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Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand

Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand

Titel: Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
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»Aber Eure Verwunderung sagt mir, dass Ihr nicht nur wegen des Schwertes auf dem Gipfel wart, richtig?«
    Tharador verzog die Lippen zu einem schmalen Lächeln. »Wenn Ihr das angenommen hättet, wäre ich wohl kaum noch am Leben, oder?«
    »Vielleicht wollte ich nur erfahren, wer hinter dem Goldenen Krieger steckt?«
    Tharador zuckte die Schultern, wodurch er die Ketten zum Rasseln brachte.
    »Was wolltet Ihr wirklich auf dem Gipfel?«, fragte sie.
    Tharador antwortete ohne Umschweife: »Das Buch Karand .«
    »Ich wusste, dass ich nicht die Einzige bin, die seine Macht nutzen will!«, rief die Frau triumphierend. »Habt Ihr womöglich sogar den Schlüssel gefunden?«
    »Ich weiß nichts von einem Schlüssel. Und es ist mir egal. Ich will das Buch zerstören, um seine abscheuliche Macht vom Angesicht der Welt zu fegen«, gab Tharador zurück.
    »Kleingeistiger Narr!«, lachte die Frau. »Man schlägt eine solche Macht nicht aus, wenn sie sich anbietet!«
    »Eine solche Macht fordert immer ihren Preis.«
    »Den ich gerne bezahlen werde.«
    »Werdet Ihr mich jetzt töten?«, fragte Tharador beinah gleichgültig.
    »Erst, wenn ich alles von Euch erfahren habe«, versprach sie. Dann legte sie den Diamanten auf den Boden und ging, wobei sie die Tür offen ließ.
    »Euer Besuch war wieder ein Hochgenuss«, trällerte Rhelon, als sie an ihm vorbeischritt. »Ach, und richtet dem Küchenmeister meine Bewunderung aus. Das trockene Brot ist vorzüglich und zusammen mit dem viel gelobten Totenfelser Wasser eine wahre Delikatesse!«
    »Hütet Eure Zunge, oder man wird sie Euch statt des Brots servieren.«
    Die Tür fiel ins Schloss und der Riegel wurde geräuschvoll vorgeschoben.
    »Eine hinreißende Frau, nicht wahr?«, bemerkte Rhelon nach einiger Zeit. »Die Anmut einer Schlange gepaart mit dem Temperament einer Wildkatze.«
    »Meine Begeisterung hält sich in Grenzen«, gab Tharador zurück. Der alte Kauz entlockte ihm ein flüchtiges Lächeln. »Warum seid Ihr hier, Chronist?«
    »Nun, ich habe ja bereits erwähnt, dass es sich um ein schreckliches Missverständnis handelt, nicht wahr?«
    »Ja, das habt ihr.«
    »So behaltet dies denn im Hinterkopf. Ich kam vor wenigen Tagen in Totenfels an und war nur auf der Durchreise nach Berenth. Das letzte Stück des Weges war ich mit einer verspäteten Händlergruppe aus dem fernen Glimorst unterwegs. Der Winter hatte uns bei Grimbar überrascht und einige Tage zurückgeworfen. Zum Glück für die Händler konnten sie fast all ihre Waren bis Totenfels verkaufen und sich den Weg nach Berenth sparen. Sie müssten jetzt bereits wieder in Grimbar sein ... Jedenfalls verabschiedete ich mich von meinen Reisegefährten und schlenderte ein wenig durch die Straßen dieses beschaulichen Städtchens. Später am Abend, als ich in einer Schänke bei einem guten Bier und noch besseren Geschichten saß, griff mich die Stadtgarde auf. Ich hatte wohl vergessen, dort vorstellig zu werden und den Zoll zu entrichten wie die übrigen Händler. Ich versuchte, den Herren zu erklären, dass ich kein Händler, sondern lediglich Chronist bin, was im Lärm der Anfeuerungsrufe, als man mich zu Boden schlug, überhört wurde.«
    »Aber mittlerweile müsstet Ihr den Leuten doch erklärt haben, dass Ihr kein Händler seid«, hakte Tharador ein.
    »Und hier beginnt das Missverständnis. Ich bin Chronist. Ich bereise Kanduras und bewahre seine Geschichte. Ich schreibe sie nieder oder gebe sie mündlich weiter. Und wenn ich fremden Leuten begegne, erzähle ich ihnen von alten Helden, wenn sie mir dafür einen Teil ihrer Geschichte berichten.«
    »Das klingt nicht so, als könnte man es missverstehen.«
    »Bei den Göttern, das dachte ich auch! Aber offenbar war es den Wachleuten gelungen, meine Berufung als Handel zu deklarieren. Denn manches Mal lasse ich mir für eine Geschichte ein Essen spendieren – mein Bauch füllt sich nicht von allein, ebenso wenig mein Federkiel.«
    »Ich glaube, ich verstehe«, sagte Tharador. »Und wie lange will man Euch nun festhalten?«
    »Oh, wohl kaum länger als zwanzig Tage bei Wasser und Brot.«
    »Das scheint mir eine recht lange Zeit für ein schlichtes Missverständnis zu sein.«
    Rhelon lachte. »Nun, möglicherweise ist es nicht das erste Missverständnis dieser Art.«
    »Ihr solltet die Verlobte des Grafen nicht unnötig reizen, sonst könnte dieses Missverständnis zu Eurem letzten werden«, gab Tharador zu bedenken.
    »Noch muss der Graf alle Urteile absegnen.«
    »Dann

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