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Die Chroniken der Nebelkriege 1: Das Unendliche Licht

Die Chroniken der Nebelkriege 1: Das Unendliche Licht

Titel: Die Chroniken der Nebelkriege 1: Das Unendliche Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Finn
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Der Schatten konnte sich überall versteckt haben. Es würde unmöglich sein, ihn hier aufzuspüren.
    Sicher war er längst geflohen.
    »Wo ist Quiiiitsss?«, fragte Kai. »Zumindest er muss doch etwas bemerkt haben?« »Es geht ihm nicht gut«, schäumte Eulertin und schwebte wieder zurück in die Eingangshalle »Er befindet sich in der Studierstube und ist leider nicht ansprechbar.« »Wie meint Ihr das?« Kai war dem Zauberer wieder ins Haus gefolgt und blickte ihn verständnislos an. Doch der schüttelte unwirsch den Kopf, schwebte vor die drei präparierten Tierköpfe und beschrieb mit den Armen eine mondförmige Geste. Sogleich war um sie herum ein geisterhaftes Schnauben und Galoppieren zu hören, das Kai nur allzu bekannt war. Schlagartig klappten die Augen der drei Köpfe auf und kurz darauf glitt die geisterhafte Gestalt des Hirsches aus der Wand. Das majestätische Geschöpf neigte vor dem Däumlingszauberer sein Geweih.
    »Cerverus, kannst du mir sagen, was hier vorgefallen ist?«, fragte Eulertin. Der Tiergeist blickte sich misstrauisch um. »Wir erhielten den Befehl zu schlafen, Zunftmeister«, schnaubte er. »Mehr vermag ich nicht zu sagen.«
    Eulertin rammte wütend seinen Zauberstab auf die Feder. »Verflucht, wie ich es mir gedacht habe. Gut, nehmt eure Wache wieder auf!«
    Der Geisterhirsch verneigte sich abermals und glitt wieder zurück in die Wand. »Schließe die Tür zur Straße, Junge. Ich will etwas nachprüfen«, forderte Eulertin. Der Junge tat es und sah mit an, wie der Däumlingszauberer einen Luftwirbel heraufbeschwor, der zu einer Winde an der Wandtäfelung fuhr. Die Winde drehte sich ratternd und ruckartig bewegte sich über ihren Köpfen die Kette mit der daran baumelnden Kogge in die Tiefe. Eulertin ließ das Elementar erst innehalten, als sich das wundersame Schiff auf Höhe von Kais Hüfte befand.
    »Zieh den Mast raus«, fordert er Kai auf. »Dann hebe das Deck des Modells an.« Abermals tat Kai, wie ihm geheißen wurde. Der Mast ließ sich leicht entfernen. Dann hob er Bug- und Heckkastell des Schiffsmodells an und stellte überrascht fest, dass sich mit ihnen der komplette Deckaufbau der Kogge abnehmen ließ.
    Kai stieß einen leisen Pfiff aus. Im Schiffsbauch lag ein Salamander, der aus Rauch zu bestehen schien. Über seinen Körper zogen beständig kleine Luftwirbel. »Hier habt Ihr also Euren Schlüssel zu Berchtis' Leuchtturm versteckt!«
    »Ja«, sagte Eulertin erleichtert. »Seien wir froh, dass er noch da ist. Die offensichtlichsten Verstecke sind meist die besten. Dennoch, irgendwas hat dieser Schemen hier im Haus gewollt. Nehmen wir uns die Studierstube vor.« Kai baute die Kogge wieder zusammen und zog sie an der Winde wieder zur Decke empor. Dann eilte er dem Magister in die Studierstube nach. Das Chaos, das in dem Zimmer herrschte, war noch schlimmer, als es von der Eingangshalle aus gewirkt hatte. Sogar das Skelett der kleinen Seeschlange lag verstreut am Boden. Am schlimmsten aber war, dass schräg gegenüber die verriegelte Tür offen stand. Jemand war auf dem Dachboden gewesen!
    »Wie hat der Eindringling nur all Eure Sicherungen umgehen können?«, fragte Kai. »Ich verstehe das nicht.«
    »Ich ebenfalls nicht«, erklärte der Magier finster. »Aber die meisten sind schon sehr alt. Ich habe sie damals bei meinem Einzug lediglich übernommen. Eigentlich gehorchen sie nur dem jeweiligen Bewohner des Hauses. Doch offenbar wusste dieses Phantom, wie es sie umgehen konnte. Und noch etwas können wir als gesichert annehmen: Dieser Schatten versteht sich auf Zauberei! Zwar nur sehr begrenzt, aber es reicht aus, um einen Hornissenschwarm zu lenken, den Hauswächtern auf magische Weise Befehle zu erteilen und Quiiiitsss in das da oben zu verwandeln.«
    Eulertin deutete mit dem Stab auf eine unförmige Wolkenballung, die dicht unter der Decke wogte.
    »Bei allen Moorgeistern!«, stieß Kai aus.
    »Schattenmagie, wenn ich mich nicht irre«, erklärte der Magister ernst. »Es wird leider einige Zeit dauern, bis ich ihn aus diesem Zustand befreit habe.«
    Kai blickte wieder zu der offen stehenden Tür zum Dachboden. »Hat er etwas von dort oben gestohlen?«
    »Das werde ich gleich herausfinden«, zürnte Eulertin. »Du schaust dich inzwischen hier im Zimmer um. Aber sei vorsichtig, verstanden?«
    Kai versprach es und der Magister jagte auf seiner Feder die Treppenstufen zum Dachboden empor. Argwöhnisch sah sich Kai im Raum um. Hin und wieder knirschten Glassplitter unter

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