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Die Chronik des Eisernen Druiden 1: Die Hetzjagd (German Edition)

Die Chronik des Eisernen Druiden 1: Die Hetzjagd (German Edition)

Titel: Die Chronik des Eisernen Druiden 1: Die Hetzjagd (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Hearne
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warf ihr eine Kusshand zu. Sie zeigte mir den Mittelfinger – eine Geste, die in meinem Kulturkreis keinerlei Bedeutung besitzt –, startete den Wagen und brauste mit quietschenden Reifen in Richtung University Drive davon.
    Leise kichernd kehrte ich in den Laden zurück. Oberon kam zu mir und schmiegte sich an meine Beine, was sich etwas merkwürdig anfühlte, weil er getarnt war.
    ›Jetzt ist niemand mehr im Laden. Du könntest mich ein bisschen hinter den Ohren kraulen.‹
    Ich tastete nach seinem Kopf und verwöhnte ihn eine Minutelang gründlich. » Ja, du warst wirklich sehr geduldig «, lobte ich ihn. » Ich sag dir was. Wenn wir das nächste Mal jagen gehen, fahren wir runter in die Chiricahua Mountains. Die liegen südlich von hier, und ich denke, es wird dir dort gefallen .«
    ›Was gibt’s da unten?‹
    » Maultierhirsche. Und wenn wir Glück haben, sogar ein paar Dickhornschafe .«
    ›Wann können wir los?‹
    » Wohl erst, wenn diese ganze Angelegenheit vorüber ist «, gab ich zu. » Ich weiß, das ist eine ziemlich lange Wartezeit für dich, aber ich verspreche dir, dort unten werden wir nichts anderes tun, als jagen. Der Ausflug ist allein für dich. Was allerdings nicht bedeutet, dass du dich bis dahin nur langweilen wirst. Vermutlich werden wir jeden Moment angegriffen. «
    ›Tatsächlich?‹
    » Na ja, höchstwahrscheinlich wird es erst passieren, nachdem wir den Laden verlassen haben. «
    Oberon stellte die Ohren auf und wandte sich zur Tür. ›Es kommt jemand.‹
    Ein Kunde kam herein, der nach einer Ausgabe der Upanischaden suchte, und danach riss der kontinuierliche Strom von Leuten nicht mehr ab, die sich umsehen oder etwas kaufen wollten. Die Mittagspause war vorüber, und bald kam Perry zurück, um mich zu unterstützen. Ich hatte gerade einem Stammkunden seine übliche Tasse mit Daddy’s Little Helper serviert (meine interne Bezeichnung für einen Tee, der die Prostatagesundheit fördert), da klingelte das Telefon. In der Leitung war eine aus Radomilas Hexenzirkel.
    »Mr. O’Sullivan, hier spricht Malina Sokolowski. Kann ich mit Ihnen darüber reden, was heute Nachmittag zwischen Ihnen und Emily vorgefallen ist?«
    »Sicher doch. Aber ich kann jetzt nicht offen sprechen. Ich habe Kunden im Laden.«
    »Ich verstehe«, erwiderte sie. Sie hatte eine warme Stimme und einen leichten Akzent, der ihrem Namen nach zu urteilen wohl polnisch sein musste. »Lassen Sie mich nur Folgendes fragen: Betrachten Sie Ihre Vereinbarung mit Emily immer noch als gültig?«
    »Oh, absolut.« Ich nickte, als würde sie mich durch den Hörer sehen können. »Es ist nichts vorgefallen, was diese hinfällig macht.«
    »Das freut mich. Würde es Sie sehr stören, wenn ich Emily morgen zur Einnahme ihres Tees begleite?«
    »Ich schätze, das hängt ganz von Ihren Absichten ab.«
    »Nun, ich möchte keinesfalls einen Strauß mit Ihnen ausfechten«, sagte Malina. Warum war dieser Hexenzirkel nur so besessen vom Fechten? »Meine Absicht ist lediglich, Emily zu verteidigen, falls Sie sie erneut angreifen sollten.«
    »Verstehe. Und wie oft habe ich Emily bisher schon angegriffen, ihren eigenen Aussagen zufolge?«
    »Einmal körperlich und einmal magisch.«
    »Gut, wenigstens das entspricht der Wahrheit. Aber in beiden Fällen, Malina, ging der Angriff von ihr aus. Ich war glücklicherweise imstande, beide Attacken auf sie zurückzulenken. Daher rühren auch die Verletzungen, die Sie zweifellos bemerkt haben.«
    »Damit steht Emilys Wort gegen Ihres«, seufzte sie.
    »Ja. Und mir ist natürlich klar, dass Sie Emilys Wort mehr Glauben schenken müssen als meinem. Aber bedenken Sie bitte auch Folgendes: Emily hat mir erklärt, dass ihr Liebhaber ein Feind von mir ist. Und indem sie das getan hat, hat sie Ihren ganzen Zirkel zu seinen Verbündeten gemacht.«
    »Nein, das ist undenkbar!«, widersprach Malina. »Wenn wir tatsächlich mit diesem Individuum verbündet wären, würden wir ihn doch nicht zu demütigen versuchen.«
    »Warum wollen Sie ihn denn überhaupt demütigen?«
    »Diese Frage kann Ihnen Radomila besser beantworten.«
    »Dann holen Sie sie an den Apparat. Ist sie da?«
    »Radomila ist im Moment nicht abkömmlich.« Bei einem normalen Menschen hätte das bedeutet, dass er gerade unter der Dusche stand oder etwas Ähnliches. In Radomilas Fall hieß es vermutlich, dass sie damit beschäftigt war, irgendein hoch kompliziertes magisches Ritual zu vollziehen, unter Verwendung von Froschzungen, Molchaugen

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