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Die Chroniken der Nebelkriege 2: Der Eisige Schatten

Die Chroniken der Nebelkriege 2: Der Eisige Schatten

Titel: Die Chroniken der Nebelkriege 2: Der Eisige Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Finn
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Fluten verschwunden. Das Drecksvieh ist entkommen.«
    »Wie geht es dir?« Fi zitterte und lächelte schwach. Mühsam ließ sie ihr Amulett im Ausschnitt ihres Hemds verschwinden. Magister Eulertin beobachtete die Elfe und ihn aufmerksam.
    »Gut«, antwortete Kai. Mühsam setzte er sich auf und starrte fassungslos auf seine Jacke. Sie war vorne vollständig verbrannt, doch auf seinem nackten Bauch zeigte sich nicht einmal der winzigste Kratzer.
    »Bei allen Moorgeistern!«, flüsterte er erschrocken. »Was ist mit mir geschehen?« »Du warst so gut wie tot«, murmelte Magister Eulertin, der jetzt neben ihm schwebte, ernst. »Fi hat dich gerettet, aber frage mich nicht wie. Meiner Meinung nach, hast du mit dem heutigen Tag all dein Glück für die nächsten sieben Jahre aufgezehrt.« »Wie hast du das gemacht?«, flüsterte der Zauberlehrling und sah zu Fi auf. »Ich hab es dir doch schon einmal gesagt, Kai«, wisperte sie. »Du bist Teil meiner Träume.«
    Fis Lider flatterten und sie sackte bewusstlos über ihm zusammen.

Verräterische Spuren
    »Neununddreißig Tote!«, brüllte König Thalgrim und trat mit dem Fuß gegen den abgeschlagenen Sturmdrachenschädel, den ihm seine Krieger als Trophäe zu Füßen gelegt hatten. »Das sind mehr Opfer, als der Krieg gegen die Kobolde vor sechsundsiebzig Jahren gekostet hat. Und wir haben nur eine dieser Feuerechsen erledigen können. Noch nie hat es ein Feind vermocht, in unsere Festung vorzudringen. Ihr habt den Tod in diese Hallen getragen, Magister Eulertin!«
    Thalgrim nahm wieder auf seinem Thron Platz, betastete mit zusammengepressten Lippen den Kopfverband unter seiner Krone und bedeutete, den Drachenkopf wieder aus dem Thronsaal zu tragen.
    Kai ließ seinen Blick an der langen Reihe der Krieger vorüberschweifen, die Thalgrim gemeinsam mit ihm und Eulertin in den Thronsaal befohlen hatte.
    Es war eine düstere Runde, die hier zusammengekommen war. Inzwischen stand fest, dass ihr fürchterlicher Gegner und der zweite Sturmdrache entkommen waren. Es gab Zeugen, die am Zulauf des Wildbaches unten in der Stadt zwei monströse Schatten gesehen hatten, die zum Himmel aufgestiegen waren. Mit ihnen hatte sich auch das eigentümliche Unwetter über dem Talkessel aufgelöst.
    Der Schnee auf den Dächern Mondraioschs schmolz bereits wieder und immer deutlicher wurde das Ausmaß der grausamen Zerstörungen, die der Drachenangriff in der Stadt hinterlassen hatte.
    Kai wünschte, Fi wäre bei ihm. Doch die Elfe war auf Weisung des Königs den Heilerinnen seines Volkes übergeben worden. Körperliche Wunden hatte sie keine, sie schien vor allem erschöpft zu sein. Magister Eulertin vermutete, dass sie einen Teil ihrer eigenen Lebenskraft auf Kai übertragen hatte, um ihn zu retten. So recht vorstellen konnte sich das Kai immer noch nicht, doch was wusste er schon über Fis Magie und die Geheimnisse des Glyndlamir.
    Kaum hatte sich das Portal hinter den Drachenkopfträgern geschlossen, schwebte der Windzauberer vor den Thron und verbeugte sich. Kai konnte sehen, wie die Zwerge ihre Hälse verrenkten, um den Winzling überhaupt erkennen zu können. Auch er selbst beugte sich vor und entdeckte Lord Garfax. Ihre Blicke kreuzten sich kurz, und Kai konnte hinter der steinernen Miene des Zwerges die Trauer erkennen. Auch ihn selbst schmerzte es, wenn er an den tapferen Cendrasch dachte.
    »Ich konnte nicht wissen, dass dieses Mondsilberartefakt Mondraiosch gefährden würde, Majestät«, erhob der Magister seine magisch verstärkte Stimme. »Nicht umsonst habe ich Euch zuvor darüber in Kenntnis gesetzt, bei wem wir diesen Panzerarm gefunden haben.«
    Thalgrim ballte die Fäuste und starrte Eulertin durchdringend an. Schließlich nickte er. »Was war das für ein Drache, Magister?«
    Der Däumlingsmagier breitete hilflos die Arme aus. »Ich weiß es nicht, Majestät. Kein gewöhnlicher Sturmdrache, so viel steht fest. Doch ohne es zu wollen, hat unser Gegner eine Menge über sich verraten.«
    »Wie meint Ihr das ?«
    »Nun«, fuhr der Magier fort, »dieses Exemplar war mächtig genug, einen Sturm heraufzubeschwören, andere Drachen zu befehligen und seine Gestalt zu verändern. Erinnert Ihr Euch an seine Schmähungen, Euch und Euer Volk betreffend?« »Ihr meint die Sache mit dem Gewürm und den Bergen? Oh ja ...«, grollte der alte Zwerg.
    »Er sprach davon, er erinnere sich«, erklärte der Däumling. »Das kann nur bedeuten, dass dieser Drache sehr alt sein muss. Mehrere Tausend

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