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Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand

Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand

Titel: Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
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schlagringartigen Griffe seiner Berserkermesser. »Lass ihn näher herankommen und wirf dann auf mein Kommando einen Holzscheit in seine Richtung.«
    Der Schemen bewegte sich weiter auf sie zu und wurde dabei beunruhigend größer. »Doch kein Gnom«, stellte Khalldeg mürrisch fest. »Zu groß.«
    Eine tiefe Falte zog sich über Ul’goths Stirn. »Vielleicht ein Troll«, meinte er knurrend.
    Khalldeg entging nicht, dass der Hüne ein leichtes Zittern seiner Stimme zu verbergen versuchte. Auch ihm selbst war nicht wohl bei dem Gedanken, auf dem engen Pfad einem zehn Fuß großen Monstrum reinster Zerstörungswut gegenüberzutreten.
    Ul’goth hob den Kopf und blähte die Nasenflügel. »Bestimmt ein Schneetroll«, stellte er ernst fest, als sich die Gestalt aus dem Schnee befreite. »Sein Fell stinkt sogar gegen den Wind.«
    Khalldeg brummte etwas Unverständliches in seinen Bart und löste die Berserkermesser vom Gürtel. Noch immer hielt sich der Troll außerhalb des Lichtkegels ihres Feuers auf. »Wir haben lange genug gewartet.« Damit stürmte Khalldeg beinah explosionsartig nach vorn und rief sich die Lektionen seiner Ausbildung ins Gedächtnis.
    »Schneetrolle sind behäbige Kreaturen«, hatte Khulldrak ihm einmal gesagt. »Lange, starke Arme, die dich mit einem Hieb zerfetzen können, doch wenn du schnell nah an sie herankommst, kannst du sie erwischen, bevor sie kampfbereit sind.«
    Deine Worte in Grimmons Ohr, Onkel! , dachte Khalldeg und versuchte, noch schneller zu rennen, während er hinter sich die schweren Schritte des Orks vernahm. Er erreichte den Troll und sprang vor, um dem Biest den Bauch aufzuschlitzen.
    Als er mit der Rechten zum Schlag ausholte, packten ihn Ul’goths riesige Pranken und rissen ihn unsanft zu Boden. »Nicht!«, rief der Ork und stellte sich mit einem großen Schritt schützend zwischen den Zwerg und den Troll.
    Ein seltsam kleiner Troll, wie Khalldeg nun erkannte, der keine Anstalten machte, sie anzugreifen.
    »Was zum ...«, murmelte Khalldeg und stand vorsichtig auf.
    »Das ist kein Schneetroll«, sagte Ul’goth erleichtert.
    Plötzlich klappte der Schädel des Monsters nach hinten, als wäre ihm die Kehle durchtrennt worden, und gab den Blick auf das Gesicht eines alten Orks frei. Faltige Haut spannte sich über einen wuchtigen Schädel, die Backen hingen beinah wie Lefzen herab, und der linke Hauer war zu einem abgebrochenen Stumpf verkommen. Die klaren Augen zeugten jedoch von einem wachen Geist, und das schiefe Grinsen auf den Lippen des Alten wirkte beinah spitzbübisch.
    »Der Junge von damals ist zum Mann herangewachsen«, begrüßte er Ul’goth mit kratzender Stimme.
    »Du kennst ihn?«, fragte Khalldeg verwundert.
    Ul’goth nickte bedächtig. »Er war einer der sechs Schamanen, die das Orakel der Ahnen abhielten, als ich zum Mann wurde.«
    »Und es erstaunt mich, dich hier zu finden«, sagte der Alte.
    Ul’goth seufzte. »Das ist eine lange Geschichte ...«
    »Für die wir jetzt keine Zeit haben!«, fuhr ihm der Schamane dazwischen. »Euer Feuerchen, so klein es auch sein mag, lockt sicher einige Trolle an. Zumindest blieb es mir nicht verborgen.«
    Der Schamane ging an ihnen vorbei und steuerte auf Calissa und Faeron zu. Ul’goth wollte dem Alten folgen, doch Khalldeg hielt ihn zurück.
    »Was macht er hier?«
    Der Hüne zuckte die Achseln. »Frag ihn.«
    »Das gefällt mir nicht«, brummte Khalldeg.
    Ein unterdrückter Schrei verriet ihnen, dass der Schamane offensichtlich Calissa geweckt hatte. Große Schritte trugen Ul’goth rasch zum Lagerfeuer zurück, wo er die Lage entspannte. Khalldeg brauchte für dieselbe Strecke kaum länger, wenngleich es ihn deutlich mehr Kraft kostete.
    »Keine Sorge, Calissa!«, dröhnte Ul’goths Stimme durch die Nacht. »Er ist ein Schamane meines Volks.«
    »Das war Grunduul auch«, erwiderte die junge Frau misstrauisch.
    Der Alte blickte Ul’goth fragend an. »Grunduul war ein Schamane? Was ist geschehen?«
    »Ich habe ihn getötet«, antwortete Ul’goth knapp. »Bitte, kümmere dich um den Elfen, er ist schwer verwundet.«
    »Verrate uns deinen Namen«, forderte Khalldeg ihn auf.
    »Nnelg«, sagte der Ork und beugte sich bereits in tiefer Konzentration über Faeron, um den Armstumpf zu betrachten. »Wie ist das passiert?«
    »Ein Gnom hat ihn erwischt«, antwortete Khalldeg und zog geräuschvoll die Nase hoch.
    »Wer hat die Wunde ausgebrannt?«
    »Das war ich«, gab der Berserker zurück.
    Nnelg nickte anerkennend.

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