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Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand

Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand

Titel: Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
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er die Gestalt im Fackelschein erkannte. »Ich hätte es wissen müssen. Eure Niedertracht kennt keine Grenzen.«
    »Meine Niedertracht?«, spie der Mann zurück. »Alynéa gehörte mir, lange bevor wir Totenfels betraten. Immer musste ich sie teilen, mit Tizir, Dergeron und schließlich auch mit Euch.« Er machte einen Schritt auf sie zu. Kalter Stahl blitzte im flackernden Licht. »Doch damit ist jetzt Schluss. Keiner von euch wird sie mir je wieder wegnehmen.«
    »Geht den Kutscher wecken«, sagte Faeron ruhig. »Wir kümmern uns um ihn.« Der Elf trat vor die Gruppe und streckte die Arme seitlich von sich. »Wollt Ihr sinnlos für eine Frau sterben, die Eure Gefühle offenbar nicht teilt?«
    Totenfels zögerte keinen Augenblick und rannte los.
    »Wenn ich euch aus dem Weg räume, wird sie nur noch mich haben«, sagte Verren trotzig.
    »Cantas«, krächzte Tharador. »Ich sah in Euer Herz. Dort sah ich unendliche Trauer und Leid.«
    »Spart Euch die Worte, Paladin«, fauchte der Mörder verächtlich.
    »Es ist das Buch, das Alynéas Geist verblendet, Cantas«, sagte Tharador eindringlich. »Wir können einen Weg finden, es zu zerstören und sie von seinem Bann zu befreien. Dann wird sie wieder Euch gehören.«
    Verren hielt inne und schien zu überlegen.
    »Wir werden Totenfels verlassen, Cantas. Alynéa wird wieder Euch gehören. Wenn wir einen Weg finden, das Buch zu vernichten ... wird sie Euch vielleicht auch wieder lieben.« Tharador klang, als meinte er die Worte ernst. Calissa wusste, dass er den Mann nicht belog.
    Auch Verren schien von der Aufrichtigkeit des Paladins überzeugt zu sein, denn er senkte das Rapier.
    »Verschwindet«, sagte er nach längerem Zögern mit leiser, erschöpfter Stimme.
    Totenfels hatte sich gerade über den Hof geschlichen, die Tür zum Bedienstetentrakt geöffnet und wollte eintreten, als sich eine Hand schwer auf seine Schulter legte. Aus dem Augenwinkel sah er noch, dass das Burgtor geöffnet war, konnte sich aber nicht erklären, weshalb, bis er eine nur allzu bekannte Stimme vernahm.
    »Wohin des Wegs, Herr?«
    Dergerons Stimme traf ihn wie ein Pfeil ins Herz.
    Er wagte nicht, sich umzudrehen und dem vermeintlich toten Kommandanten ins Gesicht zu blicken, erwartete er doch das durchscheinende Antlitz eines Geistes zu sehen.
    »Verlässt die Ratte das sinkende Schiff?«, neckte der Krieger ihn.
    Totenfels schluckte hörbar. »Ich will nur eine Magd besuchen«, log er schlecht. »Die Nächte sind so kalt ...«
    »Schweigt!«, brüllte der ehemalige Kommandant. Er riss Totenfels unsanft herum. »Noch brauche ich Euch, um die Massen bei Laune zu hal...« Sein Blick wanderte am Hals des Grafen hinab und blieb schließlich auf dem Amulett haften. Ein verschlagenes Grinsen umspielte die Lippen des Mannes. Dergerons Blick wurde ernst. »Das heißt, Calissa war hier. Vermutlich nicht allein, nicht wahr?«
    Gegen seinen Willen deutete Totenfels in Richtung des Haupthauses. »Sie sind noch dort. Sie kamen, um Tharador zu befreien.«
    »Der Paladin!«, zischte Dergeron. Seine freie Hand schloss sich fest um das Amulett und riss es dem Grafen vom Hals, während er ihn mit der anderen grob von sich stieß.
    Totenfels sah einige Soldaten herbeieilen, doch nicht zu seiner Rettung – nein, sie schlossen sich Dergeron an, der zum Haupthaus rannte. Ihnen folgten drei kindliche Gestalten, die schwere Äxte und lange Bärte trugen.
    Totenfels nahm allen Mut zusammen und klopfte an Hergalds Tür. Sie wurde einen Spalt weit geöffnet.
    »Herr?«, flüsterte Hergald. »Was geht hier vor?«
    »Mein treuer Hergald«, sagte der Graf mit der festesten Stimme, die er aufbringen konnte. »Mach die große Kutsche bereit! Sofort!«
    »Wie Ihr wünscht, Herr.«
    Der Kutscher verschwand in Richtung der Stallungen. Totenfels trat unruhig von einem Fuß auf den anderen, unsicher, wohin er sich wenden sollte.
    Schließlich folgte er Hergald. Es galt, die Kutsche rasch fahrbereit zu machen, möglicherweise konnte er ihm dabei helfen.
    Verren blickte der seltsamen Gruppe nach, die über den kleinen Hof huschen wollte. Der Nebel hatte sich gelichtet, und man konnte beinah den gesamten Hof überblicken.
    Alynéa! Hure! , dachte er zornerfüllt. Doch so rasch die Wut ihn übermannte, so rasch verflog sie wieder. Er liebte Alynéa aus tiefstem Herzen. Bald gehörst du wieder mir. Nur mir!
    Plötzlich nahm er Bewegung bei den Bedienstetenunterkünften wahr.
    Aber es waren zu viele Bewegungen, als dass sie von einer

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