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Die Chroniken von Amarid 03 - Das dunkle Herz von Lon Ser

Die Chroniken von Amarid 03 - Das dunkle Herz von Lon Ser

Titel: Die Chroniken von Amarid 03 - Das dunkle Herz von Lon Ser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David B. Coe
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warteten vielleicht schon. Sie haben selbstverständlich keinen Grund, nach dir Ausschau zu halten, sagte er sich, solange du ihnen keinen Grund gibst. Er strengte sich an, sich lässig zu bewegen, und ging die Gasse entlang bis zu ihrem Ende, wo sie in eine der Seitenstraßen des Blocks mündete, dann drehte er sich wieder um und ging zurück. Nun überzeugt, dass er allein war, suchte er nach einer Stelle, an der er sich verstecken und warten konnte. Das Geräusch tröpfelnden Wassers erregte seine Aufmerksamkeit. Als er darauf zuging, fand Gwilym die Stelle, an der er sich im Traum gesehen hatte, in sich zusammengekauert, um sich vor der Kälte zu schützen. Es sah nicht sonderlich bequem aus, und er überlegte, ob er sich nicht ein besseres Versteck suchen sollte.
    Aber in diesem Augenblick hörte er Stimmen, und er duckte sich sofort. Drei Männer kamen in die Gasse. Gwilym erkannte zwei von ihnen als die Männer, die in seiner Vision auf den Fremden geschossen hatten. Einer war mittelgroß und hatte ein rundes, narbiges Gesicht und dunkles Haar. Der andere war größer und schlanker, mit hellem Haar und tief liegenden, zornig blitzenden Augen. Aber es war der Dritte, von dem Gwilym den Blick nicht abwenden konnte. In seiner Vision hatte er nur zwei Männer gesehen, und dieser hier wäre ihm sicher in Erinnerung geblieben. Er war von gewaltiger Größe und sehr muskulös, aber er bewegte sich mit einer Leichtigkeit, die seine Größe und sein Gewicht Lügen strafte. Er hatte dunkle Augen, und sein Haar war wirr und lockig. Gwilym wusste schon auf den ersten Blick, dass dieser Mann erheblich gefährlicher war als die beiden anderen. Und dennoch hatte er ein entwaffnend freundliches Gesicht und ein liebenswertes Lächeln, mit dem er nun seine Begleiter bedachte, obwohl er gerade darüber sprach, den Zauberer umzubringen. Gwilym schüttelte wieder einmal den Kopfüber seine eigene Dummheit. Er hatte von Anfang an angenommen, dass zwei Männer dem Fremden hier auflauern würden, dass alles, was er wissen musste, in seiner Vision bereits vorhanden gewesen war. Aber offenbar hatte er sich geirrt. Hier warteten drei Mörder, nicht zwei. Gab es sonst noch etwas, das er nicht gesehen hatte? Und hier saß er nun in der Falle, hockte im Schatten zwischen einem Müllkübel und dem Abflussrohr eines Hauses und war nicht in der Lage, irgendetwas anderes zu tun, als darauf zu warten, dass sich die erschreckende Szene noch einmal abspielte.
    Die drei Männer sprachen noch einen Augenblick miteinander, dann nahmen sie in der Gasse ihre Stellungen ein. Die beiden, die Gwilym aus seiner Vision erkannt hatte, gingen zusammen ans andere Ende der Gasse, und der große Mann fand eine Stelle erschreckend nahe an Gwilyms Versteck. Er hörte, wie sich die Männer noch eine Weile bewegten, während sie versuchten, die richtige Position zu finden, um auf den Zauberer zu warten. Aber bald schon wurde es in der Gasse unheimlich still, bis auf den Regen und das Wasser, das von den Häusern herunterfloss. Die Muskeln in Gwilyms Rücken und Beinen begannen wehzutun, und trotz des Mantels wurde ihm langsam kalt. Er hätte nur zu gerne die Beine ausgestreckt oder sich zumindest ein kleines bisschen bewegt, aber er hatte Angst, dass der große Mann dann auf ihn aufmerksam werden würde. Die Zeit kroch vorwärts, und er konnte sie nur am Geräusch seines eigenen Atems messen, der sich schrecklich laut anhörte, und an den wachsenden Schmerzen.
    Nach eine Weile begann es heftiger zu regnen, und das Wasser tropfte von dem Gebäude neben ihm auf seinen Kopf, kalt und unangenehm, und bewirkte, dass er sich abermals erinnerte. Er hörte eine Frau lachen. In der Ferne stritten sich zwei Männer. Gwilym hatte das Gefühl, als hätte sein Herz aufgehört zu schlagen, als hielte die gesamte Welt in Erwartung dessen, was geschehen würde, inne. Er wusste, was er als Nächstes vernehmen würde, aber dennoch zuckte er so heftig zusammen, als er das Geräusch schließlich hörte, dass er beinahe das Gleichgewicht verloren hätte: Schritte, leicht und vorsichtig, aber unmissverständlich. Gwilym wartete, bis das Geräusch näher kam; er musste einfach ganz sicher sein. Er hörte, wie der große Mann das Gewicht verlagerte, als mache er sich für den Angriff bereit. Es war so weit. Gwilym holte tief Luft, schloss die Augen und dachte ein letztes Mal an Hertha.
    Dann sprang er aus seinem Versteck, schrie dem Zauberer eine Warnung zu und erwartete, im nächsten

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