Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Chroniken der Nebelkriege 1: Das Unendliche Licht

Die Chroniken der Nebelkriege 1: Das Unendliche Licht

Titel: Die Chroniken der Nebelkriege 1: Das Unendliche Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Finn
Vom Netzwerk:
diese Prophezeiung so zu deuten. Seit zwei Jahrzehnten war es ihr Bestreben, jeden Feuerzauberer zu vernichten, dessen sie habhaft werden konnte. Sie hat die legendären Sonnenmagier Albions ausgelöscht und schon seit Jahren entsandte sie Agenten in die freien Königreiche, deren einziges Ziel es war, jeden Zauberer zu stellen und umzubringen, der dem Feuer geweiht ist. Die letzten lebenden Feuermagier waren Magnus Flammenhöh und seine Gattin Ignis. Verräter haben sie vor einem Jahr beim Geburtstagsbankett des Stadtmagisters von Halla vergiftet. Zu eben dem Zeitpunkt, als Morbus Finsterkrähe versucht hat, Hammaburg zu Fall zu bringen. Selbst ich stand kurz davor, die Hoffnung zu verlieren. Doch Feenkönigin Berchtis weissagte uns, dass die letzte Flamme noch brenne. Schwach nur, aber sie sei da. Irgendwo da draußen. Nun, mein Junge. Mir scheint, wir haben sie heute gefunden.«
    »Ich?«, japste Kai und starrte den Magister ungläubig an.
    Eulertin nickte.
    »Das kann unmöglich sein!«, rief Kai und sprang auf. »Wieso ich ? Da draußen müssen doch noch andere Zauberer sein. Richtige Zauberer! Ich ... ich bin doch bloß ein Irrlichtjäger. Ihr sagtet es selbst: Ich bin noch gar kein Magier!«
    »Ja, das sagte ich«, seufzte Eulertin und erhob sich müde. »Und das ist das nächste Problem. Zum richtigen Zauberer wirst du erst durch die Große Weihe. Doch dabei kann ich dir nicht helfen. Ein Adept kann diese Weihe nur entsprechend von einem Zauberer seines eigenen Elements empfangen. Nur gibt es weit und breit keine Feuermagier mehr. Ich sage es dir nur ungern, aber du stehst mit deiner Fähigkeit völlig allein da.«
    Kai wollte etwas sagen, doch seine Kehle war wie zugeschnürt.
    »Tja«, murmelte der Däumling niedergeschlagen. »So sieht es aus. Alles deutet darauf hin, dass du die prophezeite Flamme bist. Doch deine wahre Macht zum Vorschein bringen kann ich leider nicht. Niemand kann das.«
    Kai stöhnte auf und fiel wieder auf den Deckel der Truhe zurück.
    Was sollte er von dieser Eröffnung halten ? Sie machte ihm Angst.
    Er wollte kein Auserwählter sein. Allein die Vorstellung, dass da draußen Wesen lauerten, deren einzige Aufgabe es war, ihn zu finden und umzubringen, brachte das Blut in seinen Adern zum Gefrieren. »Und diese ... diese Schicksalsweberinnen können sich nicht geirrt haben?«, flüsterte er zaghaft.
    »Nein«, antwortete Eulertin. »Ihre Prophezeiungen erfüllen sich immer.« »Vielleicht gibt es ja doch noch einen anderen Feuerzauberer«, sagte Kai leise. Doch der Blick des Magisters brachte ihn zum Verstummen.
    »Allerdings ...«, hob der Däumling an.
    »Was allerdings?«
    »Allerdings sind da einige Seltsamkeiten an dir, die ich nicht recht verstehe.« »Was meint Ihr?«
    »Jeder Zauberer«, erklärte Eulertin, »legt sich bei der Großen Weihe einen Zauberstab zu. Ein solcher Stab ist ein nützlicher Fokus. Unter anderem kannst du darin Zauberkraft speichern. All das muss dich im Augenblick nur am Rande interessieren. Viel wichtiger ist, dass die Erschaffung des Stabes eigentlich zu dem Ritual der Großen Weihe zählt.«
    »Ja, und?«, fragte Kai verwirrt. »Den werde ich dann wohl ebenfalls nie erhalten.« »Das ist nicht ganz richtig, denn du besitzt bereits etwas Ähnliches«, erklärte Eulertin und deutete zu Kais Gürtel. »Deine Flöte!«
    »Meine Flöte?« Kai nahm das Instrument erstaunt in die Hand und betrachtete es. »Erinnere dich an das, was du mir über dieses Instrument berichtet hast. Beim Kampf gegen die Attentäter auf der Straße und später beim Lagerfeuer in Koggs' Viertel. Sie besteht sogar aus Eichenholz. Eiche wird dem Element Feuer zugeordnet, so wie Weidenholz der Luft.« »Und was hat das zu bedeuten?«
    »Ich weiß es nicht«, meinte der Däumling. »Ihr Irrlichtjäger scheint bei euren Traditionen gewisse Kenntnisse bewahrt zu haben, die eigentlich nur Zauberer besitzen. Vielleicht sollte uns diese Erkenntnis Mut machen? Vielleicht heißt es aber auch nur, dass ...«
    In diesem Augenblick begann einer der Donnerfrösche lauthals zu quaken. Eulertins Kopf flog zu dem Regal an der Wand herum, wo Kai die vier Froschgefäße zwischengelagert hatte. Einer der Frösche hüpfte wild auf seiner Leiter nach oben und stand kurz davor, aus dem Glas zu springen.
    Alarmiert schoss der Magister in die Lüfte.
    »Was ist denn?«
    »Die Frösche sind mit magischen Fallen verbunden, die ich an wichtigen Orten in der Stadt errichtet habe«, zischte Eulertin. »Jener

Weitere Kostenlose Bücher