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Die Chroniken der Nebelkriege 1: Das Unendliche Licht

Die Chroniken der Nebelkriege 1: Das Unendliche Licht

Titel: Die Chroniken der Nebelkriege 1: Das Unendliche Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Finn
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Zugang entfernt. Dahinter ist jener Raum verborgen, von dem du berichtet hast. Eine richtige Hexenküche.«
    »Und - was ist mit Eisenhand?«, wollte Eulertin wissen.
    »Keine Ahnung«, grollte Dystariel und ließ ihren Schwanz hin und her peitschen. »Aber ich konnte ihn riechen. Er ist da. Irgendwo.«
    »Gut«, meinte der Magister entschlossen. »Wir werden diesem Schurken jetzt einen Besuch abstatten.«
    Kai griff nach seiner Irrlichtlaterne, die er wohlweislich mit einem Tuch abgedeckt hatte, während er aus den Augenwinkeln seine Begleiter beobachtete. Bei ihmwaren der größte Zauberer des Landes, der kühnste Kapitän der nördlichen See und eine der unheimlichsten Kreaturen, die er sich überhaupt vorzustellen vermochte. Außerdem eine Elfe, die ebenfalls über magische Fähigkeiten gebot. Ganz davon abgesehen, dass Fi verdammt gut mit ihrem Bogen umgehen konnte. Dennoch fühlte er, nein, wusste er, dass das, was sie vorhatten, auf eine Entscheidung über Leben und Tod hinauslaufen würde. Seufzend sog er die brackige Luft ein.
    »Nur Mut, Kai!«, flüsterte Fi und zwinkerte ihm zu. »Wer außer uns sollte es tun?« Kai sah die Elfe überrascht an und schenkte ihr ein dankbares Lächeln. »Wenn ihr wollt, werde ich euch hinübertragen«, zischte die Gargyle lauernd. »Ganz gewiss nicht, meine Hübsche«, schnaubte Koggs. »Ich schwimme lieber.« Mit diesen Worten sprang der Klabauter über Bord und tauchte in die Fluten. Wie ein Korken kam er wieder an die Oberfläche, legte sich auf den Rücken und sauste wie von unsichtbaren Strömungen getrieben auf den verschatteten Burgberg zu. Erstaunt sah Kai ihm nach, dann wandte er sich tapfer zu Dystariel um.
    »Aber ich nehme Euer Angebot an.«
    »Also gut. Wenn du dich von ihr tragen lässt, dann werde ich das auch tun.« Fi trat neben Kai und nickte entschlossen.
    Die Gargyle verzog ihre Fratze zu einem hässlichen Grinsen und entblößte dabei scharfe Reißzähne. »Ganz sicher, Elfchen?«
    »Lass das!«, zürnte Fi.
    Dystariel spreizte ihre Schwingen, die sich tiefschwarz vor dem Nachthimmel abzeichneten. Im nächsten Moment stieß sie sich von den Planken ab und Kai fühlte sich von ihren Krallen gepackt und weit über das Schiff emporhoben. Direkt neben ihm zappelte Fi. Der Flug machte ihm überraschend wenig aus. In den steinernen Armen dieses Ungeheuers fühlte sich Kai sogar fast... geborgen.
    Dystariel hielt sich knapp über der Wasseroberfläche und eine Weile waren nur das Sausen des Windes sowie das wuchtige Schlagen ihrer Flügel zu hören. Kai blickte über Fis Schultern und konnte am fernen Horizont den Schein von Berchtis' Leuchtfeuer ausmachen. Gern hätte er in diesem Moment die Macht einer Feenkönigin besessen. Kurz darauf sah Kai die gischtumschäumten Klippen des Burgbergs auf sich zurasen. Die Gargyle setzte sie auf einem der glitschigen Steine ab, um sogleich zur Felswand zu gleiten, wo sie sich wie eine übergroße Fledermaus an das Gestein krallte. Kai war beeindruckt. Dystariels Körper verschmolz nahezu mit dem Untergrund. Wie eine Eidechse schlängelte sie sich jetzt auf eine im Schatten der Klippen liegende Stelle kurz über der Wasserlinie zu.
    »Hier ist die Tür«, drang ihre leise Stimme zu ihm herüber. »Allerdings liegt sie fast gänzlich unter Wasser.«
    »Natürlich, es ist ja auch Flut!«, war unterhalb des Felsens, auf dem Kai und Fi standen, die Stimme des Klabauters zu hören. Kai konnte seinen Kopf in den Fluten nur undeutlich erkennen. »Wartet!« Es sah aus, als würde Koggs wieder eine seiner Flaschen hervorkramen. Im nächsten Moment brodelte und blubberte es um den Seekobold herum und zwischen ihnen und der Tür wich das Wasser zurück, bis am Grund nur noch Kies und große Steine zu erahnen waren. Der Felsen, auf dem Kai stand, fiel vor ihm nun fast zwei Schritte in die Tiefe ab. Kai ruderte mit den Armen, doch Fi hielt ihn fest. Kai schämte sich für seine Ungeschicklichkeit. Wieso konnte er nicht auch etwas von Fis Eleganz und Selbstsicherheit besitzen? Nur ein bisschen davon.
    Unter ihnen war leise die Stimme Eulertins zu hören. Zu sehen war der kleine Magister nicht. »Die Tür ist mit Zauberei gesichert. Das kann unmöglich Eisenhand selbst bewerkstelligt haben. Tritt beiseite, Koggs.«
    Der Zauberer summte leise. Kai erwartete, wieder so etwas wie einen heftigen Knall zu hören, stattdessen überzog sich die Felswand mit einem roten Schimmer. Er konnte dort unten noch immer keine Tür erkennen.
    »Ja, ja,

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