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Die Chroniken der Nebelkriege 3: Die Letzte Flamme

Die Chroniken der Nebelkriege 3: Die Letzte Flamme

Titel: Die Chroniken der Nebelkriege 3: Die Letzte Flamme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Finn
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verhelfen? Wirst du dich dann unserer Sache anschließen?«
    Thraak hielt mitten im Schlag inne. Geräuschvoll blähte er die Nüstern. Seine Augen wirkten im Mondlicht trübe und von einem Narbengeflecht überzogen. Herrje, Thraak war blind!
    »Ihr habt ihn dabei?«, röhrte Thraak ungläubig. »Den Winzling? Ihr habt ihn dabei?« »Ihn, sein verräterisches Zaubertier und auch seinen Zauberstab. Auf ihm befindet sich ein Splitter deiner Sturmkrone, mit dem er sich als Zeichen des Triumphs über dich geschmückt hat. All das liefern wir dir aus. Doch nur, wenn du dich unserer Sache anschließt und einen magischen Eid ablegst.«
    Thraak schnaubte. Doch dann verzog sich sein riesiger Mund zu einem hässlichen Grinsen.
    »Gut«, grollte er vom Himmel herab. »Einverstanden.« »Dann hebe deine Hand!« Zögernd kam Thraak der Aufforderung nach. Der fremde Zauberer nickte seinen Kollegen zu. Zugleich hoben die Magier ihre Zauberstäbe. Grelle Lichtlanzen bahnten sich ihren Weg durch die Nacht und bündelten sich in der offenen Handfläche des Riesen.
    »Ich hau euch eure Feinde tot«, brüllte Thraak wenig feierlich, »dafür bekomme ich den Winzling und alles was ihm lieb ist.«
    Das blendende Licht erlosch. Der Käfig mit Magister Eulertin schwebte auf Geheiß des Magiers in die Luft. Kaum hatte er die Höhe des eingestürzten Torhauses erreicht, schnellte Thraaks Schwurhand nach vorn und er packte ihn mit zwei Fingern. Genüsslich zog er den Fang zu seiner Nase empor und schnüffelte voller Vorfreude daran. »Ja, er ist es. Kann ihn riechen, den Elenden.«
    »Gut, wir erwarten dich in drei Tagen vor den Toren Colonas. Du weißt doch, wo Colona liegt, oder?«
    »Ja, ich weiß das«, zürnte der Riese. »Ist dort, wo wir den bösen Zauberer Murgurak totgehauen haben. Ist ja noch nicht so lange her...«
    Kai runzelte die Stirn. Murgurak war auf dem Gebiet des heutigen Colona besiegt worden? Egal, darum konnte er sich später Gedanken machen.
    Die Magier grüßten den Riesen ein letztes Mal mit ihren Zauberstäben, dann gaben sie den Riesenhabichten das Zeichen zum Aufstieg. Mit schweren Flügelschlägen schraubten sich die Flugtiere wieder in die Höhe und flogen in Richtung Osten davon. Thraak brummte zufrieden und schnüffelte ein weiteres Mal an dem Käfig. »Wach auf, Winzling«, höhnte er. »Wir beide werden jetzt viel Spaß zusammen haben, ho, ho, ho!«
    Mit schweren Schritten wandte sich Thraak zu der Ruine um und bückte sich. Anschließend stampfte er zum jenseitigen Waldrand hinüber und riss einige Bäume aus, die er mit geringem Kraftaufwand zerbrach.
    »Verflucht, was tut er da?«, wollte Kai wissen.
    »Ich weiß es nicht«, ertönte aus dem Dunkeln Amabilias feine Stimme. »Doch was auch immer es ist, wir sollten uns besser einen neuen Plan zurechtlegen. Und das schnell!« »Also gut. Solange er beschäftigt ist, könnten wir versuchen, heimlich in die Ruine vorzudringen«, schlug Fi vor. »Ich glaube, Thraak hat den Käfig dort irgendwo abgestellt. Und wenn mich meine Augen nicht täuschen, schimmerten zwi schen den Käfigstäben auch die Federn einer Königsmöwe. Kriwa ist also ebenfalls darin eingesperrt.«
    »Angriff ist immer noch die beste Verteidigung!«, röhrte dicht über ihren Köpfen Dystariels Reibeisenstimme.
    Kais Kopf ruckte hoch, und er sah, dass die Gargyle kopfüber und mit dicht an den Körper gepressten Schwingen von einer Tanne hing. Auf dem ersten Blick wirkte sie wie eine übergroße Fledermaus.
    »Nein, unmöglich Dystariel!«, widersprach Kai. »Ein direkter Angriff wäre zu gefährlich. Wir machen es so, wie Fi vorgeschlagen hat. Sollte tatsächlich etwas schieflaufen, kannst du versuchen ihn abzulenken.«
    Die Gargyle knirschte mit den Zähnen und nickte dann.
    »Amabilia? Olitrax? Ihr führt uns!«
    Während sich die Hexe und der Drache in die Lüfte erhoben, gab Fi Kai ein Zeichen. Sie sprangen aus ihrem Versteck und hasteten geduckt den Abhang hinunter, um von dort aus auf das Felsmassiv mit der alten Ruine zuzulaufen.
    Erleichtert sah Kai, dass die Mauern der Ruine größer und größer wurden. Noch immer war jenseits der Burg ein lautes Krachen und Splittern zu hören. Amabilia und Olitrax hatten längst das eingestürzte Burgtor erreicht und blickten Fi entgegen, die nun behände zu der Ruine emporstürmte.
    Kai keuchte schwer, als er endlich beim Burgtor ankam. »Bis jetzt läuft alles nach Plan«, flüsterte er.
    »Ja, und das bedeutet erfahrungsgemäß, dass uns das

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