindruck, dass bei diesem Szenario sonderlich viel für mich herausspringt.«
    »Ich schaffe Ihnen Radomila vom Hals. Sie ist ein Stachel in Ihrem Fleisch.«
    »Aber auch in Ihrem. Wenn Sie etwas aus eigenem Interesse tun und es als etwas verbuchen, das Sie für mich tun, dann verzerrt das die Bilanz eindeutig zu Ihren Gunsten.
    »Gut.« Sie grinste. »Das räume ich ein. Also, was verlangen Sie?«
    »Sehen Sie dieses Schwert auf meinem Rücken? Es ist ein sehr mächtiges magisches Artefakt.«
    »Tatsächlich? Das habe ich nicht bemerkt. Darf ich es genauer betrachten?«
    Vorsichtig zog ich die Scheide über den Kopf und legte sie auf die Bar. Ich zog das Schwert gerade so weit heraus, dass man eine Handbreit Stahl erkennen konnte. Laksha studierte es, wobei sie Granuailes Augenbrauen zusammenzog, und nach einem kurzen Moment blickte sie fragend zu mir auf.
    »Es liegt ein Bann darauf, der verhindert, dass es von Ihrer Person entfernt werden kann, aber ansonsten scheint es mir ein völlig normales Schwert zu sein.«
    Das war ziemlich gut. Sie konnten nicht nur meinen Bann erkennen, sondern auch die Absicht dahinter. »Genau. Denn Radomila hat es mit einem Tarnspruch versehen. Sie sollen ihn entfernen, sofern Sie es vermögen.« Natürlich hätte ich den Tarnspruch jederzeit selbst mit meinen Tränen lösen können – zumindest hatte Radomila das behauptet. Ich traute ihrem Wort inzwischen nicht mehr so ganz –, aber ich wollte sehen, was Laksha vermochte. Meine letzten vier Worte sollten garantieren, dass sie es in jedem

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