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Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand

Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand

Titel: Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
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hast mich beschützt. Nun möchte ich dich beschützen. Darum habe ich Dergeron begleitet. Ich habe ihm misstraut – zurecht, wie sich gezeigt hat. Ich habe diese Gefahr für dich abgewendet.«
    »Fein, aber was ist mit meiner Armee und der Eroberung Berenths?«
    »Verren kann das übernehmen. Er ist mehr als geeignet für den Posten«, schlug Alynéa vor und berührte mit der Hand die Wange des Grafen.
    Sein Zorn schmolz unter ihren zarten Fingern dahin, und Totenfels stieß ein langes Seufzen aus, gefolgt von einem Nicken. »Also schön. Ich ernenne ihn zu meinem Kommandanten.«
    Sie küsste ihn sanft auf die Lippen. »Liebster, leg die Stirn nicht länger in Sorgenfalten. Du bist nicht mehr allein. Teile deine Last mit mir, ich werde dich nicht enttäuschen.«
    »Gut«, sagte Totenfels versöhnlich. »Kümmere dich um diesen Mann. Finde heraus, was Dergeron vorhatte. Und schicke mir Verren. Ich will mit ihm reden.«
    »Was immer du willst, Liebster.«
    ***
    »Was wisst Ihr über Throndimar?« Jegliche Erschöpfung wich aus Tharadors Stimme.
    »Nicht mehr als das, was ich gerade erzählt habe«, erwiderte Rhelon. »Interessiert Ihr Euch für ihn?«
    »Sehr, also bitte, erzählt mir, was immer Ihr noch wisst.«
    »Das würde ich gern, aber findet Ihr nicht, dass es Zeit wäre, mir eine Geschichte zu erzählen?«
    Tharador seufzte. »Einverstanden. Ich sage Euch, was nach dem großen Sieg mit Throndimar geschah.«
    »Das klingt nach einem gerechten Tausch«, freute sich Rhelon.
    »Gut. Ihr sollt erfahren, was mit Throndimar geschah, nachdem er den Kampf gegen Karandras gewonnen hatte. Wie von Euch bereits erwähnt, waren die Götter geschwächt. Viele lagen bereits in tiefem Schlaf. Kurz, bevor sie alle schliefen, wurde Throndimar von ihnen in den Rang eines Engels erhoben. Er sollte fortan über die Himmlische Festung wachen, bis zu jenem Tag, an dem die Götter wieder erwachen. Als Engel war es ihm verboten, sich direkt in die Geschickte der Menschen einzumischen. Deshalb verschwand er, und man hat ihn seither nie wieder gesehen. Vermutlich bewacht er noch immer die Tore zum Land der Kanduri.«
    »Ihr erzählt nicht oft Geschichten, nicht wahr?«, fiel Rhelon ihm ins Wort.
    »Dies ist meine Erste«, gestand der Paladin.
    »Ich verstehe. Nun, achtet beim nächsten Mal darauf, der Tragweite der Geschichte durch Eure Worte und Stimme gerecht zu werden. Vor allem dürft Ihr den Schluss nicht verpatzen. Die Spannung muss bis zum Ende fesseln, sie muss geradezu foltern.«
    »Die Geschichte ist noch nicht vorbei.«
    »Oh. Verzeiht. Bitte, fahrt fort.«
    »Es war Throndimar zwar verboten selbst in die Geschicke der Menschen einzugreifen, doch als er eines Tages großes Unheil voraussah, musste er handeln. Er zeugte mit einer gläubigen Frau einen Nachkommen. Das Kind eines Engels, einen Paladin.«
    Rhelon blies die Luft pfeifend durch die Schneidezähne aus: »Nun, das ist ein würdiges Ende für die Geschichte dieses legendären Helden. Zudem eine vortreffliche Überleitung zur Geschichte eines weiteren Helden.«
    Eine Weile schwiegen beide.
    »Ich muss gestehen, ich brenne darauf, die Geschichte zu hören, wie Ihr in diese missliche Lage geraten seid«, brach Rhelon die Stille.
    Tharador seufzte.
    »Wir haben hier wirklich nicht sonderlich viele Möglichkeiten, uns die Zeit anders zu vertreiben«, stieß Rhelon nach.
    »Na schön. Überredet.«
    »Oh, wunderbar. Ich wünschte, ich hätte Papier und Feder zur Hand ... und natürlich keine Schellen um die Handgelenke.«
    »Ich muss Euch warnen, es ist eine lange Geschichte.«
    Rhelon lachte: »Wie lang kann sie schon sein? Ihr klingt nicht wie ein Mann meines Alters. Also, beginnt.«
    ***
    Alynéa schloss sorgfältig die Tür hinter sich, als sie Verrens persönliches Zimmer betrat. Nach ihrer Rückkehr vom Gipfel über der Gnomenfeste hatte sie Verren Dergerons Zimmer in Burg Totenfels zugesprochen. Der Graf war nach ihrem plötzlichen Auftauchen in seinem Schlafgemach viel zu überrascht und verunsichert gewesen, um zu widersprechen.
    »Er will dich sehen«, sagte sie nach einer dramatischen Pause. Sie genoss den Blick, mit dem Verren sie stets bedachte, sobald sie allein waren. Eine Mischung aus Verlangen und Verzweiflung.
    »Er macht mich also zum Kommandanten? Dein Liebeszauber muss außerordentlich stark sein.«
    »Shango war dumm genug, ihn mir haarklein zu erklären. Aber hier mit diesem Krieger aufzutauchen, hat die Wirkung stark erschüttert«, gestand sie.

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