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Die Chroniken von Amarid 02 - Der Kristall der Macht

Die Chroniken von Amarid 02 - Der Kristall der Macht

Titel: Die Chroniken von Amarid 02 - Der Kristall der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David B. Coe
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wahrheitsgemäß beschrieben hatte, aber er hätte niemals geglaubt, dass diese Beschreibung so wörtlich zu nehmen war. Aber hier, an diesem Abend, hatte er dasselbe vor sich wie Jaryd in seiner Vision - nur schien er doppelt zu sehen.
    Zwei Männer kamen vorsichtig auf ihn zu, beide in grüne Kapuzenumhänge gekleidet, die dem seinen so ähnlich sahen, und beide trugen Stäbe mit leuchtenden Ceryllen. Und vor ihnen sah Baden zwei schwarze Vögel mit goldenen Augen, deren Krallen blutrot schimmerten und die mit einer Geschwindigkeit auf ihn zuflogen, die ihre gewaltige Größe Lügen strafte. Baden beeilte sich, seinen Stab aufzuheben, der ein paar Fuß entfernt auf der Straße lag, und schleuderte einen Strom orangefarbenen Feuers nach dem Falken, der ihm am nächsten war. Der Vogel wich zur Seite aus und entging der Magie. Das hatte Baden jedoch vorhergesehen. Schon war ein zweiter orangefarbener Feuerstoß auf dem Weg, diesmal zu schnell, als dass das Geschöpf noch hätte ausweichen können. Er traf den Vogel voll in die Brust. Baden hörte einen der Männer verzweifelt aufschreien, als die magische Kraft den Vogel in einem Strudel aus Flammen, Rauch und Staub zu Füßen des nun machtlosen Mannes niederstürzen ließ.
    Baden hielt sich dicht am Boden, um vor dem Feuer des anderen Magiers geschützt zu sein, und hielt nach dem zweiten Falken Ausschau. Der Vogel hatte Anla angegriffen und trieb die Eule in Richtung Boden. Anla war kein kleiner Vogel, und wie alle Eulen war sie eine gute Fliegerin und Jägerin. Aber Baden wusste, sobald er sie im Kampf mit dem schwarzen Geschöpf sah, dass sie hoffnungslos unterlegen war. Der andere Vogel schien dreimal so groß zu sein wie die Eule und dennoch ebenso beweglich. Und da die beiden Vögel so nahe beieinander waren, konnte Baden nicht versuchen, den Falken mit seinem magischen Feuer zu töten, ohne auch Anlas Leben aufs Spiel zu setzen. Stattdessen schloss er die Augen und verband sich mit seiner Eule, zeigte ihr ein geistiges Bild dessen, was er vorhatte. Sofort entfernte sie sich von dem größeren Vogel und flog direkt über Badens Kopf hinweg. Der schwarze Falke folgte, und Baden hielt sich bereit, ihn zu töten. Aber statt einfach über den Eulenmeister hinwegzufliegen, schien der Falke die Falle zu spüren, glitt dicht über das tote Pferd hinweg und schlug mit den Klauen nach Badens Kopf. Baden spürte kaum Schmerz, aber Blut floss aus der Wunde und in seine Augen. Er wischte es ab, um klar sehen zu können, und drehte sich gerade noch rechtzeitig auf den Rücken, um zu bemerken, dass der Vogel wendete und wieder auf ihn zuschoss, die Krallen nach seiner Kehle ausgestreckt. Mit einer Anstrengung, die ihm beinahe den Atem raubte, entsandte Baden einen weiteren orangefarbenen Blitz aus seinem Ceryll, der den Vogel traf und ihn in einem Feuerwirbel zurück in den Himmel stieß, bevor er abstürzte und neben Baden niederfiel.
    Der Eulenmeister gestattete sich, tief Luft zu holen und einen Augenblick am Boden zu ruhen. Es war vorüber. Vorsichtig kam er auf die Beine und stützte sich dabei schwer auf seinen Stab. Dann hob er den Arm für Anla und ging auf die Magier zu, während seine Eule näher kam. Der kurze Blick zu seinem Vogel wäre beinahe sein Tod gewesen.
    Die beiden Fremden, die nun keine Vögel und nach den Gesetzen, die die Magie seit tausend Jahren bestimmt hatten, auch keine magische Kraft mehr hatten, zögerten nur einen Augenblick, dann richteten sie die Stäbe auf Baden und ließen einen Feuerstrom auf den vollkommen unvorbereiteten Eulenmeister los. Baden kämpfte gegen sein Staunen an, zwang sich, auf einen tödlichen Angriff von zwei Männern zu reagieren, die eigentlich keine Gefahr mehr hätten darstellen dürfen, und mit einer weiteren ungeheuren Anstrengung gelang es ihm, einen neuen Schild zu errichten, aber er ging aufgrund der Wucht des heißen, glühend roten Feuers in die Knie. Wie betäubt von dem Angriff und kaum mehr im Stande zu reagieren, blockierte er eine zweite Salve, aber diesmal war er besser auf den Aufprall gefasst. Er setzte dazu an, sich zu wehren, und hoffte, seine Gegner irgendwie unschädlich machen zu können, ohne sie töten zu müssen. Aber in diesem Augenblick hörte er schnellen Hufschlag. Sartol, dachte er.
    Er wollte dem Eulenmeister eine Warnung zuschreien, aber das war plötzlich nicht mehr nötig. Als sie sahen, wie Sartol zu Baden ritt und vom Pferd stieg, schienen die beiden fremden Magier in ihrer

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