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Die Chroniken von Amarid 02 - Der Kristall der Macht

Die Chroniken von Amarid 02 - Der Kristall der Macht

Titel: Die Chroniken von Amarid 02 - Der Kristall der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David B. Coe
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setzte sich auf die Fensterbank, wo er den Wind und die Wärme der Sonne genießen konnte.
    »Ihr habt irgendetwas Wichtiges bemerkt«, sagte Trahn, nachdem er sich hingesetzt hatte, und schaute erst Orris, dann Baden an. »Erzählt es mir.«
    Baden holte tief Luft und fuhr sich mit der Hand durch sein schütteres, rötlich graues Haar. Er sah müde und erschöpft aus. »Es ist klar, dass ich nicht auch für Orris sprechen kann«, begann er, »obwohl ich annehme, dass er es ebenfalls bemerkt hat, aber als Sartol aus den Gemächern der Eulenweisen kam, sah ich, wie der Rufstein kurz die Farbe seines Cerylls annahm.«
    »Wie kann das sein?« Trahn drehte sich zu Orris um. »Hast du es auch gesehen?«
    »Ja.«
    »Und ihr seid beide sicher, dass es nicht nur eine Spiegelung war, eine optische Täuschung, die es so wirken ließ, als käme das Licht aus dem Stein?«
    Orris schüttelte den Kopf. »Nein, das war keine Täuschung - es ist noch einmal passiert, als Sartol vom Tisch in die Gemächer der Eulenweisen zurückkehrte.«
    Baden warf Orris einen forschenden Blick zu, bevor er sich wieder an Trahn wandte. »Das habe ich nicht bemerkt«, gab er zu, »aber ich bin ebenfalls sicher. Was ich gesehen habe, war keine Täuschung.«
    Trahn stieß einen lang gezogenen, leisen Pfiff aus. »Arick steh uns bei«, flüsterte er. »Wenn er sich bei all der Macht, die er bereits besitzt, auch noch mit dem Rufstein verbinden kann, dann wird ihn nicht einmal die gebündelte Kraft des gesamten Ordens mehr aufhalten können.«
    »Ich weiß«, erwiderte Baden. »Deshalb habe ich mich für eine sofortige Verhandlung ausgesprochen. Offensichtlich hat er begonnen, den Stein zu verändern, aber es ist ihm noch nicht ganz gelungen, und wir können nur hoffen, dass er den Prozess nicht im Lauf einer einzigen Nacht beenden wird.«
    »Aber wir wissen nicht, wie weit seine Kontrolle über den Stein bereits reicht«, stellte Trahn fest, »und nachdem wir die Verhandlung auf morgen angesetzt haben, wird er sich nur einem Drittel des Ordens stellen müssen. Ich zweifle deine Entscheidung nicht an«, fügte der Falkenmagier rasch hinzu, »ich befürchte nur, dass wir zu spät gekommen sind.« Baden zuckte die Achseln. »Wir müssen davon ausgehen, dass das nicht der Fall ist, und uns darauf konzentrieren, die bereits anwesenden Magier auf unsere Seite zu bringen.«
    »Radomil steht bereits hinter uns«, erklärte Orris.
    »Das habe ich gesehen«, bestätigte Trahn. »Er hat auf der Brücke das Treuezeichen gemacht.«
    »Er hat mich auch angeschaut, nachdem der Rufstein zum ersten Mal flackerte. Er begreift, was Sartol vorhat.«
    Baden sah Orris abschätzend an. »Das ist mir ebenfalls entgangen. Wer dich zum Verbündeten hat, kann wirklich froh sein, Orris.«
    Der Falkenmagier spürte, wie er errötete, und musste gegen seinen Willen grinsen. »Du hast so lange gebraucht, bis dir das aufgefallen ist?«
    Der Eulenmeister lachte leise. »Eigentlich nicht«, erwiderte er bedeutungsvoll. »Es dauerte nur etwas länger, es endlich auszusprechen.«
    »Ich habe Radomil immer gemocht«, sagte Trahn, »aber ich kenne ihn nicht sehr gut. Glaubt ihr, wir können es ihm überlassen, eine Botschaft an die -«, er hielt inne und warf einen misstrauischen Blick zur Tür, »- an die anderen zu überbringen?«
    »Da bin ich sicher«, antwortete Baden. »Aber ich glaube nicht, dass er die beste Wahl für diese Aufgabe wäre.«
    Orris war schon daran gewöhnt, sich in solchen Dingen auf Badens Einschätzung zu verlassen. Diese Entscheidung überraschte ihn allerdings. »Warum nicht?«, fragte er.
    »Radomil gehörte zu einer der Patrouillen«, erklärte der Eulenmeister. »Sartol könnte auch seine Treue gegenüber dem Orden in Frage stellen.«
    Orris schüttelte den Kopf. »Das würde niemals funktionieren. Selbst Sartol würde sich nicht so weit vorwagen.«
    »Du hast wahrscheinlich Recht, aber ich will kein Risiko eingehen. Wir werden denjenigen, dem wir diese Aufgabe übertragen, in große Gefahr bringen - das geht gar nicht anders. Aber wir können versuchen, das Risiko so gering wie möglich zu halten. Wir brauchen einen Eulenmeister, der in unserer Abwesenheit die ganze Zeit hier gewesen ist, so dass die anderen Eulenmeister Sartol nicht glauben werden, wenn er diese Person bezichtigt, einen Anteil an den Angriffen und Morden gehabt zu haben.« »Wir können nicht vielen von denen, die in Amarid geblieben sind, wirklich trauen«, stellte Trahn fest. »Und können

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