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Die Chroniken der Nebelkriege 3: Die Letzte Flamme

Die Chroniken der Nebelkriege 3: Die Letzte Flamme

Titel: Die Chroniken der Nebelkriege 3: Die Letzte Flamme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Finn
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diese Siegel zu brechen. Bis heute obliegt es den Kobolden, Murguraks finsteres Erbe zu hüten.
    »Darum also geht es Morgoya. Sie will die Albtraumkräfte des Pandämoniums entfesseln, um ihrerseits den Traumwall einzureißen.«
    Ich sehe, du hast auch deine letzte Lektion gelernt. Du weißt jetzt alles, was du wissen musst. Die Hoffnung der rechtschaffenen Völker ruht auf dir.
    Das Einhorn neigte sein Haupt und berührte Kai mit seinem Horn. Die Waldlichtung rund um Kai herum verblasste und auch die Konturen des Einhorns verwischten immer mehr.
    »Bitte, sagt mir doch, wer Ihr seid?«, rief Kai. Weißt du das wirklich nicht?, schallte es leise zurück. Dann erfasste ein Wirbel Kais Bewusstsein ... ... und er erwachte. Noch immer lag er auf der Waldlichtung mit den gespenstisch eingesponnenen Bäumen, nur dass der wolkenbedeckte Himmel über ihm jetzt von einem bleiernen Schein erfüllt war. Vor ihm flackerte müde das Lagerfeuer. Seine Kleidung war jetzt wieder weitestgehend trocken.
    Dystariel war nirgendwo zu sehen, da sie sich zu dieser Tageszeit versteckt hielt. Dafür erblickte er am Waldrand eine ungewöhnliche Bewegung. Dort schwebte ein langer Ast in der Luft, der sich ihnen lautlos näherte. Kai sprang alarmiert auf und griff nach seinem Zauberstab, als er hinter sich eine beruhigende Stimme hörte. »Das ist nur Quiiiitsss, Kai.«
    In diesem Moment stellten sich wie zur Bestätigung Kais Nackenhaare auf. Er drehte sich um und sah, dass Fi im Schneidersitz und mit traurigem Gesicht auf einem umgekippten Baumstamm saß. Zu ihren Füßen hatte sich Olitrax eingerollt. Im Gegensatz zu Kai wirkte die Elfe wieder seltsam sauber. Er sah, dass sie jenes Buch durchblätterte, das ihm Stenzel mitgegeben hatte. Er hatte den Band in all der Aufregung völlig vergessen.
    Quiiiitsss materialisierte sich unter einem der verrotteten Baumhäuser und bedachte ihn mit seinem öligen Spinnweblächeln. »Die junge Elfendame beschloss, dass ich mich wieder ein wenig nützlich machen könnte. Und dienstbar wie ich bin, griff ich diesen Vorschlag mit dem mir üblichen Elan auf. Ich hoffe, Ihr hattet es die Nacht über warm. Denn dort, wo ich existiere, ist es eher kalt, wenn Ihr versteht, was ich meine.« »Das wird es auch bleiben, wenn du dein Verhalten nicht änderst«, sagte Kai. »Welch bittere Worte für jemanden, der so in der Blüte seines Lebens steht wie Ihr, junger Herr«, raunte Quiiiitsss. Er ließ den Ast auf dem Haufen mit dem Brennholz fallen und schwebte dicht an Kai heran. »Oder sollte ich vielleicht sagen, für jemanden, der noch so in der Blüte seines Lebens steht? Denn wenn ich mich hier umschaue, dann dünkt mir, dass sich unsere Reisegesellschaft etwas ausgedünnt hat.« Kai funkelte den Poltergeist wütend an. »Heute ist ein verdammt schlechter Tag, um den Bogen zu überspannen.«
    »Das war mitnichten meine Absicht, junger Herr. Aber Ihr müsst doch zugeben, dass ich mir nicht ohne Grund Sorgen mache. Was, äh, was soll ich tun, falls auch Ihr nicht mehr seid?« Quiiiitsss blinzelte ihn mit seinen Schlieraugen betont arglos an. Der Versuch misslang. »Vielleicht findet Ihr ja nun etwas Zeit, Euch dem guten alten Quiiiitsss etwas intensiver zu widmen und mir zu helfen?«
    »Fang endlich an, nicht nur an dich selbst zu denken, dann hilft das Schicksal vielleicht auch dir«, zürnte Kai. »Und jetzt verzieh dich, bevor ich mir nähere Gedanken darüber mache, wo du gestern warst, als Koggs und Bilger dich gebraucht hätten. Sonst komme ich vielleicht noch auf die Idee, deinen verdammten Grundstein hier im Wald einzubuddeln. Dann kannst du den Rest deiner jämmerlichen Existenz als Waldgeist verbringen. Hast du mich verstanden?«
    Beleidigt schwebte Quiiiitsss wieder zum Waldrand zurück, während vor Kais innerem Auge die schrecklichen Ereignisse des Vortages vorüberzogen. Tief atmete er ein. »Konntest du dich etwas ausruhen?«, wollte Fi nun wissen. Die Elfe stand auf und setzte sich zu Kai ans Feuer. Olitrax schnaubte und watschelte ihr auf seinen krummen Drachenbeinen hinterher.
    Kai nickte aufgebracht. »Vielleicht war es doch keine gute Idee, Quiiiitsss mitzunehmen.«
    Kai klopfte auf seine Knie, doch Olitrax ignorierte ihn und legte sich wieder zu Fi. Klasse, der Tag begann ja wundervoll.
    »Du hast unruhig geschlafen«, meinte Fi.
    »Ich habe wieder geträumt. Von diesem Einhorn.« Kai griff nach einer Hartwurst, die ihm die Elfe hinhielt. Endlich kam Kai dazu, ihr all das zu berichten, was er

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