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Die Chroniken der Nebelkriege 3: Die Letzte Flamme

Die Chroniken der Nebelkriege 3: Die Letzte Flamme

Titel: Die Chroniken der Nebelkriege 3: Die Letzte Flamme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Finn
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verbunden ist. Angeblich sei er dazu bestimmt, über das Schicksal Albions zu entscheiden. Mit ihm könne man dem Licht zum Sieg verhelfen.«
    »Ja, so lautet die Legende.« Fi zog den Glyndlamir aus dem Ausschnitt ihres Hemdes und drehte das Mondsilberamulett in ihrer Hand. Es lief am Rand gleich den Strahlen der Sonne in kunstvollen Zacken aus, die drei Mondphasen einschlossen, die in der Mitte des Amuletts eingebettet waren. Fis Gesicht nahm einen versonnenen Ausdruck an. »Einige meines Volkes meinen, Elfenkönig Avalaion habe ihnen das Amulett damals mitgegeben, als unsere Vorfahren Sigur Drachenherz zu Hilfe eilten. Andere sind davon überzeugt, Drachenherz habe das Amulett zu diesem Zeitpunkt schon besessen.« Sie seufzte. »Sicher ist nur, dass meine Vorfahren einen magischen Eid auf den Glyndlamir ablegten, Drachenherz in die Schlacht zu folgen. Deswegen nannten ihn die Sonnenmagier des Rates auch Schwurstein. Der Glyndlamir entschied später auch über die Aufnahme neuer Mitglieder des Sonnenrates. Meine Mutter war seine Hüterin.« »Das alles weiß ich bereits«, sagte Kai. »Und du hast mir auch erzählt, dass der Glyndlamir Morgoya verbrannt hat, als sie um die Aufnahme in den Rat ersucht hat.« »Ich kann leider nur wiederholen, was mir meine Mutter berichtet hat«, antwortete die Elfe. »Um die Weissagung zu erfüllen, muss man den Glyndlamir in die Ewige Flamme des Rates halten und ein Zauberlied anstimmen, das sie mir beigebracht hat. Bis Gilraen den Glyndlamir gegen den Eisigen Schatten einsetzte, vereinte er Traum und Licht miteinander. Doch das Unendliche Licht des Glyndlamirs ist erloschen, und wenn ich die Feenkönigin richtig verstanden habe, haftet ihm nur noch der Traumaspekt an.« Fi machte eine längere Pause. »Und als wäre all das noch nicht schlimm genug, gibt es auch die Ewige Flamme des Rates nicht mehr. Ich habe dir doch erzählt, dass Morgoya sie erstickt hat.«
    Kai zögerte. »Wie wirkt sich der Zauber, der auf dem Amulett liegt, genau aus? Morgoya wird den Sonnenrat doch nicht ohne Grund zerstört haben. Wenn diese Prophezeiung existiert, dann müssen wir sie ebenso ernst nehmen, wie jene Weissagung, die mir gilt. Vor allem sollten wir auf ihren genauen Wortlaut achten. Prophezeiungen sind manchmal recht mehrdeutig.«
    »Es tut mir leid, ich kenne die Weissagung nicht im Wortlaut«, antwortete Fi leise. »Sie stammt meines Wissens aber von Sigur Drachenherz selbst. Angeblich ist sie in seine Grabplatte eingemeißelt.«
    »In seine Grabplatte?« Kai stand nun ebenfalls auf und sah Fi interessiert an. »Es gibt ein Grab von Sigur Drachenherz?«
    »Aber natürlich«, antwortete die Elfe. »Er war der größte Held, den die Schattenkriege hervorgebracht haben. Sein Grab befindet sich ebenfalls auf dem Feuerberg. Immerhin hat er dort Pelagor bezwungen.«
    »Und du hast dir das Grab damals mit Gilraen nicht angesehen?«
    »Dazu kamen wir nicht. Morgoyas Schergen haben bereits dort oben auf uns gelauert. Das weißt du doch.«
    »Fi, wie weit ist der Sonnenrat von Alba entfernt?«, wollte Kai wissen.
    »Zu Fuß etwa zwei Tagesreisen in nördliche Richtung.« In Fis Blick keimte erstmals wieder Hoffnung. »Dann willst du es also tatsächlich wagen, den Feuerberg zu betreten und die Ewige Flamme neu zu entfachen?«
    »Na ja, wenn ich mich nicht irre, hast du damals im Schwarzen Wald selbst gesagt, dass das vielleicht meine Aufgabe ist.«
    »Ja ... ich habe es jedenfalls gehofft.« Fi lächelte und steckte den Glyndlamir wieder ein. Schnell wurde sie wieder ernst. »Kai, das Schicksal meines Volkes hängt davon ab, dass wir nicht noch einmal versagen. Ich habe keine Ahnung, wie viele von ihnen noch am Leben sind, aber du weißt, wie die Zustände in Morgoyas Mondsilberminen sind. Ohne eine Möglichkeit, sie zu heilen, ist jeder Befreiungsversuch zwecklos.« »Nur wird Morgoya Vorkehrungen getroffen haben, um unsere Anstrengungen zu vereiteln. Aber es hilft ja nichts.« Kai seufzte, schlug das Buch zu und befestigte es wieder an seinem Rucksack. »Dystariel hat uns immerhin schon ein gutes Stück in nördliche Richtung geflogen. Sagt dir der Begriff Geistergehölz etwas? Sie meinte, das sei der Name dieses Waldes.«
    »Aedraths Wood?« Fi nickte und strich sich das lange Haar zurück. »Das ist sogar ein sehr gutes Stück im Landesinnern. Der Feuerberg befindet sich von hier aus nur noch etwa eine halbe Tagesreise entfernt. Wenn wir uns beeilen, dann schaffen wir es vielleicht bis zum

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