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Die Chroniken der Nebelkriege 2: Der Eisige Schatten

Die Chroniken der Nebelkriege 2: Der Eisige Schatten

Titel: Die Chroniken der Nebelkriege 2: Der Eisige Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Finn
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zu.
    Fis erster Pfeil war bereits unterwegs, als Kai sich noch überlegte, welchen ihrer Gegner er zuerst attackieren sollte.
    Eine dunkle Schmauchspur hinter sich herziehend, durchschlug das Brandgeschoss der Elfe den wehenden Körper des ersten Frostgeists und traf gleich noch einen zweiten. Jaulend stoben die Schemen auseinander. Doch die Löcher, die der Brandpfeil in ihre Leiber geschlagen hatte, verwehten bereits wieder. Koggs, der ganz vorn stand, schlug wild mit Fackel und brennender Säbelklinge um sich und erwischte ein drittes Eisgespenst. Rasend vor Wut ließ das Frostwesen von dem Klabauter ab, doch die Flammen auf Koggs' Klinge erloschen bereits. Zwei weitere Frostgeister rasten mit aufgerissenen Mäulern heran.
    »Mach sie fertig!«, brüllte Kai. Sein Feuerwusel verwandelte sich in einen Funken sprühenden Kugelblitz, der ungestüm auf einen der beiden Angreifer zujagte. Er schleuderte zwei weitere Kugelblitze über das Deck, während Fi Pfeil um Pfeil auf die unheimliche Geisterschar abfeuerte. Die Frostgeister brüllten voller Zorn und huschten hinter Bänke und Nischen, dann waren sie verschwunden.
    »Elende Schattenmacht, wo sind sie hin?«, flüsterte Kai.
    »Vermutlich brüten sie eine neue Teufelei aus«, antwortete Koggs und wischte sich etwas Pulverschnee vom Bart. »Aufgegeben haben die bestimmt noch nicht.« »Seht euch das an!« Fi deutete mit ihrem Bogen hinauf zum Bugkastell der Galeere, auf dem eine schwere Seeschlangenharpune auszumachen war. Wie seltsam verrenkte Statuen standen weitere Tote um das Geschütz herum. Einer von ihnen hielt noch eine gewaltige Harpune umklammert, zwei andere schienen vereist zu sein, noch bevor ihre Leiber auf das Deck schlagen konnten.
    Mit wenigen Sätzen war Koggs auf dem Bugkastell und beäugte die erstarrten Körper um sich herum.
    »Arme Hunde. Ich frage mich, ob die noch einen Schuss abgeben konnten, bevor das Unheil über sie hereinbrach.« Koggs knirschte mit den Zähnen und trat an das sperrige Geschütz heran. Es war auf den Himmel gerichtet und mit einem dicken Panzer aus Eis bedeckt.
    Dem eisigen Schrecken musste ein Kampf vorausgegangen sein. Natürlich. Alles hier oben deutete darauf hin.
    »Dieses Unheil, es war zweifelsfrei magischen Ursprungs«, sagte Fi mit belegter Stimme. »Nur das erklärt die vielen Frostgeister hier auf dem Schiff.«
    »Ich weiß«, schnaubte Koggs. »Keiner der Toten weist eine Bisswunde auf. Diese Biester stürzen sich aber auf alle lebenden Wesen, um sich von ihrer Wärme zu nähren. Die Mannschaft muss also bereits tot gewesen sein, als die Frostgeister aufgetaucht sind. Etwas anderes musssie angezogen haben.«
    Die Elfe nickte. »Es heißt, Frostgeister werden von Orten angelockt, an denen urwüchsige magische Kräfte walten.«
    »Mir persönlich ist es ehrlich gesagt egal, was für Vorlieben diese mordlüsternen Monster haben«, brummte Koggs. »Hauptsache, sie kommen uns nicht zu nahe! Wir sollten uns besser darauf konzentrieren herauszufinden, was zum Seeteufel noch mal hier passiert ist. Seht euch nur die Harpune an. Ich tippe auf einen Angriff aus der Luft.«
    »Vielleicht hat sich Asmus im Norden mit einer Frosthexe angelegt«, grübelte die Elfe. »Oder mit einem von Hraudungs Runenmeistern ... Es heißt, sie können das Wetter kontrollieren und Eisstürme heraufbeschwören.«
    »Vielleicht sollten wir uns zunächst einmal fragen, wie die Galeere überhaupt vom Nordmeer zurück zur Elbe gefunden hat«, meinte Kai. »Die muss doch schließlich von jemandem gesteuert worden sein?«
    »Du meinst, hier ist noch jemand an Bord?« Fi verengte ihre grünen Augen und hob den Bogen.
    »Nein, ihr beiden Landratten. Dafür gibt es eine viel einfachere Erklärung.« Koggs deutete auf den gebrochenen Mast. »Und die lautet: Windgeister! Lässt du eines dieser Luftelementare einmal aus der Flasche, dann befolgt es deinen Befehl so lange, bis du ihm neue Weisungen erteilst. Ich schätze, Asmus hat eine Windsbraut freigelassen. Die sind für ihren langen Atem bekannt.«
    »Fragen können wir ihn leider nicht mehr.« Die Elfe deutete mit versteinertem Gesichtsausdruck auf eine Gestalt an der Bugschanze, die ihnen den Rücken zukehrte. »Ich schätze, dort ist er!«
    Kai und Koggs fuhren herum und der Klabauter stieß einen leisen Fluch aus. »Kraken und Polypen! Du hast Recht.«
    Der Tote trug eine blaue Kapitänsuniform, die unter all dem Frost silbrig schimmerte. Vorsichtig näherten sie sich ihm. Asmus' Blick war

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