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Die Chroniken der Nebelkriege 1: Das Unendliche Licht

Die Chroniken der Nebelkriege 1: Das Unendliche Licht

Titel: Die Chroniken der Nebelkriege 1: Das Unendliche Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Finn
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verletzt war. Immerhin war sie mindestens einmal von einem der Fangarme getroffen und gegen die Felswand geschleudert worden. Doch im Moment bereitete ihm das die wenigsten Sorgen.
    »Was ist mit Koggs?«, rief er schwer atmend.
    Die Gargyle hob Fis leblosen Körper auf und wandte sich kurz zu ihm um. »Unser kleiner Kapitän ist jetzt auf sich allein gestellt«, zischte sie. »Wenn er meinen Wurf überlebt hat, wird er sich schon irgendwie an die Oberfläche kämpfen. Und nun mach Licht, damit wir etwas sehen können.«
    Kai nickte schwach und griff zum Beutel. Zunächst einmal musste er Magister Eulertin befreien. Er bettete den Däumling auf seine Hand und hielt das Ohr dicht über ihn. Doch außer dem Wüten des Hammars in der Höhle hinter ihnen war nichts zu hören. Erneut beschwor Kai einen Feuerwusel herauf.
    »Leuchte uns!«, befahl er dem Feuermännchen, als es erschienen war. Und dann ergänzte er finster: »Und wenn sich uns etwas in den Weg stellen sollte, brenne es nieder!«

Der Schatten
    Dystariel stieß die Luke am Ende des alten Brunnenschachts auf und kletterte ins Freie. Frische Luft drang in Kais Nase und dankbar füllte er seine Lungen. Am Himmel konnte man bereits die aufgehende Sonne erahnen.
    Mit letzter Kraft ergriff er die letzte Sprosse und zog sich ebenfalls über den Brunnenrand. Erschöpft blieb er liegen und sah sich um. Soweit er erkennen konnte, befanden sie sich in einem verlassenen Innenhof. Doch er hatte keine Ahnung, wo genau sie herausgekommen waren. Es war ihm auch egal. Hauptsache, sie hatten die Oberfläche erreicht.
    Noch immer schauderte es ihn bei dem Gedanken, was sie unter der Hammaburg entdeckt hatten. Sollten die Bewohner der Hafenstadt je erfahren, auf welchem Grund ihre Stadt errichtet worden war, Kai war sich sicher, dass es zu einer Massenpanik kommen würde.
    Über ihm schwebte Magister Eulertin und sah sich wachsam um. Der Zauberer wirkte ziemlich mitgenommen. Sein schlohweißes Haar war zerzaust und an seiner Kleidung klebten noch immer Reste des gelben Schleims. Zu Kais großer Erleichterung war der Däumling schon recht bald während ihrer irrwitzigen Flucht durch unterirdische Gänge und Höhlen wieder zu sich gekommen. Tatsächlich hatte es nicht lange ge dauert, bis er wieder handlungsfähig gewesen war. Ganz im Gegensatz zu Fi. Die Gargyle legte sie direkt neben Kai ab und er konnte mit ansehen, wie sich der Brustkorb seiner Gefährtin schwach hob und senkte. Den Aufstieg hatte die Elfe nur mit Dystariels Hilfe bewältigt und ihre Gesichtsfarbe hatte einen Stich ins Grünliche angenommen.
    »Alles in Ordnung?«, flüsterte er.
    Fi nickte, griff schwach nach ihrem Bogen und schenkte ihm ein schiefes Lächeln. »Wir erholen uns von solchen Anstrengungen schneller, als es bei euch Menschen der Fall ist. Mach dir also keine Sorgen. Außerdem darf ich nicht eher ruhen, bis wir Koggs gefunden haben«, sprach sie und atmete tief die frische Luft ein.
    »Du willst noch einmal da runter?« Kai starrte Fi entgeistert an.
    »Nein. Ich kenne Koggs schon lange. Ich spüre, dass er lebt. Wenn er irgendwo hier oben herauskommt, werde ich ihn finden.«
    »In Ordnung, Fi! Dystariel wird dir dabei helfen!«, erklärte Magister Eulertin und schwebte zu ihnen herab.
    Kai konnte deutlich die Anstrengung spüren, die der Schwebezauber dem Däumling abverlangte. Sie alle hatten in der Tiefe ihr Letztes gegeben. Und sie konnten froh sein, dass sie noch lebten.
    Die Gargyle knurrte leise im Hintergrund. »Dann müssen wir uns beeilen. Ihr wisst selbst, dass mich das Tageslicht schwächt. Lange werde ich euch nicht mehr nützlich sein können.«
    »Entschuldige, natürlich«, murmelte Eulertin. »Dann nutze die Zeit und nimm dir die Hammaburg vor. Gut möglich, dass doch noch ein Zugang in der Ruine verborgen ist, den wir damals nicht entdeckt haben. Kai und ich werden derweil zurück in die Windmachergasse eilen. Ich spüre, dass die Zeit drängt. Eisenhand machte auf mich den Eindruck, kurz vor dem Erreichen seines Ziels zu stehen.«
    »Ja, das vermute ich auch«, stimmte ihm Kai zu. »Sprach der Pirat nicht davon, dass er das Versteck unter der Burg nicht mehr benötige?«
    »Richtig, genau das ist es, was mir Sorgen bereitet«, erklärte der Däumling. »Ich muss unbedingt noch einmal meine Bücher konsultieren. Inzwischen haben wir so viele neue Hinweise gefunden, dass es schon mit den Schatten zugehen muss, wenn ich nicht endlich herausfinde, was für ein Schurkenstück Mort

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