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Die Chroniken der Nebelkriege 3: Die Letzte Flamme

Die Chroniken der Nebelkriege 3: Die Letzte Flamme

Titel: Die Chroniken der Nebelkriege 3: Die Letzte Flamme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Finn
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Hexenmeister zu. Doch er zerstörte nur weitere Trugbilder.
    »Nicht schlecht, aber leider falsch!«, antwortete Schwarzmantel und ging seinerseits zum Angriff über. Ölig schwarze Spinnennetze jagten von drei Seiten auf Kai zu. Er versuchte zwei von ihnen mit seinem Feuer abzuwehren, doch es war, als würden die Schatten sein Geschick lenken. Wieder erwischte er nur Truggespinste. Im nächsten Moment umwickelten ihn eisenharte Stränge und warfen ihn zu Boden. Kai mühte sich vergeblich, sich aus der klebrigen Umstrickung zu befreien. Je angestrengter er es versuchte, desto schlimmer verhedderte er sich in dem Gespinst. Zornig besann er sich einer weiteren Zauberformel, als unvermittelt etwas Klebriges in sein Gesicht klatschte und ihm den Mund verschloss. Unfähig neues Feuer heraufzubeschwören, konzentrierte sich Kai auf den Ring aus Irrlichtern und gab den Flackergestalten den geistigen Befehl, die drei verbliebenen Hexenmeister anzugreifen. Doch sein Gegner lachte nur. Er wehrte den hilflosen Versuch mit einer mächtigen Windböe ab, die die Irrlichter noch während ihres Ansturms erlöschen ließen.
    »Hast du nicht mehr zu bieten, als die Spielereien eines Zauberlehrlings?«, tönte es boshaft aus dem Dunkeln. Kai riss und zerrte an seinen Schattenfesseln, dann gab er auf. Bitter musste er sich eingestehen, dass er den Zweikampf gegen den Hexenmeister verloren hatte.
    Ein geisterhaftes Licht umgab die Enden von Schwarzmantels Zauberstab und der Hexenmeister näherte sich ihm von drei Seiten. »Jeder findet einmal seinen wahren Meister, Letzte Flamme. Und jetzt werde ich dir große Schmerzen zufügen. Weißt du warum?« Er beugte sich mit gehässigem Lächeln über ihn. »Einfach nur, weil ich es kann.«
    »Wagt auch nur eine einzige unbedachte Bewegung, und ein Pfeil wird Euer Herz durchbohren«, erklang es aus dem Dunkeln.
    Bei allen Moorgeistern, das war Fi! Entweder war sie wieder zu sich gekommen, oder sie hatte sich nur bewusstlos gestellt.
    Fahrig leckte sich der Hexenmeister über die Lippen und verharrte tatsächlich. Ein tückisches Funkeln trat in seine Augen. »Nun, mein kleine Elfe. Für mich sieht es so aus, als ob die Chancen drei zu eins gegen dich stehen.«
    »Ist der Rechte der richtige Hexenmeister?«, fragte Fi laut.
    »Nein!«, tönte eine laute Stimme, die Kai schon früher einmal vernommen hatte. Im nächsten Moment rollte aus dem Dunkeln die magische Dschinnenbüste aus Murguraks Nachtschattenturm heran. Ihre Augen waren nun wieder geschlossen.
    Barabas Schwarzmantel warf einen Blick auf das Zauberartefakt und schien zu ahnen, was es bewirkte. Fluchend wirbelte der Hexenmeister herum. »Dann steht es eben zwei zu eins gegen dich!«
    »Irrtum!« Fis Sehne surrte. Längst befand sie sich im Rücken des Hexenmeisters. Kai sah, wie zwei Pfeile gleichzeitig auf die verbliebenen Gegner zujagten. Beide Pfeile fanden ihr Ziel.
    Ungläubig traten die Augen des Hexenmeisters hervor. Er griff sich an die Brust, aus der nun eine blutende Pfeilspitze ragte. Die beiden Truggestalten vergingen und der echte Zauberer brach in die Knie.
    Mit gebrochenen Augen stürzte er der Länge nach auf Kai.
    Das schwarze Spinnenetz, das Kai einhüllte, löste sich mit Schwarzmantels Tod in Rauch auf. Auch jenseits der Felsspalte war jetzt wieder das vertraute Flattern von Olitrax' Schwingen zu hören. Kai wälzte den toten Hexenmeister von sich und entzündete am Ende seines Zauberstabes ein Feuer. Fi stand noch immer mit dem Bogen in der Hand da und atmete schwer.
    »Danke«, stöhnte Kai. »Das war brillant.«
    Fi lächelte schmal. »Was ist mit den Alben und den Dämonen hier in der Mine?« »Na ja, der Geisterschädel ist zerstört. Ich denke, sie sind fort«, flüsterte Kai, der sich wunderte wo Olitrax blieb. Der kleine Drache flatterte aufgeregt über dem Riss im Höhlenboden und beleuchtete diesen hin und wieder mit seinem Drachenatem. Dort waren nun kratzende Laute zu hören und im nächsten Augenblick zog sich eine Gargyle aus dem Schacht.
    Kai hob seinen Zauberstab, ließ ihn aber gleich wieder sinken. Zu seiner Erleichterung handelte es sich um Dystariel. Sie blutete aus zahlreichen Wunden.
    »Was ist?«, rasselte sie biestig. »Hattet ihr etwa Zweifel, dass ich siegreich bleibe?« »Wir haben noch nicht gesiegt«, antwortete Fi trocken. »Wer Sieger ist, das zeigt sich erst im Moment der Niederlage. Pass nur auf, dass dir dein Glück weiterhin treu bleibt.«

Auszug der Elfen
    Kai und Olitrax saßen

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