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Die Chroniken der Nebelkriege 3: Die Letzte Flamme

Die Chroniken der Nebelkriege 3: Die Letzte Flamme

Titel: Die Chroniken der Nebelkriege 3: Die Letzte Flamme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Finn
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und beständig rieselte rote Asche auf ihre Körper nieder.
    »Glaube nicht, dass du meiner Rache entgehst«, brüllte Schwarzmantel. Schemenhaft war durch die Feuerwand zu sehen, wie der Hexenmeister an den grünlich glosenden Spalt im Höhlenboden herantrat. Olitrax jagte unvermittelt auf ihn zu und spie ihm tapfer seinen Drachenodem entgegen, doch der Hexenmeister bemerkte den Drachen und lenkte den Flammenstrahl mit einem Windstoß ab. Im nächsten Augenblick wickelte sich ein schwarzes Spinnennetz um Olitrax. Wie eine eingesponnene Raupe krachte er zu Boden.
    Schwarzmantel kümmerte sich nicht mehr um ihn, sondern intonierte hasserfüllt eine Zauberformel. Die Flut der Albe zog sich wie auf ein geheimes Kommando zurück, dafür schälten sich aus dem aufsteigenden Dunst ein halbes Dutzend Kuttengestalten mit leuchtend grünen Augen, die lange Peitschen hinter sich herschleiften. »Zeigt ihnen die Macht der Schatten«, brüllte Barabas Schwarzmantel. Ein dunkler Wirbel löste sich von seinen Fingern und jagte auf Kais Feuerschild zu. Der spürte, wie die Glut des Schildes durchlässiger wurde. Ächzend stemmte er sich auch dieser Macht entgegen, und einen Moment lang quälte ihn der verlockende Gedanke, Quiiiitsss seinem Schicksal zu überlassen. Doch er konnte sich nicht dazu durchringen. Er war für ihn verantwortlich.
    »Fi«, wimmerte Kai, »meine Kräfte lassen nach. Ich weiß nicht mehr, was ich machen soll.«
    »Aber ich.« Die Elfe nestelte an ihrem Rucksack und hielt nun die Schatulle mit dem Leuchtstein in den Händen. »Dystariel«, schrie sie mit gellender Stimme, »in die Schatten mit dir!«
    Ob die Gargyle sie wirklich gehört hatte, wussten sie nicht. Jenseits der Felsspalte war zu sehen, wie Dystariel einen ihrer Gegner zurück gegen die Felswand schleuderte und im nächsten Moment von der zweiten Gargyle niedergerungen wurde. Dystariel wälzte sich mit ihr auf den Spalt zu und stürzte in ihn hinein.
    Da entflammte neben Kai ein golden strahlendes Licht, das in mächtigen Wellen die gesamte Höhle durchflutete. Ein höllisches Gebrüll erfüllte die Höhle und hallte gespenstisch von den Wänden wieder. Wie eine gewaltige Brandungswelle rollte das Unendliche Licht über die dunkle Schar der Schattenkreaturen hinweg. Die Albe versuchten jaulend davonzurennen und verschrumpelten mitten im Sprung, die Dämonen entflammten und zerfielen in wirbelnde Asche und jenseits des Spalts versteinerte die verbliebene Gargyle in einer grotesken Pose. Selbst der Dunstschleier über dem tiefen Felsspalt zerfaserte wie Rauch im Sommerwind. Dann zerriss ein peitschender Knall die Höhle und der Geisterschädel zerplatzte in einem Knochenregen. Barabas Schwarzmantel taumelte geblendet vor dem Licht zurück und brüllte seine Wut hinaus. Bevor Kai reagieren konnte, stieß er seinen Zauberstab nach vorn. Geisterhafte Kräfte entrissen Fi die Schatulle. Der Deckel klappte zu, Finsternis senkte sich schlagartig über die Höhle und irgendwo an einer der Felswände hörten sie das Kästchen klappern.
    »Dafür werdet ihr in Morgoyas schwarzem Feuer schmoren!«, zischte es aus dem Dunkeln.
    Kai taumelte. Dann beschwor er an den Felswänden einen weitläufigen Ring aus Irrlichtern herauf, die die Höhle wieder in flackerndes Zwielicht tauchten. Argwöhnisch blickte er sich nach Schwarzmantel um. Der Hexenmeister stand jetzt vor der Brücke. Fi schoss sogleich einen Pfeil auf ihn ab. Abermals erwies sich die Gestalt als Illusion. »Geh woanders spielen, kleines Elfenmädchen«, wisperte es. Ein gewaltiger Windstoß riss Fi von den Füßen und wirbelte sie wie eine Puppe hoch gegen eine der Felswände. Die Elfe schrie laut auf, als sie gegen das Gestein krachte. Regungslos blieb sie liegen. »Fi!« Kai feuerte blind vor Sorge zwei Feuerlanzen in die Düsternis ab. Er versuchte zu ihr zu gelangen, doch in diesem Augenblick ließ sich Schwarzmantel wieder blicken. Der unheimliche Zauberer nahte rechts von ihm. Doch er tauchte auch zu seiner Linken auf. Und auch in seinem Rücken. Und nicht nur dort. Insgesamt umkreisten ihn sieben identische Trugbilder des Hexenmeisters. Und allesamt bewegten sie sich mit den gleichen fließenden Bewegung. Kai stöhnte. Die Abbilder grinsten spöttisch und richteten ihre Zauberstäbe auf ihn. »Na, Junge. Wer von uns ist wohl der Richtige?« Kai gebot noch einmal all seine verbliebenen Kräfte auf und stieß die Hand nach vorn. Gleich vier sengende Feuerlanzen prasselten fächerförmig auf die

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