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Die Chroniken von Amarid 02 - Der Kristall der Macht

Die Chroniken von Amarid 02 - Der Kristall der Macht

Titel: Die Chroniken von Amarid 02 - Der Kristall der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David B. Coe
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Entschlossenheit zu wanken. Sie sahen einander eine Sekunde lang an. Der größere sagte etwas, und dann wandte sich der andere Sartol zu, zog die Kapuze zurück und entblößte einen dunklen Bart, eine schiefe Nase und tiefliegende Augen, in denen sich Wiedererkennen abzeichnete, als er den Eulenmeister ansah. Er trat einen Schritt vor, und es sah so aus, als wollte er etwas sagen. Dann hielt er inne und riss abermals die Augen auf, aber diesmal auf andere Weise. Baden blickte gerade noch rechtzeitig auf, um zu sehen, wie der Eulenmeister seinen Stab auf die beiden Männer richtete.
    »Nein!«, schrie Baden und warf sich gegen Sartols Beine. Er versuchte, den Magier aus dem Gleichgewicht zu bringen, aber er war müde und verwundet, und er lag immer noch auf den Knien. Sartol stieß ihm ein Knie gegen die Brust, so dass Baden auf den Rücken fiel, dann wandte er sich wieder den beiden Männern zu. Baden versuchte aufzustehen, aber noch bevor er das konnte, brach gelbes Feuer aus Sartols Stab, gabelte sich im letzten Augenblick, um beide Männer niederzustrecken, und überzog sie mit Flammen, die sie auf der Stelle töteten.
    Jubel erklang von den Männern und Frauen von Wasserbogen, und sofort waren Baden und Sartol von Menschen umringt, die ihnen für ihre Hilfe dankten und die Eulenmeister anflehten, ihre Wunden zu heilen.
    Baden ignorierte die Menge und das Blut, das ihm übers Gesicht lief, packte Sartol am Arm und riss den Eulenmeister zu sich herum. »Was in Aricks Namen ist mit dir los?«, schrie er und brachte damit die Städter zum Schweigen, die verwirrt von einem Eulenmeister zum anderen schauten. »Du hast sie umgebracht!«
    »Ja«, erwiderte Sartol kühl und entriss Baden seinen Arm. »Trotz deines Versuchs, mich aufzuhalten. Wäre es dir lieber gewesen, wenn ich gewartet hätte, bis sie uns töten?« »Das hatten sie offenbar nicht vor!«, sagte Baden spitz. »Jedenfalls nicht mehr, nachdem du eingetroffen warst.« Sartol bedachte ihn mit einem eisigen Blick. »Ich weiß nicht, was du damit sagen willst, Baden. Ich weiß nur, dass du versucht hast, mich davon abzuhalten, diese Menschen zu schützen. Ich hatte trotzdem Erfolg, und nun stellst du dich an, als hatte ich deine besten Freunde umgebracht.« Er zeigte auf die Menschenmenge. »Alle hier sind froh über das, was ich getan habe. Vielleicht kannst du uns ja erklären, wieso es gerade dich stört.«
    »Weil wir sie jetzt nicht mehr verhören können!« Baden schoss geradezu jedes einzelne Wort auf den Eulenmeister ab. »Wir hatten zwei der Männer, die diese Angriffe auf dem Gewissen haben, direkt vor uns! Sie hätten uns sagen können, wer sie geschickt hat; sie hätten uns sagen können, warum sie die Dörfer angreifen! Aber stattdessen hast du sie umgebracht, und wir wissen immer noch nichts!« »Du wolltest also, dass ich mich mit ihnen unterhalte«, stellte Sartol mit ärgerlich ruhiger Stimme fest. Mehrere in der Menge lachten höhnisch.
    Baden versuchte sich zusammenzunehmen. »Selbstverständlich nicht. Du hättest sie so verwunden können, dass sie keinen Schaden mehr anrichten können, aber am Leben bleiben. Das hatte ich vor.«
    »Ach, komm schon, Baden!«, fauchte Sartol. »Hör doch auf mit dieser Farce! Du hast versucht, ihnen das Leben zu retten, und ich habe sie dennoch getötet! Daher versuchst du jetzt, dich im bestmöglichen Licht darzustellen! Nun, das wird nicht funktionieren. Ihr habt es alle gesehen!«, fuhr der Eulenmeister nun an die Umstehenden gewandt fort. »Er hat versucht, mich davon abzuhalten, eure Angreifer zu töten!«
    Die meisten Leute in der Menge nickten nun, und viele verlangten zornig, dass auch Baden sterben sollte.
    Sartol fletschte die Zähne zu einem triumphierenden Grinsen. »Er ist ein Verräter an unserem Land!« Er zeigte auf Baden. »Er muss festgenommen und nach Amarid gebracht werden! Dort wird er vom Orden für seine Verbrechen verurteilt und bestraft werden!«
    Baden spürte plötzlich, wie man ihn von hinten packte. Anla zischte erschrocken und flatterte auf. Flieg, Anla!, rief Baden ihr im Geist zu, denn er fürchtete, dass Sartol versuchen würde, die Eule zu töten. Flieg! Wir werden einander wiederfinden! Sowohl er als auch Sartol sahen die Eule am Nachthimmel verschwinden, dann wandte sich Sartol wieder Baden zu und griff nach dem Stab des Eulenmeisters.
    »Keine Sorge«, sagte er zu den Leuten, und ein finsteres Lächeln umspielte seine Lippen, als er Badens Stab an den Sattel seines

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