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Die Chroniken der Nebelkriege 2: Der Eisige Schatten

Die Chroniken der Nebelkriege 2: Der Eisige Schatten

Titel: Die Chroniken der Nebelkriege 2: Der Eisige Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Finn
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verwandelt, mittels der er Euch und Eure Krieger problemlos hätte zermalmen können. Die Frage ist also: Wollte oder konnte er es nicht?«
    »Er hat diese verdammten Blitze geschleudert!«, fauchte der alte Zwerg. »Gefährlich, aber ein kläglicher Ersatz für echtes Drachenfeuer«, entgegnete der Däumling unbeeindruckt. »Ich bleibe dabei: Dieser Drache war an der Rüstung so sehr interessiert, dass er nicht das Risiko eingehen wollte, sie nach einer Rückverwandlung gegebenenfalls doch noch zu verlieren. Zu den Fragen, die wir uns also ebenfalls stellen sollten, gehört auch diese: Wofür benötigt er die Rüstung?«
    Der Bergkönig blickte den Däumlingsmagister stumm an und deutete schließlich hinüber zu Kai. »Euer Zaubergeselle hat den Verdacht geäußert, dass hinter alledem die Nebelkönigin Morgoya steckt.«
    Der kleine Windzauberer drehte sich kurz zu den Reihen der Lords um und nickte. »Ja, davon bin ich ebenfalls überzeugt. Seit mehreren Dekaden schon versucht Morgoya von Albion, den Widerstand auf dem Kontinent zu brechen. Das Einzige, was zwischen ihr und uns steht, ist die Leuchtfeuerkette der Feenkönigin. Erst letztes Jahr hat mein Zauberlehrling einen Angriff auf einen der Leuchttürme erfolgreich abgewehrt.«
    Dutzende von Augenpaaren drehten sich zu Kai um, der bei so viel Aufmerksamkeit unbehaglich von einem Fuß auf den anderen trat.
    »Doch mir scheint«, fuhr der Magier fort, »dass Morgoya neue Wege gefunden hat, um ihre Hand nach dem Kontinent auszustrecken. Ich weiß noch nicht wie, aber ich spüre, dass der Krieg nicht mehr fern ist.«
    »Wie gedenkt die Feenkönigin darauf zu reagieren?«, wollte der Bergkönig wissen. Eulertin wandte sich zu Kai um. »Vielleicht lasst Ihr meinen Lehrling sprechen. Denn er war es, dem Feenkönigin Berchtis während meiner Abwesenheit in Hammaburg erschienen ist.«
    Ein ungläubiges Raunen ging durch die Schar der Zwerge, und Kai erstarrte. Warum tat ihm der Magister das an? Er hasste es, vor so vielen Leuten zu sprechen. »Feenkönigin Berchtis hat zu einem Zauberkonzil geladen, Majestät«, begann Kai. »Sie ist ebenfalls davon überzeugt, dass Morgoya neue Ränke spinnt. Wir waren auf dem Weg zu ihr, als wir von dem Angriff auf Mondraiosch erfuhren. Ich kann nur hoffen, dass sie Rat weiß.«
    »Das heißt, dieses Konzil beginnt schon bald?« Thalgrim sah den Däumling hoffnungsvoll an.
    »Es findet bereits seit Mitternacht statt«, korrigierte Eulertin. »Wir sollten uns also beeilen.«
    »Dann richtet Feenkönigin Berchtis aus, dass ich die anderen Königtümer informieren werde. Seit den Schattenkriegen steht mein Volk tief in ihrer Schuld. Wenn sie uns braucht, werden wir getreu an ihrer Seite stehen.«
    »Ich danke Euch, Majestät. Nur gibt es da ein Problem ...« Der kleine Windmagier wandte sich abermals um und nickte Kai auffordernd zu.
    »Wir, äh ...« Der Zauberlehrling kramte in seinem Rucksack. »Im Moment sind wir nicht mehr in der Lage, ihr Zauberreich zu finden. Wie Ihr vielleicht wisst, Majestät, sind die Zugänge zu Berchtis' Königreich verborgen. Der magische Droschkenlenker, den uns die Feenkönigin gesandt hat, er ist seit dem Absturz der Feenkutsche, na ja, er ist verstummt.«
    Unglücklich präsentierte Kai den Zwergen die verbeulte Mondsilberscheibe, die er zwischen den Trümmern aufgeklaubt hatte. Noch immer waren ihre Seiten getrübt. »Meister Boram!«, forderte der Bergkönig den glatzköpfigen Zwerg auf, sich der Scheibe anzunehmen. Der Zwergenschmied nahm Kai die Mondsilberscheibe ab und hielt sie prüfend gegen das Fackellicht.
    »Sehr alt«, murmelte er. Er nahm einen seiner goldenen Hämmer zur Hand und schlug leicht gegen die eine, dann gegen die andere Seite. Aufmerksam lauschte er dem hellen Klang. Zufrieden nickte er.
    »Ich denke, ich kann den Droschkenlenker wieder zum Sprechen bringen«, erklärte der Zwerg. »Das wird allerdings ein oder zwei Tage dauern, und ich brauchte dabei die Unterstützung von Euch Zauberern. Leider ist Meister Gorodin, der die magische Flamme in der alten Mondsilberschmiede entzünden konnte, vor drei Jahren bei einem Unfall ums Leben gekommen.«
    Überrascht blickte Kai zum Magister auf. War es möglich, dass die Zwerge nichts von Morgoyas Jagd auf die Feuermagier wussten ? Andererseits, woher sollten sie es auch wissen? Es handelte sich dabei um ein Geheimnis der Magierschaft. Auch die Prophezeiung der Schicksalsweberinnen war sicher nicht allen Völkern bekannt. »Natürlich

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