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Die Chroniken der Nebelkriege 2: Der Eisige Schatten

Die Chroniken der Nebelkriege 2: Der Eisige Schatten

Titel: Die Chroniken der Nebelkriege 2: Der Eisige Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Finn
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unsichtbare Wand und fiel zu Boden.
    Auch wir können diesen Bannkreis noch nicht überwinden, dröhnte die eiskalte Stimme Glaciakors hinter seiner Stirn. Aber das wird sich in wenigen Augenblicken ändern.
    Knirschende Schritte waren hinter ihnen zu hören, und Kai und Fi wirbelten kampfbereit herum. Ihnen näherte sich eine monströse Gestalt in schimmernder Rüstung. Es war Glaciakor, der Drache, der ihnen in Mondraiosch begegnet war. Hinter dem Visier des drachenköpfigen Helms fixierten sie Augen, deren Ausdruck keinen Zweifel daran ließ, dass der alte Drache jeden aus dem Weg räumen würde, der sich ihm in den Weg stellte.
    Meine Untertanen werden dieses lästige Hindernis schon bald eingeschmolzen haben. Doch zuvor möchte ich euch jemandem vorstellen ... Glaciakor hob seinen Kopf und sein majestätisches Gebrüll rollte machtvoll von den Wänden ... und wurde beantwortet.
    Ein Flüstern und Raunen irrlichterten durch das Tal. Die Schattenkaskaden, die wie Nebel herabströmten, wallten unheilvoll auf und linkerhand des Schädelfelsens schob sich ein gigantisches Gesicht aus den Schwaden.
    Das Antlitz der Frau schien aus Gestalt gewordener Nacht zu bestehen. Ein grausamer, hochmütiger Zug umspielte ihren schmalen Mund und dunkle, kalte Augen funkelten sie voller Hass an. Fi stöhnte entsetzt auf und wich zurück. »Morgoya!«, flüsterte sie. »Die Letzte Flamme ...!«, raunte es durch das Tal. »Endlich lernen wir uns kennen. Wer hätte das gedacht... nur ein kleiner Junge. Und wie man hört, noch nicht einmal ein richtiger Feuermagier ...«
    Kai blickte schreckensstarr zu dem gewaltigen Schattenbildnis der Nebelkönigin auf. In seinem Kopf rasten die Gedanken. Morgoya wusste also noch nicht, dass er seine Weihe zum Feuermagier erlangt hatte. Das galt es auszunutzen.
    Nur wie ?
    »Wie fühlt man sich, Letzte Flamme«, setzte sich das Raunen um sie herum fort, »wenn sich die Prophezeiung Stück für Stück zu erfüllen beginnt? Wenn man sein Schicksal unausweichlich auf sich zukommen sieht? Noch ist es Zeit, sich auf die richtige Seite zu schlagen. Die Finsternis wird dich mit offenen Armen empfangen ...«
    »Niemals!«, schrie Kai der Nebelkönigin entgegen. »Glaubt nicht, dass ich alleine stehe«, log er und fragte sich verzweifelt, wo die Verstärkung aus Fryburg blieb. »Die Feenkönigin mögt Ihr mit Eurer Intrige niedergezwungen haben, aber Eure Pläne in Fryburg haben wir vereitelt. Roxana ist tot! Euer Vormarsch wurde gestoppt!« Ein verärgerter Zug stahl sich auf das Schattengesicht, doch schnell hatte sich Morgoya wieder gefasst.
    »Ein Nadelstich, der mich nicht kümmert«, wisperte sie. »Die Drachen werden beenden, was meine Dienerin nicht geschafft hat. Meine Armada hat längst das Nordmeer überquert, um Albion mit dem Kontinent unter meinem Drachenbanner zu vereinen. Wer sich mir widersetzt, wird vernichtet. Es gibt nichts, was mich aufhalten kann.«
    Geschockt starrte Kai empor. Was erzählte sie da ? Der Angriff hatte begonnen? Wie war das möglich?
    »Überrascht, Junge?«, hallte es höhnisch von den Wänden. »Hat dich die Nachricht noch nicht erreicht? Was denkst du, hat der Besuch des Herrn des Eises im Feenreich bezweckt? Berchtis' Licht brennt jetzt nur noch schwach. Schon bald wird sie nur noch eine Legende sein, und wir können unsere Zukunft unbeeinflusst von ihren Ränken gestalten. Denn mit ihrem eigenen Licht sind auch die Leuchtfeuer im Norden erloschen ...«
    Geisterhaftes Gelächter brandete durch die Schlucht und Kai und Fi sahen sich entsetzt an.
    »Und was dich betrifft, Elfenmädchen«, wisperte Morgoya zornig, »mach dich bereit, den Platz deiner Mutter in meinen Mondsilberminen einzunehmen. Deine Flucht ist hier zu Ende!«
    Ein sirrender Laut ertönte. Dort wo die Feuerechsen das Tridekagramm eingeschmolzen hatten, klaffte jetzt ein glühender Riss in der Glyphenlinie. Oh nein! Kai war Magier genug, um zu wissen, was das bedeutete.
    Der alte Bannkreis war jetzt wirkungslos.
    Beim Unendlichen Licht, was sollten sie jetzt nur tun? Selbst mit seinen neuen Kräften war er der Übermacht seiner Feinde keineswegs gewachsen. Er blickte Fi an und sah, dass sie ebenfalls ratlos wirkte. Ihr Mondsilberpfeil würde die mondsilberne Rüstung Glaciakors unmöglich durchdringen können.
    »Und nun töte sie, Glaciakor!«, erscholl Morgoyas Ruf.
    »Tut es nicht, Glaciakor!«, flehte Fi. »Lasst Euch nicht mit den Schattenmächten ein. Schon einmal fiel ihnen die Welt fast zum

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