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Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand

Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand

Titel: Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
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Aufmerksamkeit wieder auf das Gros der Gäste.
    »Auf Ungart!«, prostete Cordovan den Soldaten zu, nachdem man ihm einen frischen Krug Bier gereicht hatte. »Möge der Ewige seine Seele ins Reich der Götter leiten.«
    »Auf Ungart!«, riefen die Männer laut, und Tonkrüge klirrten gegeneinander.
    »Hat man seinen Mörder schon gefasst?«, fragte Cordovan direkt. Auch wenn er nicht mehr der Kommandant war, genoss er das uneingeschränkte Vertrauen der Männer.
    »Nein, Komm... Cordovan«, kam die rasche Antwort von einem Mann, der die besten Jahre seiner Jugend bereits hinter sich gelassen hatte. Nicht weniger als sechs lange Narben kreuz und quer über sein Gesicht verteilt wiesen ihn als kampferprobten Veteranen aus, und seine dicke rote Nase als einen ebenso erfahrenen Trinker.
    »Das Bürschlein hat kein Bier!«, rief plötzlich ein anderer Soldat und deutete mit einer verstümmelten Hand auf Dezlot.
    Der Junge schrak aus seinen Gedanken hoch. »Ich heiße Dezlot, und ich ... ich ...« Ihm wollte keine passende Ausrede einfallen, warum er sich nicht wie ein Ertrinkender an einen Tonkrug voller Bier klammerte.
    »Bist dir wohl zu fein, um auf Ungart anzustoßen, was?«, fuhr der Mann fort. Offensichtlich war er bereits schwer angetrunken, denn sein Blick war glasig, und seine Lider wirkten schwer. Dennoch stimmten ihm die übrigen Soldaten mit grimmigem Nicken zu.
    »Nein, nein!«, beeilte sich Dezlot und kam damit Cordovan zuvor. »Ich wurde lediglich bei der Verteilung der Krüge vergessen! He, Wirt! Einen großen Krug Bier für mich!« Angriff erschien ihm die beste Verteidigung in dieser Situation. Ein Blick in Cordovans zweifelnde Augen ließ ihn seine Entscheidung jedoch sofort bereuen.
    Zu spät. Eine Tochter des Wirts mit langen glatten Haaren und roten Pausbacken stellte die trübe Flüssigkeit bereits vor ihm ab. Sich der abschätzigen Blicke der Soldaten um ihn herum bewusst, prostete Dezlot kurz in die Runde, führte den schweren Krug, ohne zu zögern, an den Mund und schüttete beinah die Hälfte davon in einem Zug die Kehle hinunter.
    Er bereute seine Handlung bereits im nächsten Augenblick, als der ungewohnt bittere Geschmack ihn sich beinah übergeben ließ. Kurz darauf brannte der Alkohol in seiner Kehle, bis er schließlich seinen Magen erreichte. Dort verbreitete er allerdings ein wohliges Gefühl, wie eine warme, einlullende Umarmung. Zusätzlich spürte er, wie sich sein Bauch blähte, bis er der angestauten Luft schließlich in einem gewaltigen Rülpser Befreiung verschaffen musste.
    Wenn man sich daran gewöhnt, ist das gar nicht so schlecht , dachte er bei sich und trank einen weiteren großen Schluck.
    Er blickte in die Runde. Sie Soldaten präsentierten breit grinsend gelbe Zähne. Dezlot verstand erst nicht wieso, allerdings verstand er auch nicht, warum sein Blick seinem Kopf einen Lidschlag hinterherhinkte.
    »Wir konnten den Mörder nicht stellen«, hörte er einen anderen Mann sagen. »Er war plötzlich wie vom Erdboden verschluckt.«
    »Er hatt’ sisch magisch verschetzt«, hörte Dezlot plötzlich eine fremd klingende Stimme aus seinem eigenen Mund. Ein, nein zwei Zeigefinger fuchtelten vor seinem Gesicht herum, und die seltsame Stimme fuhr fort: »Hatt’ bier irg‘ndwo ‚nen Auastein verspeckt!«
    Die Männer kicherten heiser vor sich hin, und Cordovan bedachte ihn mit einem mitfühlenden Blick.
    »Seit wann hascht d-du vier Aug‘n?«, säuselte Dezlot müde.
    »War das dein erstes Bier?«, fragte der Krieger ernst.
    »Jup«, rülpste Dezlot zufrieden. Dann faltete er die Hände vor der Brust, und nach kurzem Schwanken krachte seine Stirn hart auf den schweren Holztisch. Der junge Magier rührte sich nicht mehr.
    »Das war wohl zu viel für den Kleinen!«, lachte ein Soldat.
    »Vermutlich. Ich bringe ihn besser ins Bett, bevor er kotzen muss«, seufzte Cordovan.
    »Du solltest ihn besser erst kotzen lassen und dann ins Bett legen«, kicherte der Mann.
    Ein Lächeln stahl sich in Cordovans Züge: »Da könntest du Recht haben, Couryn.« Er stand auf und ließ klirrend ein paar Kupfermünzen auf den Tisch fallen. Dann hob er den bewusstlosen Jungen vom Stuhl und legte ihn sich mühelos über die rechte Schulter. »Haltet die Augen und Ohren offen, Jungs. Und seid vorsichtig«, verabschiedete er sich.
    »Für dich immer!«, riefen ihm die Männer hinterher, und kurz darauf klirrten erneut die Tonkrüge. »Auf Dezlots erstes Bier!«, prosteten sie einander zu, als Cordovan die

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