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Die Chronik des Eisernen Druiden 1: Die Hetzjagd (German Edition)

Die Chronik des Eisernen Druiden 1: Die Hetzjagd (German Edition)

Titel: Die Chronik des Eisernen Druiden 1: Die Hetzjagd (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Hearne
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Warum liegt Ihnen so viel daran, diese Halskette zurückzubekommen? Wir könnten jederzeit in ein Juweliergeschäft gehen und Ihnen einen Rubin besorgen, wenn es das ist, was Sie benötigen.«
    »Nein. Diese spezielle Halskette ist ein magischer Verstärker, geschaffen von einem Dämon. Er vervielfacht meine Kräfte.Dient Ihre Halskette denn nicht demselben Zweck?« Sie deutete mit dem Finger darauf und legte fragend den Kopf zur Seite.
    »Doch. Sie wurde zwar nicht von einem Dämon gefertigt, dient aber einem ähnlichen Zweck«, erwiderte ich so beiläufig wie möglich. Während der ganzen Zeit hatte sich der Zeiger meines inneren Gefährliche-Hexe-Messgeräts bedrohlich dem roten Bereich genähert. Der Ausdruck von einem Dämon geschaffen ließ ihn nun komplett nach rechts ausschlagen, so dass er nur mehr ein oder zwei Gradstriche über der x- Achse zitterte. Aber warum hier aufhören? Stellen wir ihr doch mal eine echt beängstigende Frage. »Kommen wir auf die Beschaffung eines neuen Körpers zu sprechen. Wie wollen Sie da vorgehen?«
    »In der Vergangenheit habe ich sie mir einfach genommen, aber inzwischen folge ich einem höheren moralischen Standard.«
    »Sie haben sie einfach genommen? Entschuldigen Sie bitte, aber reden Sie von toten oder von lebenden Körpern.«
    »Je nachdem, was gerade verfügbar war oder mir attraktiv erschien.«
    »Also, der Körper auf dem Meeresgrund – das war gar nicht der Körper, in dem Sie geboren wurden?«
    »Natürlich nicht! Mir ist kein Verfahren bekannt, mit dem man Körper über mehrere Hundert Jahre erhalten kann.«
    »Natürlich nicht.« Ich lächelte und schüttelte den Kopf. »Dumme Frage, sorry.« Der Zeiger des Gefährliche-Hexe-Messgeräts war nun auf Anschlag. Wenn ich ihr erzählte, dass ich herausgefunden hatte, wie ich meinen Körper mit einer bestimmten Teemischung über Tausende von Jahren jung halten konnte, würde sie dann mein Gehirn fressen? Hatte sie mitgehört, als ich Granuaile von meinem Wissen um AIRMED s geheime Kräuterlehre erzählt hatte? »Aber verzeihen Sie meine Unwissenheit in diesem Punkt – wenn Sie sich einen lebendenKörper genommen haben, was haben Sie dann mit der Seele gemacht, die zu jenem Zeitpunkt darin beheimatet war?«
    »Das ist eine Frage, welche die Menschheit schon seit Jahrhunderten beschäftigt.«
    »Sie meinen, Sie haben sie getötet?«
    »Ich habe es ihnen ermöglicht, im Kreislauf von Geburt und Wiedergeburt voranzuschreiten.«
    Ich bemühte mich, meine Abscheu vor ihren Taten und gefühllosen Rechtfertigungen zu verbergen. Ich glaube, ich war damit nicht sonderlich erfolgreich. Ihr Gesicht verfinsterte sich, als sie sah, wie ich es aufnahm. »Woher wissen Sie, dass sie dadurch vorangeschritten sind?«, fragte ich. »Wenn Sie ihre Seelen einfach aus dem Körper geworfen haben, anstatt ihnen einen normalen Tod zu ermöglichen, dann irren sie vielleicht immer noch als ruhelose Geister über die Erde.«
    »Das mag zutreffen. Und glauben Sie mir, inzwischen weiß ich, das war furchtbar falsch von mir. Ich hatte in den letzten hundertsechzig Jahren mehr als genug Zeit, um über meine Taten nachzudenken, und ich habe eingesehen, dass ich unschuldige Menschen beraubt habe, so wie mich diese chinesischen Seeleute berauben wollten. Was mir zugestoßen ist, war Karma, das auf mich zurückgefallen ist, und es war nur ein Teil der Wiedergutmachung, die ich für Jahrhunderte der Sünde leisten muss.«
    »Würden Sie sagen, dass die Zeit in dem Rubin bereits ein großer Teil der Wiedergutmachung war, oder haben Sie noch einen langen Weg zu gehen?«
    Überrascht hob Laksha Granuailes Augenbrauen und runzelte dann die Stirn. »Ich habe das Gefühl, Sie zweifeln an meinen guten Absichten«, bemerkte sie.
    »Angesichts unserer recht kurzen Bekanntschaft nehme ich das Ganze für mein Empfinden bisher erstaunlich gelassen. Sie haben sich eine Art Unsterblichkeit durch eine ziemlich übleForm von Körperfresserei gesichert, und Sie konspirieren mit Dämonen.«
    »Konspirieren!« Laksha wirkte betrübt über diese Anschuldigung. Richtig üble Körperfresserei war dagegen offensichtlich in Ordnung für sie. Dann erinnerte ich mich jedoch, wie mich FLIDAIS kürzlich beschuldigt hatte, ich würde mit Vampiren verkehren, worauf ich ähnlich reagiert hatte wie Laksha. Das ist es, was ich an dem vedischen Konzept des Karmas so hasse: Sobald jemand davon zu reden anfängt, merke ich, wie es wirkt.
    »Gut, ich nehme es zurück«, lenkte ich ein und

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