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Die Chronik von Tornor 03 - Die Frau aus dem Norden

Titel: Die Chronik von Tornor 03 - Die Frau aus dem Norden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth A. Lynn
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Waffenhof praktiziert werden. Jeder meiner Männer, der eine Klinge ...« – sie klopfte auf ihr seji, um sicherzugehen, daß die Leute begriffen, daß sie auch ein hölzernes Schwert meinte – »über diese Mauer nach außen bringt, wird bestraft – und eine solche Übertretung wird dem Tanjo mitgeteilt werden!«
    Diesmal nickten mehrere. Sie grinste und ließ den offiziellen Ton fallen. »Ist euch das klar? Gut! Und kein Gerede über die Angelegenheit! Verstanden, ihr Eselsköpfe? Euren Müttern gegenüber oder euren Bettliebchen oder sogar untereinander, sobald ihr außerhalb der Mauer seid. Was wir hier drin tun, das geht keinen sonst was an, nur uns! Wenn ihr gefragt werdet, zieht ein unschuldiges Gesicht. Wer euch fragt, wird euch zwar nicht glauben, aber das spielt keine Rolle. Und jetzt ...« Sie wählte vier Soldaten aus dem Kreis und befahl ihnen die sejis aus dem Waffenschuppen zu holen und sie zu verteilen. »Es sind nicht genug für euch alle da. Macht euch deswegen keine Sorgen. Nein!« Dies galt Kepi, die ihr Schwert unter dem Griff an der Klinge gefaßt hatte. »Du hast soeben vier Finger deiner linken Hand verloren. Laß die Klinge fallen!« Scharlachrot im Gesicht ließ Kepi das seji in den Staub fallen. »Jetzt geh und stell dich an die Wand! Kinith, du nimmst die Waffe!« Kinith kniete nieder und nahm die Klinge auf, wie er sie es hatte tun sehen: die Finger um den Schwertgriff.
    »Hat schon irgend jemand von euch mal eine Klinge benutzt?« fragte sie.
    Vier Stimmen murmelten bejahend. »Schön. Ihr seid ab jetzt Ausbilder. Werdet aber bloß nicht aufgeblasen deswegen. Achtung! Diejenigen, die ein Schwert haben, stellen sich in zwei Reihen einander gegenüber auf. Richtet die Waffe – so!« Sie ahmten ihre Position nach. »Den rechten Fuß vor! Rechte Hand oben an den Griff, wie wenn ihr einen Speer haltet, aber fester. Nehmt eure verdammten Schultern runter! Hände genau in Hüfthöhe! Euer Griff soll fest, aber locker sein!« Sie legte ihr Schwert zu Boden und inspizierte die vier »Ausbilder«, um sicherzugehen, daß diese auch wirklich begriffen, was sie taten. Die Soldaten, die keine Waffe abbekommen hatten, schauten mit eifersüchtigen Blicken zu. »Ja. Gut so! Ihr vier da, gebt die Waffen ab. Geht und überprüft die Haltung der Leute. Nein, so nimmt man keine Waffe auf! Ein Knie auf den Boden, den Rücken gerade, damit du dich umschauen kannst, Trottel!« Sie machte den Mann nach, der sich aus der Hüfte gebückt hatte, um ein Schwert aufzuheben. »Das ist die einfachste Methode, die mir einfällt, um einen Schwertstoß in den Rumpf zu bekommen. Geh und stell dich neben Kepi!«
    Sie brachte ihnen den ersten Hieb bei, den Vorwärts-Abwärts-Schlag. Und nach einer Weile hallte der Kampfhof von den Zählkommandos wider. – Eins – und zwei – und drei – und vier! – Eine leichte Brise aus dem Süden wehte kühlend über den Platz, doch sehr bald waren alle, auch Kaleb und sie, trotzdem von Schweiß bedeckt. »Kneif die Arschbacken zusammen, wenn du deinen Schwung beendest, aber halt die Hände und Schultern flexibel! Der Hieb muß fest sein. Laß die Spitze nicht sinken. Wenn die Klinge beim Schlag wackelt, dann ist dein Griff falsch, vielleicht zu verkrampft. Und eins – und zwei – und drei – und vier! Und noch mal. Erstes Glied, legt eure Waffen nieder, kniend, ihr Ärsche! Ja, so ist's richtig. Fallt zurück! Ihr zehn, vorgetreten, nehmt die Waffen auf! Wieso nimmst du denn die Klinge unterm Griff, du Idiot? Ab an die Mauer! Du da, nimm sie! Und eins – und zwei – und drei – und vier ...«
    Als die zweite Stunde zu Ende ging, hatten sämtliche Soldaten – einschließlich des Postens am Tor und jener, die die meiste Zeit an der Strafmauer verbringen mußten – eine Chance bekommen, die ersten drei Schritte des naiga zu lernen. Paxe rief alle zusammen und hämmerte ihnen nochmals ihre Warnung ein, ehe sie die Mannschaft entließ. Kaleb überwachte den Rücktransport der Holzschwerter zum Schuppen.
    Dann trat er wieder an ihre Seite. »Na, was hältst du davon?« fragte sie ihn.
    Er nickte. »Sie werden's schaffen.«
    »Wenn sie nur nicht darüber reden.« Sie streckte sich und spürte, wie ihre Gelenke knackten. Ihre Muskeln waren hart und schmerzten. Sie berührte Kaleb am Arm. »Komm und trainiere ein bißchen mit mir! Ohne Waffen.«
    Er grinste und verlagerte sein Gewicht. »Yai!« Sie griff nach ihm, und er wirbelte um sie herum. Sie attackierten und parierten und

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