Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Chroniken der Nebelkriege 3: Die Letzte Flamme

Die Chroniken der Nebelkriege 3: Die Letzte Flamme

Titel: Die Chroniken der Nebelkriege 3: Die Letzte Flamme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Finn
Vom Netzwerk:
Seepflanzen mit seinen Geisterkräften vom Schiff fernhielt, war es ihnen gelungen, das tückische Gebiet sicher zu passieren.
    Kai klappte die Luke zu, als aus der Takelage ein Schatten zu ihm herabglitt. Olitrax krallte sich auf seinem Arm fest und begrüßte ihn mit einem seiner warmen Rauchkringel.
    »Wo sind Fi und Koggs?«, flüsterte Kai.
    Der kleine Drache sauste durch den Nebel zum Bug des Schiffes und Kai folgte ihm. Immer wieder musste er aufpassen, dass er im Nebeltreiben nicht gegen ein Hindernis stolperte. Plötzlich tauchte einer der Schmuggler auf und hielt ihn am Arm fest. »Immer schön vorsichtig, Junge. Wir kreuzen inzwischen dicht vor der Küste Albions.« Mit dem Kopf deutete er zur Steuerbordseite. Kai hielt vor Grauen den Atem an. Dort hatte sich der Nebel etwas gelichtet, sodass Kai auf große Kreidefelsen blicken konnte. Morgoya hatte auf ihnen einen weithin sichtbaren Wald aus Pfählen errichten lassen, an denen zur Abschreckung Hunderte von Toten aufgespießt waren. Viele der Skelette waren längst zerfallen. Ihre von Wind und Wetter geschliffenen Knochen waren auseinandergebrochen und bis hinunter an den Strand gerollt.
    »Flüchtlinge, Schmuggler und Landesverräter«, wisperte der Matrose ernst. »Wir dürfen es uns im Moment nicht erlauben, auch nur das kleinste Geräusch zu verursachen.«
    Kai nickte bestürzt und endlich erreichte er die Treppe hinauf zum Bugkastell, auf dessen Geländer sich Olitrax niedergelassen hatte. Eine kleine Gruppe Seeleute hatte sich dort eingefunden und diskutierte leise miteinander. Unter ihnen erkannte Kai die schlanke Silhouette Fis, die direkt neben Koggs Windjammer stand. Der kleine Klabauterkapitän hielt eine zersplitterte Planke in den Händen und musterte diese argwöhnisch.
    »Mehr Wrackteile habt ihr nicht gefunden?«, fragte der Klabauter.
    »Nein.« Der angesprochene Seemann schüttelte den Kopf. »Gut möglich, dass da draußen noch mehr herumtreibt, aber bei den Sichtverhältnissen ist das schlecht zu sagen.«
    »Was ist geschehen?«, wollte Kai leise von Fi wissen.
    »Nichts Gutes«, antwortete die Elfe und strich sich ihre Haare hinter die spitzen Ohrmuscheln. »Die Männer haben auf der See die Überreste eines Schiffes gefunden.« »Nicht irgendeines Schiffes!«, knurrte der Klabauter. Unwirsch blickte er zu Kai auf und drückte ihm das Fundstück in die Hand. Die Planke fühlte sich feucht und glitschig an. In schwarzen Buchstaben prangte ein Name darauf: Seefalkel
    »Das sind die Überreste des Schiffes von Bilger Seestrand«, sagte Koggs mit ernster Stimme und rückte sich unglücklich seinen Dreispitz zurecht. »Bilger ist Klabauter wie ich. Er stammt aus Friesingen und ist der fähigste Kapitän zwischen hier und dem Dschinnenreich - natürlich nach mir.« Der kleine Kapitän räusperte sich. »Bilger und ich haben schon seit Jahren eine kleine Wette am Laufen, wer von uns beiden Morgoya öfter in ihren Nebelhintern tritt. Kraken und Polypen -und jetzt das! Ich kann einfach nicht glauben, dass es ihn erwischt hat.«
    »Vielleicht eine Seeschlange?« Fi sah Koggs voller Mitgefühl an.
    »Unsinn!« Der Klabauter stampfte unwirsch mit seinem Holzbein auf. »Diese dummen Urviecher beißen sich an unsereins die Zähne aus. Nein, Freunde, wir müssen ... Moment, was ist das?«
    Koggs eilte zur Backbordreling und starrte angestrengt auf das Wasser. Kai und Fi folgten seinem Blick und machten dort einen dunklen Gegenstand aus: eine Flasche. Sie wurde von einer schäumenden Nereide auf das Schiff zugeschoben. Das war unmöglich Zufall.
    »Kai, hol mir das Ding aus dem Wasser!«, befahl Koggs.
    Bevor Kai seine magischen Kräfte anrufen konnte, schälte sich Quiiiitsss über den Fluten aus dem Dunst, ergriff das Gefäß und schwebte mit maliziösem Lächeln zu ihnen empor. Die Nereide verschwand wieder in der See und Koggs Männer wichen mit versteinerten Mienen vor dem Geist zurück.
    »Bitte sehr, werter Kapitän«, raunte der Poltergeist in schleimigem Tonfall. Koggs beachtete Quiiiitsss nicht weiter, entkorkte die Flasche und zog einen Zettel hervor. »Wusste ich es doch!«, knirschte er und hielt ihnen den Fund hin, auf dem sich krakelige Schriftzeichen befanden, die Kai noch nie gesehen hatte.
    »Eine Nachricht von Bilger«, zürnte Koggs. »Das sind Klabauterzinken, mit denen wir uns untereinander geheime Nachrichten schicken. Er wurde von Morgoyas Soldaten verschleppt.«
    »Dann lebt er noch?« Kai atmete tief ein. »Ja, noch.«
    »Und

Weitere Kostenlose Bücher