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Die Chroniken der Nebelkriege 3: Die Letzte Flamme

Die Chroniken der Nebelkriege 3: Die Letzte Flamme

Titel: Die Chroniken der Nebelkriege 3: Die Letzte Flamme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Finn
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Schmerzen, die sie ihm zufügte, packte und mit einem Ruck entzweiriss.
    Es krachte. Flammenzungen leckten zu Boden und in einer schwarz-gelben Schwefelwolke, die Richtung Ruine trieb, löste sich der Sulphur auf.
    Kai erblasste. Noch immer lag er auf dem Rücken und wich auf allen vieren vor dem Riesen zurück. Wenn nicht einmal ein Sulphur den Riesen aufhalten konnte, was, zum Unendlichen Licht, dann?
    Der Riese spuckte in die Hände. Wo sein Speichel auf die Brandwunden traf, zischte es. Abermals schnüffelte er, dann humpelte er drohend zu der Stelle, an der Kai lag. »War das alles, Glühwurm? Weißt du nicht, wie mächtig Thraak ist?«
    Bevor Kai reagieren konnte, schnellte die Hand des Riesen vor, packte ihn und riss ihn empor. Kai verlor seinen Zauberstab und schrie verzweifelt auf. Die Finger des Riesen waren wie lebende Wände, die ihn stärker zusammendrückten, als der magische Klammergriff, mit dem ihn von Falkenhain traktiert hatte.
    »Wer bist du, törichter Zauberer? Will deinen Namen wissen, bevor ich dich zerquetsche.« »Kaa.. .rrrgh«, würgte Kai hervor.
    Der Klammergriff des Riesen ließ etwas nach. Kai keuchte und füllte seine Lungen wieder mit Luft. Zu seinem Entsetzen hing er schwindelerregend hoch über dem Boden. Doch das war nicht das Schlimmste. Direkt vor ihm ragte das zerfurchte Gesicht des Riesen auf. Thraak blinzelte ihn aus trüben Augen an. Stinkender Atem schlug ihm entgegen. Bei allen Moorgeistern, die schiefen Zähne des Riesen waren fast so groß wie Wagenräder! Kai wurde schlagartig übel.
    »Bin der ... Lehrling des Magisters ... Kai... mein Name!« Kai japste und stand kurz davor, die Besinnung zu verlieren.
    »Ho, ho, ho«, der Riese lachte genugtuend. »Tapfer. Aber dumm. Dein Meister füllt nicht mal meinen hohlen Zahn, aber du ... Werde dich fressen!«
    Der Riese schnüffelte und runzelte die Stirn. »Seltsam ... etwas an deinem Geruch ... Kenne ihn von früher.«
    Kai wusste nicht, was der Riese meinte, aber ihm kam eine verzweifelte Idee. Unmerklich schob er seine freie Hand in die Tasche.
    »Ja, bin mir sicher ...« Thraak hielt Kai nun dicht vor seiner Nase und sog geräuschvoll die Luft ein. Sturmwind rüttelte an Kais Haaren. Schnell ließ er die Blüten der Schlafranken los, die er mühsam hervorgekramt hatte.
    Thraak schüttelte überrascht sein gewaltiges Haupt und grunzte. »Ja, du riechst wie Drach...!« Die Stimme des Riesen brach ab. Er blinzelte. Seine Stimme war jetzt nicht mehr als ein Flüstern. »Du heimtückischer, kleiner ...«
    Kai spürte, wie der Klammergriff nachließ und Thraak ins Schwanken kam. Kai versuchte noch, sich irgendwo festzuklammern, doch er entglitt den Riesenfingern und stürzte laut schreiend in die Tiefe. Den tödlichen Aufprall bereits vor Augen, hörte er überraschend das vertraute Schlagen von Schwingen. Ein Schatten glitt jäh an ihn heran und fing ihn auf. Dystariel !
    Trudelnd glitt die Gargyle mit ihm zum Erdboden hinab, dann schlugen sie hart auf. Kai krachte gegen einen Felsen und sah überall um sich herum bunte Sterne. Als er wieder zu sich kam, wurde die Talsenke von lautem Donnern, Brechen und Bersten erfüllt. Zersplittertes Holz prasselte überall um sie herum zu Boden und die Erde erbebte. Thraak war einfach umgefallen.
    Kai stöhnte. Ihm schmerzte jeder Zoll seines Körpers. Er sah sich zu Dystariel um, die neben ihm lag und schwer schnaufte. Die Gargyle sah übel mitgenommen aus. Ihr steinerner Körper blutete aus Dutzenden von Wunden, einer ihrer Reißzähne war herausgebrochen und auch ihre Schwingen wiesen tiefe Einrisse auf.
    »Mach dir keine Sorgen, Flamme«, röhrte sie. »Das sieht schlimmer aus, als es ist. Morgen Nacht sind die meisten meiner Wunden bereits wieder verheilt.« Unweit von ihnen entfernt näherten sich hastige Schritte.
    »Kai? Dystariel? Alles in Ordnung?« Fi tauchte neben ihnen auf und blickte sie erleichtert an.
    »Ja, geht schon.« Kai betastete benommen seine Stirn und blickte sich suchend auf der verschatteten Ebene um. Dann streckte er die Hand aus. Kurz darauf wirbelte sein Zauberstab heran.
    Im Wald, dort wo Thraaks gewaltiger Körper lag, entwickelten die Bäume und Pflanzen plötzlich ein gespenstisches Eigenleben. Im Mondlicht konnten sie sehen, wie sich Ranken und Wurzeln um die Beine des Riesen schlossen. Äste und ganze Baumstämme bogen sich knarrend herab und legten sich wie Klammern um Hals und Oberkörper Thraaks. Ganz ohne Zweifel war dies das Werk Amabilias.
    »Hey,

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