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Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand

Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand

Titel: Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
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Er hätte alles behauptet, um seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen.« Faeron sah die Enttäuschung in den Augen des Jungen und fügte aufmunternd hinzu: »Und falls es keine Lüge war, kannst du dich glücklich schätzen. Gordans Kräfte waren gewaltig.«
    »Haben sie sich schon gezeigt?«, fragte Faeron, als er und Dezlot die anderen auf der Wehrmauer wiederfanden.
    Khalldeg schüttelte mürrisch den Kopf. »Man kann sie nur hören«, brummte der Berserkerzwerg.
    Die engen Gassen trugen die Kakofonie der Niederlage wie ein Trichter an die Ohren der aufrechten Verteidiger. Laute Schreie zeugten von Vergewaltigung und Mord. Immer wieder sah man Häuser in Flammen aufgehen oder einstürzen. Frenetischer Jubel schlug gegen die innere Stadtmauer, als die Angreifer sich genüsslich ihren Weg durch die einfachen Stadtviertel bahnten.
    »Jetzt weißt du, wie es ist, Soldat zu sein, Dezlot«, flüsterte Cordovan dem Magier ins Ohr und legte ihm die Hand schwer auf die Schulter.
    Der Junge fand keinen Trost in der freundschaftlichen Berührung und starrte wie gebannt in den von den Feuern erhellten Nachthimmel. »Wir stehen hier, untätig, beobachtend, weil wir wissen, dass wir in einer offenen Schlacht nicht gewinnen können«, sagte er tonlos und blickte Cordovan in die Augen. »Macht das einen Soldaten aus? Zu wissen, wann man kämpfen kann.«
    »Ja«, antwortete der ehemalige Kommandant knapp.
    »Wir werden die Stadt Stein für Stein zurückerobern«, brummte Khalldeg. »Die Schweine werden bezahlen.«
    »Große Worte«, erwiderte Cordovan. »Aber du warst nicht auf der Mauer, als wir versagten.« Cordovan blickte auf seinen Schwertgriff hinab. »Als sich selbst langjährige Vertraute gegen uns wandten.«
    »Aber jetzt steht der Paladin auf deiner Seite der Mauer«, sagte Khalldeg zuversichtlich.
    Cordovans Blick wanderte zu Tharador. Er runzelte die Stirn: »Wir können nur hoffen, dass das reicht.«
    Nach einer Weile wurden die Schreie leiser, und die Feuer brannten allmählich nieder.
    »Sie scheinen den Vormarsch vorerst zu stoppen«, stellte Cordovan fest.
    ***
    »Vareth, sind wir nicht viel zu wenige, um diese Aufgabe zu erfüllen?«, fragte Halfdur, ein Bär von einem Mann, der zur Besatzung des Expeditionsschiffs des Prinzen gehörte. In einem früheren Leben war er Rausschmeißer einer Hafenkneipe gewesen. Sein Umgang mit den nicht länger erwünschten Gästen hatte Vareth auf Anhieb gefallen, und er hatte ihn für seine Mannschaft angeheuert. Halfdur mochte etwas einfältig sein, aber er gehörte zu den wenigen Männern, denen er jederzeit sein Leben anvertrauen würde.
    »Nein, wir sind gerade wenige genug«, erwiderte der Prinz und ließ den Blick über die zwanzig Mann schweifen, die seinem Ruf gefolgt waren. »Nur so können wir unbemerkt an den feindlichen Heerführer herankommen. Wie damals auf der Sonneninsel im Dschungel.«
    »Ja, das war nicht schlecht«, lachte Ferjus, der Steuermann. »Wir haben den Stammeshäuptling gegen Gold, Rauschkraut und Weiber eingetauscht.«
    »Und sind nur mit dem Gold zurückgekommen!«, dröhnte Halfdur.
    Vareth fuhr ein kalter Schauer über den Rücken, als er sich daran erinnerte, dass viele der Frauen lieber freiwillig über Bord gegangen waren, als den Seeleuten gefügig zu sein. Aber er konnte nicht über diese Männer richten. Sie waren mit ihm unzählige Male durch die Hölle gegangen und zurück; er musste ihnen gewisse Vorrechte zugestehen. »Genau so machen wir es«, war das Einzige, was er sagte.
    »Wie kommen wir ungesehen über die Wehrmauer?«, fragte Ferjus, doch Vareth machte eine wegwerfende Handbewegung.
    »Wenn der Prinz sagt, dass er den Kopf des Feindes holt, werden sie uns geradezu hinauswerfen!«, lachte Vareth. »Und wir werden als gefeierte Helden zurückkehren.«
    »Ein Hoch auf Vareth, unseren Kapitän!«, rief Halfdur, und die Männer stimmten freudig mit ein.
    Vareth hatte die Wahrheit gesagt, denn am Tor stellte niemand lange Fragen. Die Soldaten sahen ihren geliebten Abenteurer und wollten nur zu gerne das Tor öffnen, als Cordovan dazwischenging.
    »Mein Prinz, mit allem gebotenen Respekt, ich kann Euch nicht gestatten, die Sicherheit des inneren Ringes zu verlassen.«
    Vareth zog den rechten Mundwinkel zu einem gönnerhaften Grinsen hoch und legte einen Arm um Cordovans Schulter. »Kommandant, auf ein Wort unter vier Augen.«
    Sie gingen einige Schritte, bis sie außer Hörweite waren.
    »Jetzt vergiss mal die Etikette, Cordovan«,

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