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Die Chroniken der Nebelkriege 3: Die Letzte Flamme

Die Chroniken der Nebelkriege 3: Die Letzte Flamme

Titel: Die Chroniken der Nebelkriege 3: Die Letzte Flamme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Finn
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Macht stand er Quiiiitsss bei und stellte sich der unheimlichen Kraft entgegen, die den Geist gepackt hatte. Es war, als habe er sich auf ein Tauziehen mit einem Riesen eingelassen.
    Längst hatten Gargyle und Drache den schwarzen Felsen erreicht. Olitrax spie dem Geisterschädel sein heißes Drachenfeuer entgegen, während Dystariel immer wieder kraftvoll mit ihrem Schwanz zuschlug, um den Kopf zu zertrümmern. Jäh glühten die Augenhöhlen auf und die beiden wurden wie von einer unsichtbaren Druckwelle zurückgeschleudert, ohne dem Geisterschädel auch nur einen Kratzer zugefügt zu haben. Quiiiitsss stieß weiterhin schrille Schreie aus, denn die Kraft, die an ihm zerrte, verstärkte sich. Kai stand der Schweiß auf der Stirn.
    Ein hämisches Gelächter schallte plötzlich von den Wänden, das Kai seltsam bekannt vorkam. Eine hagere Gestalt mit roten Augen erschien direkt neben dem Pfeiler, indem sie mit einem Ruck einen nachtschwarzen Umhang zurückschlug: Barabas Schwarzmantel.
    Der Hexenmeister trug eine kunstvoll gewickelte Bandage um seinen Kopf und hielt siegesgewiss seinen Zauberstab mit der mondsilbernen Spinnenapplikation in seiner Rechten.
    »Glaubt ihr ernsthaft, ihr Strolche«, höhnte er mit Blick auf den kreischenden Quiiiitsss, »dass sich der Geisterschädel Parlokeias so einfach zerstören lässt? Wäre dem so, warum hat ihn der elende Sonnenrat wohl in der Drachenburg eingeschlossen? Nein, so einfach ist das nicht.« Mit einem maliziösen Lächeln wandte er sich Dystariel und Olitrax zu, die wieder auf die Beine kamen.
    Dystariel stieß ein furchtloses Rasseln aus und entfaltete drohend ihre Schwingen. »Kopfschmerzen, Hexenmeister?«
    »Dein Spott wird dir noch vergehen, Abtrünnige.« Die roten Augen des Hexenmeisters blitzten wütend, und zu Kais Entsetzen erhoben sich im Hintergrund zwei dunkle Schatten, die er bislang für Felsen gehalten hatte. Gargylen!
    Doch er konnte im Moment nichts tun. Seine Konzentration galt dem Poltergeist, der inzwischen schrie, als habe man ihn auf eine Streckbank gelegt. Die beiden Ungeheuer bauten sich drohend neben dem Hexenmeister auf und fletschten ihre Reißzähne. Nahe dem Eingang waren nun ebenfalls Geräusche zu hören. Kai und Fi sahen, dass dort Dutzende Albe auf spindeldürren Beinen die Wände hinunterkrabbelten und ihnen den Fluchtweg versperrten.
    In der Finsternis unterhalb der Höhlendecke waren ebenfalls huschende Bewegungen auszumachen. Fi hob den gespannten Bogen.
    »Habt ihr Narren geglaubt, ich würde euch noch einmal unvorbereitet gegenübertreten?« Der Hexenmeister sah sie zornig an. »Die dunkle Herrscherin erwartet, dass ich meinen Fehler in Alba wiedergutmache. Glücklicherweise brauchte ich nur hierherzukommen, denn ihr Toren seid allzu berechenbar. Morgoya wird sich sicher dankbar erweisen, wenn sie von meinem Triumph erfährt. Allerdings gestehe ich, dass ich überrascht bin, wie zügig ihr an diesen Ort gelangt seid. Nun ja, unwichtig.« Der Hexenmeister blickte in Kais Richtung, der verzweifelt überlegte, was er tun konnte, ohne Quiiiitsss den Schatten zu überlassen. »Nun werde ich Ihrer Nebelköniglichen Majestät endlich die Letzte Flamme ausliefern können. Es war ein großer Fehler, mich am Leben zu lassen. Eine zweite Gelegenheit, mich zu überrumpeln, wirst du nicht mehr erhalten.«
    »Wirklich?«, zischte Kai, der nur ein klein wenig den geistigen Griff um Quiiiitsss lockerte. Ohne Vorwarnung feuerte er eine grelle Flammenlanze auf den Hexenmeister ab. Doch das glühende Geschoss raste durch den Magier hindurch und offenbarte lediglich, dass dort nur wieder eine seiner Truggestalten stand.
    Irgendwo aus der Finsternis mischte sich hohles Gelächter in Quiiiitsss Wehklagen. »Vernichtet sie, meine Kinder!«
    Brüllend stürzten sich die beiden Gargylen auf Dystariel, der Olitrax mit einem wohlgezielten Flammenstoß beistand. Mehr vermochten Kai und Fi nicht mehr zu erkennen, da um sie herum ein höllischer Sturm losbrach. Gleich einem gewaltigen Fledermausschwarm stürzten von Wänden und Decke Aberdutzende Albe auf sie nieder. Fi feuerte einen Pfeil nach dem anderen ab, doch Kai war klar, dass die Übermacht der Albtraumbringer zu groß war. Mit einem Satz warf er sich ge gen Fi und bündelte die Kräfte, die ihm noch blieben zu einem Schild aus feuriger Glut, der sie schützend umgab. Gerade noch rechtzeitig, denn im nächsten Moment prasselten unzählige Albe gegen die Feuerwand. Zirpende Todesschreie waren zu hören

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