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Die Chroniken von Amarid 03 - Das dunkle Herz von Lon Ser

Die Chroniken von Amarid 03 - Das dunkle Herz von Lon Ser

Titel: Die Chroniken von Amarid 03 - Das dunkle Herz von Lon Ser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David B. Coe
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tust es auch nicht für dich. Es wäre besser, wenn du das nicht vergisst.
    Gwiiym starrte stirnrunzelnd in die Nacht hinaus. Sein Vater hatte nie ein Blatt vor den Mund genommen. Nun war er hellwach; Schlaf schien so weit entfernt wie das Dhaalmargebirge. Er fällte einen Entschluss, kam auf die Beine, rollte seinen Schlafsack zusammen und lud sich den Rucksack wieder auf. Wenn er nicht schlafen konnte, hatte es auch keinen Sinn, liegen zu bleiben. Außerdem würden er im Gehen besser über seinen Traum nachdenken können. Und zumindest würde dies einmal kein Morgen sein, an dem er einsam aufwachte.
    Noch bevor er vollkommen wach war, wusste er, dass er nicht allein war, dass sich außer ihm noch jemand in seinem Schlafzimmer befand. Er versuchte, seinen hektischen Puls zu beruhigen, und öffnete langsam die Augen. Es war immer noch dunkel. Das verlieh ihm einen gewissen Vorteil. Sein Werfer befand sich am Fußende seines Betts, und der Dolch lag wie immer unter dem Kopfkissen. Wenn er herausfinden konnte, wo der Eindringling sich aufhielt, würde er vielleicht beide Waffen einsetzen können, bevor er in Deckung ging.
    Jibb lag auf der rechten Seite, nur unter einem Seidenlaken und einer leichten Decke. Langsam und lautlos bewegte er den linken Fuß, bis er das Gewicht des Werfers durch das Bettzeug hindurch spürte. Gleichzeitig schob er die Hand unter das Kissen und packte die Dolchspitze zwischen Daumen und Zeigefinger. Eine einzige fließende Bewegung, sagte er sich und holte noch einmal lautlos Luft, um sich zu beruhigen. Eine einzige -
    »Wenn ich gekommen wäre, um dich zu töten«, hörte er eine nur zu vertraute Stimme an seinem Ohr, während ein Werfer gegen seinen nackten Rücken gedrückt wurde, »dann wärst du schon tot. Wie oft habe ich dir schon gesagt, du solltest den Werfer zusammen mit dem Dolch unter das Kopfkissen legen?«
    Dann griff ein schlanker Arm über ihn hinweg und schaltete die Nachttischlampe an. Er drehte sich um und sah Melyor auf seiner Bettkante sitzen, ein spöttisches Grinsen auf ihrem makellos schönen Gesicht. »Hallo, Jibb«, sagte sie leise.
    »Nal-Lord!« Rasch setzte er sich auf. Dann erinnerte er sich, dass er nichts anhatte und errötete und zog die Decke fest um die Taille. »Was machst du hier?«
    »Was ist los, Jibb?«, fragte sie vergnügt und zupfte ein wenig an der Decke. »Versteckst du etwa etwas vor mir?« Jibb spürte, wie er noch röter wurde, und Melyor lachte. »Was machst du hier?«, fragte er abermals und ein wenig gereizter.
    Sie stand auf und begann, durch sein Schlafzimmer zu schlendern. Selbst in der weiten schwarzen Hose und dem ebenfalls weiten weißen Hemd sah sie geschmeidig und muskulös aus; ihre Bewegungen waren so anmutig wie die einer Katze. Sie blieb stehen, um eine kleine Glasfigur von seinem Schreibtisch zu nehmen. »Ich hatte Heimweh«, sagte sie und warf ihm über die Schulter hinweg einen Blick zu. »Der Vierte Bezirk hat mir gefehlt.«
    Jibb starrte sie weiterhin an, aber er schwieg. Schließlich lachte Melyor auf und kehrte zum Bett zurück. Als sie näher kam, bemerkte Jibb die dunklen Ringe unter ihren grünen Augen, und er sah, dass ihr Gesicht immer noch schön, aber ein wenig spitzer geworden war.
    »Du musst mir einen Gefallen tun, Jibb.« »Selbstverständlich, Nal-Lord«, erwiderte er, ohne zu zögern. »Was immer du willst.«
    Sie lächelte. »Ich bin kein Nal-Lord mehr, Jibb - das bist jetzt du. Ich denke, es wird Zeit, dass du mich Melyor nennst.«
    Er nickte. »Also gut. Du siehst müde aus. Du solltest in deinem Bett sein - wo immer das sein mag.«
    Melyor verzog das Gesicht. »Ich habe gesagt, du sollst mich mit meinem Namen ansprechen, nicht, dass du mir sagen sollst, wie mies ich aussehe.«
    Jibb zuckte die Achseln, und ein verlegenes Grinsen umspielte seine Mundwinkel. »Entschuldigung. Um welchen Gefallen geht es?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Erst musst du mir ein paar Dinge versprechen: keine Fragen, vollkommene Diskretion, und nur deine besten Männer dürfen es wissen.«
    »Du hast mein Wort«, sagte Jibb. Er sah sie forschend an. »Und jetzt bin ich neugierig.«
    »Ich habe von Spionen erfahren, dass ein Fremder auf dem
    Weg zum Nal ist«, begann sie. »Er könnte auch bereits hier sein, ich bin nicht sicher. Er ist ein Zauberer aus Tobyn- Ser.«
    Jibb zog die Brauen hoch, aber er schwieg weiter und wartete.
    »Ich weiß nicht, wieso er herkommt, aber seine Anwesenheit in Lon-Ser könnte zu ... Komplikationen

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